• 04.07.2017, 09:16:22
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  • OTS0016

1 Jahr „StartWien – Das Jugendcollege“ – 1 Jahr Bildung, Chancen und Zukunftsperspektiven für Jugendliche

153 Jugendliche konnten bereits in ein Arbeitsverhältnis, eine weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden

Utl.: 153 Jugendliche konnten bereits in ein Arbeitsverhältnis, eine
weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden =

Wien (OTS) - „1.000 Chancen für 1.000 Jugendliche“: Mit diesem Ziel
wurde im Sommer 2016 „StartWien – Das Jugendcollege“ ins Leben
gerufen. An zwei Standorten mit je 500 Plätzen werden nicht mehr
schulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 21
Jahren in einem modularen System für den Einstieg in eine
weiterführende Schule oder berufliche Ausbildung vorbereitet. Seit
dem Start haben bereits 1.268 Jugendliche das Bildungs- und
Beratungsangebot des Jugendcolleges genutzt. Am Montag wurde das
einjährige Bestehen mit einem großen Fest mit rund 500 Jugendlichen
und allen ProjektpartnerInnen in der Volkshochschule
Rudolfsheim-Fünfhaus gefeiert.

„Das Jugendcollege ist ein Vorzeigeprojekt und steht
beispielgebend für den Wiener Weg in der Integrationspolitik. Durch
die Zusammenarbeit vieler Partnerinnen und Partner und mit viel
Expertise und Erfahrung wurde ein maßgeschneidertes Bildungsangebot
geschaffen, das sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert
und ihnen neue Chancen und Perspektiven bietet. Ich bin überzeugt,
dass das Jugendcollege die Jugendlichen unterstützt, bald auf eigenen
Beinen zu stehen“, sagte Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Für die Wiener „Integration ab Tag 1“ ist das Jugendcollege ein
ganz wichtiger Baustein, weil es Jugendlichen und jungen Erwachsenen
eine Perspektive für ihre Zukunft in der Stadt bietet. Das Schließen
der Lücke zwischen Schulpflicht und Arbeitsmarktmaßnahme ist ein
Beitrag zur raschen Integration von Flüchtlingen. Ich bin beeindruckt
von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die alle engagiert lernen
und ihren Weg machen“, so Sozialstadträtin Sandra Frauenberger.

“Mit dem Jugendcollege hat Wien einen weiteren bedeutenden Schritt
in Richtung Integration von Anfang an gesetzt. Gerade junge Menschen,
die nicht mehr schulpflichtig sind, und nach Österreich kommen, haben
einen besonders schweren Stand. Mit der Ermöglichung von Aus- und
Weiterbildung schafft das Jugendcollege Perspektiven. Das ist der
richtige Ansatz, denn so stärken wir die Potenziale der
Jugendlichen“, betonte Staatssekretärin Muna Duzdar.

153 Jugendliche konnten bereits in ein Arbeitsverhältnis, eine
weiterführende Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden

Durchschnittlich bleiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Jugendcolleges rund 215 Tage an den beiden Standorten in der
Buchengasse und der Spitalgasse. Freigewordene Plätze im
Jugendcollege werden kontinuierlich nachbesetzt: Sobald Jugendliche
das Jugendcollege verlassen, werden über monatliche Clearings neue
TeilnehmerInnen aufgenommen. Seit Projektstart konnten bereits 153
Jugendliche erfolgreich in ein Arbeitsverhältnis, eine weiterführende
Ausbildung oder Lehrstelle vermittelt werden.

Mehrere Jugendliche konnten zum Beispiel durch eine Kooperation im
Lebensmittelhandel eine Lehre beginnen. Unter den erfolgreich
Vermittelten sind auch Bäckerlehrlinge, Bürokaufmannlehrlinge und
Personen, die eine Kranken- und Gesundheitspflegeausbildung beginnen.

Bildungsangebote für Jugendliche im StartWien – Das
Jugendcollege

Das Kursangebot im „StartWien – Das Jugendcollege“ umfasst die
Kernmodule Basisbildung (Mathematik, Englisch, Informations- und
Kommunikationstechnologien) und Deutschmodule. Darüber hinaus gibt es
Spezialmodule (z. B. Natur, Gesundheit und Soziales, kritische
Partizipation, Peer-Dolmetsch und Werkstätte), die je nach Stufe,
Vorkenntnissen und schulischen bzw. beruflichen Bildungszielen
kombiniert werden. Modulbegleitende Angebote, wie sozialintegrative
Aktivitäten, Bildungs- und Berufsberatung sowie
Unterstützungsangebote runden das Angebot ab. Alle acht Wochen
wechselt der Stundenplan der TeilnehmerInnen und ermöglicht somit
eine höhere Flexibilität und Individualisierung der Ausbildung.

Bildungsprojekt finanziert durch Mittel der Stadt Wien, des
AMS und des Europäischen Sozialfonds

Für das Jugendcollege wurden im ersten Jahr sechs Millionen Euro
eingesetzt, wovon die Hälfte aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
(ESF), die andere Hälfte aus Mitteln der MA 17 – Integration und
Diversität, des AMS Wien und des FSW Wien finanziert wurde. Ein
Bieterkonsortium bestehend aus neun PartnerInnen (Die Wiener
Volkshochschulen GmbH, WUK-Verein zur Schaffung offener Kultur-und
Werkstättenhäuser, Caritas, Integrationshaus, Interface Wien,
abz*austria, equalizent, Verein Vielmehr für alle!, BPI der ÖJAB) mit
der VHS Wien als Leadpartnerin führt das Jugendcollege an den beiden
Standorten. Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff)
organisiert als „zwischengeschaltete Stelle“ den Einsatz von
ESF-Mitteln für wichtige Arbeitsmarktprojekte in Wien.

Jugendcollege ist „wichtigste bildungs- und
arbeitsmarktpolitische Initiative 2016“

„Mit der Basisbildung ist es wie mit einem Zug: Wer den Anschluss
versäumt kann sein Ziel nicht erreichen, egal wie nah oder fern es
ist. Daher bedeutet das Sofort-Einsteigen, Förderbedarf-Abklopfen und
das Aufnehmen einer Lerntätigkeit die Chancenmaximierung für
Gesellschaft und Schutzsuchende“, so Herbert Schweiger,
Geschäftsführer der Lead-Partnerin VHS Wien.

Für waff-Geschäftsführer Fritz Meißl ist das Jugendcollege „die
wichtigste bildungs- und arbeitsmarktpolitische Initiative, die 2016
umgesetzt worden ist. Als fixer Bestandteil der Wiener
Ausbildungsgarantie, die junge Menschen für einen guten Start in den
Beruf unterstützt, ist es auch nicht mehr wegzudenken. Junge
Menschen, die sich in einer sehr schwierigen Lebenssituation
befinden, bekommen echte Zukunftsperspektiven und damit eine zentrale
Grundlage für eine später erfolgreiche Integration in den
Arbeitsmarkt. Das Jugendcollege ist außerdem ein hervorragendes und
richtungsweisendes Beispiel, wie die Mittel des Europäischen
Sozialfonds sinnvoll eingesetzt werden können.“

„Das Jugendcollege ist österreichweit einzigartig. Lerninhalte
werden verknüpft mit wichtiger Orientierung zum Leben in Österreich,
die Tagesstruktur gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Halt und
eine Perspektive. Das ist gerade für junge Menschen im Asylverfahren,
die nur sehr eingeschränkte Beschäftigungsmöglichkeiten haben,
wichtig. Nach einem Jahr können wir sagen: Das Jugendcollege ist ein
Aushängeschild im Wiener Modell zu Integration ab Tag eins“, betont
Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien.

„Mit unserem StartWien Programm unterstützen wir, als zuständige
Magistratsabteilung für Integration und Diversität, Flüchtlinge von
Anfang an. Ich freue mich, dass es mit StartWien – Das Jugendcollege
seit einem Jahr ein Programm für 1.000 engagierte junge Menschen
gibt, das speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Damit
leistet die Stadt Wien einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung
jener, die die Zukunft unserer Stadt mitgestalten werden“, sagt
Ursula Struppe, Abteilungsleiterin der MA 17– Integration und
Diversität.

Petra Draxl, Geschäftsführerin des AMS Wien, ergänzt: „Nach einem
Jahr sehen wir nun sehr deutlich, dass der Bedarf für dieses
Jugendcollege tatsächlich riesig war: Denn für ihre weitere Bildungs-
und Erwerbskarriere brauchen junge Geflüchtete nicht nur
Deutschkenntnisse, sondern auch die Basisfertigkeiten, die in
Österreich am Ende der Pflichtschule stehen. Das Jugendcollege
schlägt sehr erfolgreich die Brücke zwischen den mitgebrachten
Vorkenntnissen der jungen Menschen und ihrem österreichischen
Bildungsweg.“

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK

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