- 22.06.2017, 16:56:26
- /
- OTS0257
Fachtagung zu digitaler Kluft und digitaler Integration
Was die Erwachsenenbildung für die Teilhabe an der Gesellschaft tun kann.

Utl.: Was die Erwachsenenbildung für die Teilhabe an der
Gesellschaft tun kann. =
Wien (OTS) - Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, manchmal
verhindern aber technische und auch soziale Ursachen, dass alle
gleichermaßen von der digitalen Entwicklung profitieren können. Über
digitale Bildung und gesellschaftliche Teilhabe diskutierten
Expertinnen und Experten der Erwachsenenbildung bei der
EPALE-Fachtagung am 22. Juni in Wien. Der Tenor lautete: Die
Erwachsenenbildung ist gefordert, Bürgerinnen und Bürger fit für die
neuen Herausforderungen zu machen.
Offene und internationale Online-Bildung wird im EU-Bildungsprogramm
Erasmus+ groß geschrieben und gefördert. Auch die „Digital Roadmap“,
ein im Jänner 2017 veröffentlichtes Strategiepapier der
österreichischen Bundesregierung, sieht Potenzial für den digitalen
Bildungserwerb in der Erwachsenenbildung.
Graciela Sbertoli, Vorsitzende des European Basic Skills Network
(EBSN), legte in ihrer Keynote den Fokus auf neu Zugewanderte und
beschrieb aktuelle Entwicklungen aus europäischer und norwegischer
Sicht. Um einen raschen Zugang in die Gesellschaft und den
Arbeitsmarkt zu gewährleisten, sei die „digitale Kompetenz“ sowohl
Werkzeug als auch Ziel, so Sbertoli. Die Expertin stellte die Frage,
wie Online-Elemente erfolgreich in Trainingsprozesse integriert
werden können: „Wenn Menschen lernen, mobile Geräte und andere
digitale Tools zu benutzen, so macht dies auch grundlegende
Lernprozesse flexibler, adäquater und effizienter – immer unter der
Voraussetzung, dass auch die Lehrenden wissen, wie sie mit diesen
Tools umgehen.“ In der Basisbildung und Alphabetisierung sei es
möglich, dass Erwachsene mit der Hilfe von IT-Tools das Lesen und
Schreiben erlernen.
Birgit Aschemann, CONEDU Aus- und Weiterbildungsentwicklung,
thematisierte in ihrem Vortrag „Erwachsenenbildung und
Digitalisierung: neue Chancen und neue Verantwortung“ den Zyklus, dem
die Nutzung digitaler Lernangebote folgt. Aschemann erklärte, welche
Chancen digitale Lernangebote in der Erwachsenenbildung eröffnen,
welche Rolle Erwachsenenbildner/innen in Bezug auf digitale
Lernangebote spielen und welche Möglichkeiten großflächige
Weiterbildungen (MOOCs – Massive Open Online Courses) bieten, wie
etwa der „Ebmooc“, der im März/April 2017 mit mehr als 2.700
angemeldeten Teilnehmer/innen durchgeführt wurde.
Bei den anschließenden „Ideenpools“ konnten sich die rund 100
Teilnehmer/innen aus Österreich und Europa zu Projekten und
Initiativen austauschen und Kontakte mit Erwachsenenbildner/innen
anderer europäischer Länder knüpfen. Diskutiert wurden neue Wege in
der Weiterbildung von Erwachsenenbildner/innen, digitale
Lernressourcen in der Basisbildung sowie digitale Angebote zum Lernen
am Arbeitsplatz.
So zeigte Signe Briķe, Leiterin der Abteilung für Projektmanagement
der Baltic Computer Academy (LV), wie in Lettland die
Erwachsenenbildung als integraler Bestandteil des lebenslangen
Lernens das gesellschaftliche Wachstum beeinflusst. Die
Digitalisierung schaffe neue Lernmöglichkeiten, die zentrale
Herausforderung sei aber, die Teilnahme Erwachsener am Lernprozess zu
erhöhen sowie Schulungsmöglichkeiten zu schaffen, die den
Bedürfnissen von erwachsenen Lernenden entspricht. „Die qualitativ
hochwertige Weiterbildung der Erwachsenenbildner/innen ist hierbei
ein Schlüsselfaktor“, so Brike.
Projektkoordinatorin Gabriele Winkler vom BFI OÖ stellte gemeinsam
mit Ana Landeta, udimas (Spanien) anhand des Erasmus+ Projekts
„Simple Open Learning Advancement“ die Herausforderungen und Chancen
von digitaler Bildung am Arbeitsplatz vor. „Online lernen unterstützt
Arbeitnehmer/innen beim Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und
Kompetenzen, durch zeit- und ortsunabhängige Lernsettings, die mit
Präsenzphasen gut ergänzt werden können.“ Die Herausforderung in der
Erwachsenenbildung sieht Winkler in der Motivation der
Arbeitnehmer/innen zum selbstgesteuerten Lernen.
EPALE, die E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa
EPALE ist eine EU-Initiative zur Verbesserung der Qualität der
Erwachsenenbildung und Teil des EU-Programms Erasmus+ Bildung. Die
Plattform will qualitätsvolle Arbeit in der Erwachsenenbildung
unterstützen, einen starken europäischen Erwachsenenbildungssektor
aufbauen und neue Impulse für den Austausch mit anderen europäischen
Bildungseinrichtungen geben. Die nationale EPALE-Koordinierungsstelle
ist im OeAD, der Österreichischen Austauschdienst-GmbH, angesiedelt.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/9344
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | LLL