Die Arbeiten am Südwestturm des Schlosses Esterházy sind der Beginn einer bis 2021 geplanten Sanierung der gesamten Dachlandschaft.

Utl.: Die Arbeiten am Südwestturm des Schlosses Esterházy sind der
Beginn einer bis 2021 geplanten Sanierung der gesamten
Dachlandschaft. =
Eisenstadt (OTS) - Die Arbeiten am Südwestturm des Schlosses
Esterházy sind der Beginn einer bis 2021 geplanten Sanierung der
gesamten Dachlandschaft. In vier Abschnitten werden alle vier Türme,
der Wandelgang samt Kaminen, Balustraden, Zieraufsätze, Sonnen- sowie
Turmuhr und Zwiebeldächern umfassend saniert.
Im Zuge der laufenden Arbeiten wurden bereits einige historisch
interessante Entdeckungen gemacht, die in die Sanierungsmaßnahmen
einfließen. So werden etwa die Anwendung bestimmter historischer
Putztechniken wieder aufgegriffen, die Wiederausbildung
„verschwundener“ Gesimse oder die Rückführung der Portale auf ihre
ursprüngliche, barocke, Lage umgesetzt.
Seit der Rücknahme des Schlosses 2010 in die Eigenverwaltung führt
Esterhazy Immobilien laufend Befundungen des Bauzustandes durch. Im
Zuge dessen mussten Mitte 2016 aufgrund des schlechten Zustandes der
Fassade bereits kurzfristig Maßnahmen zur Sicherheit der Besucher wie
Notabnahmen von Gesimsteilen oder Verhängungen an Portalen gestartet
werden. Notwendig waren diese Maßnahmen geworden, da während der
Nutzung des Schlosses Esterházy ab 1969 durch das Land Burgenland
große Schäden durch Vernachlässigung entstanden waren. Nachdem
Esterhazy zur Vermeidung einer Verjährung 2010 gezwungen war, das
Land auf Schadenersatz zu klagen, sind nun vom Gericht beauftragte
Sachverständige am Zug. Diese evaluieren derzeit die aus ihrer Sicht
voraussichtlichen Kosten für entsprechende Gutachten. Esterhazy hatte
schon zuvor dem Land Burgenland Vergleichsgespräche angeboten, um ein
solch langwieriges Verfahren mit hohen Kosten – letztlich für den
Steuerzahler – zu vermeiden. Bislang blieb jeder Vorschlag an die
Landesvertreter ohne Antwort.
Der gerade bearbeitete Südwestturm birgt seit 1692 die sogenannte
große Schlossglocke. Paul I. Esterházy beauftragte den Glockengießer
Johann Kippo mit der Herstellung dieser wohl bedeutendsten
historischen Glocke Österreichs, die zu den schönsten Werken barocker
Gießkunst zählt. Sie ist mit einem Gewicht von 7,3 Tonnen die größte
weltliche Barockglocke Österreichs. Zuletzt wurde sie 2014 zu Ehren
der letzten Fürstin Melinda Esterházy, als der Trauerzug auf dem Weg
zur Familiengruft das Schloss passierte, geläutet.
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