- 23.05.2017, 13:12:43
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Leipnik-Lundenburger feiert "150 Jahre – Ohne Grenzen"
Festredner und Diskutanten plädieren für ein offenes und mutiges Österreich und Europa, um die Transformation in die Zukunft zu schaffen
Utl.: Festredner und Diskutanten plädieren für ein offenes und
mutiges Österreich und Europa, um die Transformation in die
Zukunft zu schaffen =
Wien (OTS) - Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG (LLI) luden
Generaldirektor Josef Pröll und Aufsichtsratsvorsitzender Erwin
Hameseder in die landwirtschaftliche Produktenbörse in Wien. Die
Feier stand unter dem Motto "150 Jahre – Ohne Grenzen", denn auch die
LLI sei seit ihren Anfängen und vor allem seit 1989 vom Wirtschaften
über Grenzen hinweg geprägt, so Josef Pröll in seinen
Begrüßungsworten. Wirtschaftsminister Harald Mahrer betonte in seiner
Festrede, dass Österreich zu einem Zentrum im Bereich Smart
Agriculture und Life Sciences werden müsse und Südost-Asien in punkto
Dynamik und sinnvollen Regeln ein guter Benchmark sei. Robert Misik
(Journalist und Schriftsteller), Franz Schellhorn (Direktor der
Agenda Austria), Andreas Rudas (Medienmanager) und Amil Hota
(Geschäftsführer Blumberry) diskutierten anschließend unter der
Moderation von Presse-Chefredakteur Rainer Nowak die notwendigen
Mittel und Wege für Europa, um die Transformation in die Zukunft zu
schaffen. Unter dem Titel "Land. Wirtschaft. Werte. Wandel.
Zeitenwende zwischen Nostalgie und Fortschrittsglaube." plädierten
sie dabei für Mut, Offenheit und Optimismus, um Europa wieder zu
einem Hub für Forschung, Wissen und Innovation zu machen. Christiane
Teschl-Hofmeister führte durch die Veranstaltung.
"Die Geschichte der LLI war trotz zahlreicher Standbeine und
Ausprägungen immer von einer Klammer geprägt: dem Wirtschaften ohne
Grenzen. Das hat sich schon zu K.u.K.-Zeiten und dann wieder ab 1989
erfüllt. Und das ist auch möglich geworden, weil für Österreich 1995
wirtschaftliche Grenzen aufgegangen sind und wir die Chancen genutzt
haben", unterstreicht Josef Pröll bei seinen Begrüßungsworten. "Und
wir waren im Lebensmittelbereich damals wie heute in Zeiten von TTIP-
und CETA-Verhandlungen viel Kritik ausgesetzt. Aber eines muss auch
gesagt werden: Wir haben die Agrarexporte seit 1995, seit dem
Beitritt zur Europäischen Union, um 440 Prozent steigern können. Das
ist eine Erfolgsgeschichte. Warum sollten wir das nicht auf
internationalen Märkten auch können? Warum sollen wir nicht den
erneuten Unkenrufen zum Trotz wieder mutig und aufgeschlossen das
Neue wagen?"
Hameseder & Köstinger: Wirtschaft braucht Mut &
Gestaltungswillen
"Die LLI war und ist ein Paradebeispiel für einen Brückenbauer
zwischen landwirtschaftlicher Produktion und dem Konsumenten", so
Erwin Hameseder, Aufsichtsratsvorsitzender der LLI. Er erwarte von
der Politik, mehr zu ermöglichen als zu verhindern sowie Regulierung
und Bürokratie wieder zurückzuschrauben. "Es geht darum, weniger
Angst und mehr Mut zu machen. Das brauchen wir in der Wirtschaft. Das
Ziel ist, weiterhin zu wachsen, aber risikobewusst und moderat.
Wichtig sind ordentliche Dividenden, die Erhaltung von Arbeitsplätzen
und eine Wertsteigerung", so Hameseder.
"Eines der besten Beispiele für grenzenloses Wirtschaften ist die
Gemeinsame EU-Agrarpolitik. Vor allem in Zeiten von
Renationalisierung und nationalstaatlichem Denken muss man sich in
Erinnerung rufen, dass das gemeinsame Europa von der Agrarpolitik
getragen wird", betont Europaparlamentarierin Elisabeth Köstinger.
Sie nennt die ökosoziale Marktwirtschaft als einen möglichen Rahmen,
um Globalisierung zu gestalten. Österreich solle sich jetzt im
Zeitalter der Digitalisierung der Landwirtschaft als Hub für
Agrarinnovation und Bioökonomie positionieren, so Köstinger, denn
"Österreich kann hier gestalten, aber nur mit den richtigen
Rahmenbedingungen".
Mahrer: Bereich Smart Agriculture & Life Sciences nach
Österreich holen
"Disruptive Veränderungen sind auf Game-Changer-Innovationen wie den
Buchdruck oder die Digitalisierung zurückzuführen", stellt
Wirtschaftsminister Harald Mahrer fest. Dabei müsse eines klar sein,
so Mahrer: "Die letzten 20 Jahre waren der Gruß aus der Küche, das
Menü kommt in den nächsten zehn Jahren. Wir müssen uns daher offen
und mutig mit neuen Formen auseinandersetzen und gemeinsam optimale
Rahmenbedingungen zu Wege bringen", betont Mahrer und verweist dabei
auf dynamische Wirtschaftsräume wie Südost-Asien und China. "Dort
haben sie nur notwendige und sinnvolle Regulierung und keine
überbordenden Systeme, die uns unseres Freiraums berauben. Dort ist
die Innovationsdynamik eine andere als bei uns, das ist unser
Benchmark.“ Er plädiert, um als Österreich morgen in einem
international vernetzten Wirtschaftssystem erfolgreich sein zu
können: „Wir müssen mit Mut und Zuversicht das Eldorado im Bereich
Smart Agriculture und Life Sciences vor uns nach Österreich holen."
Panel: Flexible Rahmenbedingungen & sozialen & technologischen
Transfer schaffen
Amil Hota unterstreicht in der Panel-Diskussion, dass man sich "ohne
Fortschrittsglauben Nostalgie nicht leisten kann. Wir müssen nach
vorne gehen und freie und flexible Rahmenbedingen für Forschung und
Entwicklung schaffen". Daher müsse man "viel intensiver in Bildung
investieren, loslassen lernen und dem Wissen freien Lauf lassen", so
Hota. "Wir haben Wissensvorteile, die wir aber nicht einsetzen
können, weil die regulatorischen Rahmenbedingungen so restriktiv
sind."
"Den Leuten ist Angst und Bange, weil jeder weiß, das er irgendwann
durch eine Maschine oder einen Automaten ersetzt wird", so Robert
Misik, der aber dennoch von zu viel Zukunftsdepression abrät: "Wir
leben in Europa, einer der prosperierendsten und reichsten Regionen
der Welt. Aber bei den Menschen ist mit der Krise 2008 etwas
zerbrochen: Diese Maschine, die funktioniert hat, funktioniert jetzt
nicht mehr. Und Verunsicherungsgefühle führen zu Angst."
Franz Schellhorn sieht diese antikapitalistische Stimmung
ausschließlich in Europa. Die Frage sei dabei aber vielmehr, schaffen
die Volkswirtschaften die Transformation zu Innovation: "Sonst kommt
Druck von außen. Die industrielle Revolution war damals ein Vorsprung
für Europa, Wertschöpfung und Lebenserwartung sind rasant gestiegen.
Jetzt kann es sein, dass wir mit unseren sozialen Vorstellungen
sitzen bleiben. Es geht also darum, Wertschöpfung im digitalen
Zeitalter in Österreich sicherzustellen. Und der Weg ist bis jetzt
kein erfreulicher."
"Österreich ist in elementaren Dingen hinten nach. Wir haben z.B.
einen Bildungsnotstand. Daher können wir in Österreich
Herausforderungen nicht nachkommen. Wir haben schon jetzt zu wenig
qualifizierte Facharbeiter. Wenn die Industrie 4.0 kommt, sind wir
nicht mehr konkurrenzfähig", analysiert Andreas Rudas. In Europa
fehlten auch die Möglichkeiten, um zu forschen, wie dies in anderen
Regionen möglich ist. "Die Situation ist so: Asien produziert die
Hardware, der Silicon Valley die Software und wir sind die
Konsumenten."
Pröll: LLI investiert bereits in die Zukunft
"Wir als LLI werden infrage stellen müssen, wie wir unsere eigenen
Kernaufgaben so aufrecht erhalten, dass wir wettbewerbsfähig bleiben.
Denn wir wirtschaften in einem makroökonomischen und
gesellschaftlichen Umfeld, das politisch bestimmt ist. Wir wollten
daher heute eine Debatte führen, die die Fakten auf den Tisch legt",
resümiert Josef Pröll abschließend. Er sei auch überzeugt, "dass all
jene, die vor uns gewirtschaftet haben, niemals in Pessimismus
versunken sind, sondern das Unternehmen mit Optimismus
weiterentwickelt haben". Daher investiert die GoodMills-Gruppe in
drei neue Standorte in Polen, Tschechien und Deutschland insgesamt
100 Mio. EUR als klares Zukunftssignal an die Mühlenbranche. "In
Liesing entsteht das neue Headquarters für café+co. Dort investieren
wir 12 Mio. EUR. Und das tun Entscheidungsträger nur dann, wenn man
optimistisch in die Zukunft blickt."
Link zu Bildern (Credits: Georges Schneider/LLI):
https://www.ots.at/redirect/photonews
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