• 23.05.2017, 10:20:01
  • /
  • OTS0067

Deloitte Trendanalyse: Familienunternehmen erwarten große Umbrüche, sind aber noch unzureichend vorbereitet

Wien (OTS) - Laut einer aktuellen Deloitte Analyse erwartet knapp die
Hälfte der befragten Familienunternehmen disruptive Veränderungen im
unmittelbaren Marktumfeld. Neben externen Einflüssen wie
Kundenerwartungen und neuen Mitbewerbern spielen dabei vor allem
interne Faktoren eine zentrale Rolle. Aufholbedarf sieht die
Nachfolgegeneration bei entsprechenden Fähigkeiten der Mitarbeiter
für den Umgang mit dem Wandel und dem Aufbrechen hierarchischer
Führungsstrukturen.

Das Beratungsunternehmen Deloitte führte im Rahmen des NextGen Survey
268 persönliche Interviews mit der Nachfolgegeneration führender
Familienunternehmen durch. Die überwiegende Zahl der Befragten stammt
aus dem europäischen Raum, so auch aus Österreich. Im Zentrum standen
dabei die zukünftigen Herausforderungen für die
Unternehmensnachfolger. Neben den grundlegenden Veränderungen durch
die Digitalisierung wurde dabei auch auf Wachstum, Strategie und die
Nachfolgethematik eingegangen. Dabei wurden vier zentrale Trends
identifiziert.

Trend 1: Disruption ist zentrale Herausforderung für
Familienunternehmen

Die neue Generation an Führungskräften schätzt ihr Gespür für
bevorstehende Umbrüche als gut ein. In Österreich rechnen 47 % mit
einer Disruption in den nächsten zwei bis drei Jahren. Auch
international zeichnet sich dieser Trend ab. Aus den persönlichen
Interviews geht zudem hervor, dass die Nachfolger klare Vorstellungen
zur Entwicklung ihrer Branche haben. In Österreich geben jedoch nur
33 % der Befragten an, potenziellen Wandel in der
Unternehmensstrategie zu berücksichtigen. Damit liegen die
österreichischen Familienunternehmen deutlich hinter dem
internationalen Durchschnitt, nach dem 63 % entsprechende
strategische Vorkehrungen getroffen haben.

Trend 2: Verbreiterung der Führungsebene und Integration
externer Experten

Generell sehen sich Familienunternehmen mit zwei zentralen
Herausforderungen konfrontiert. Zum einen bündeln sich die
Führungsaufgaben zu stark in der engsten oberen Managementebene. Zum
anderen mangelt es den Mitarbeitern an entsprechenden Fähigkeiten, um
im sich wandelnden Umfeld optimal agieren zu können.

„In Zeiten der Veränderung sind Familienunternehmen gut beraten, sich
auf der Führungsebene breiter aufzustellen“, meint Friedrich
Wiesmüllner, Partner bei Deloitte Österreich. „Jetzt muss in
innovative Unternehmenskonzepte investiert werden. Hier empfiehlt es
sich auch, über die Familiengrenzen hinaus zu denken und externe
Experten ins Unternehmen zu holen.“

Trend 3: Disruption hat vielfältige Aspekte

Die Nachfolgegeneration nimmt sowohl externe als auch interne Aspekte
wahr, die Einfluss auf das Geschäft der Familienunternehmen haben.
Neben Veränderungen innerhalb der Familienverhältnisse (24 %) stellt
die Nachfolgethematik selbst (14 %) einen Hauptfaktor für interne
Umwälzungen dar.

Aber auch externe Einflüsse spielen eine Rolle. So ist der Einfluss
des Marktes (20 %) laut den Befragten ebenfalls ein wichtiger
Einflussfaktor. Als Auslöser für tiefgreifende Marktentwicklungen
geben österreichische Führungskräfte in erster Linie Veränderungen
bei Nachfrage und Kundenerwartungen an. International wird vor allem
der gesamtwirtschaftlichen Lage eine große Rolle beigemessen. Dem
Faktor Digitalisierung schreiben nur 6 % disruptiven Charakter zu.
Bei den österreichischen Befragten nimmt der digitale Wandel
ebenfalls keine Toppriorität ein. „In Familienunternehmen spielt die
Digitalisierung aufgrund anderer zentraler Themen noch eine eher
untergeordnete Rolle. Dennoch darf deren Einfluss auf das zukünftige
Geschäft nicht unterschätzt werden“, so Wiesmüllner.

Trend 4: Familienunternehmen punkten mit Beweglichkeit

Vor allem die Nachfolgegeneration ist sich der Bedeutung und
Auswirkungen von Disruption mehr bewusst als die Vorgängergeneration.
Dabei sehen die Befragten für Familienunternehmen klare Vorteile im
Vergleich zu anderen, komplexeren Unternehmensformen. „Wir sehen
häufig, dass familiengeführte Unternehmen einerseits langfristiger
planen und andererseits auf Veränderungen besonders schnell und
flexibel reagieren können. Dabei helfen flache Strukturen und die
damit verbundene Beweglichkeit“, resümiert Friedrich Wiesmüllner.

Über den NextGen Survey 2017

Der NextGen Survey 2017 wurde vom EMEA Family Business Centre im
Zeitraum von Jänner bis April 2017 durchgeführt. Es wurden 268
Nachfolgepersönlichkeiten in Familienunternehmen zum überwiegenden
Teil aus Europa (EMEA Region), darunter auch Österreich, zu den
Themen Nachfolge, Disruption, Wachstum und Strategie befragt. Zwei
Drittel der Befragten sind unter 45 Jahre und knapp ein Viertel der
Befragten leitet das Unternehmen bereits in der vierten Generation
oder höher.

Zum Download:

Deloitte NextGen Survey 2017:
http://bit.ly/2rInyfQ

Grafik Key Finding NexGen Survey 2017:
http://bit.ly/2qOzbBV

Foto Friedrich Wiesmüllner Credits Picco:
http://bit.ly/2rtD6qz

Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von
Professional Services. Mit 1.350 Mitarbeitern an zehn Standorten
betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial
Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch
Top-Experten vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der
Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite
Expertise, um aktiv an dessen Stärkung mitzuwirken. Als Arbeitgeber
entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best
place to work" zu sein.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „UK
private company limited by guarantee" und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Nähere Informationen über die
rechtliche Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie unter www.deloitte.com/about.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | DEL

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel