• 15.05.2017, 12:01:00
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E-Control: Absicherung deutsch-österreichischen Stromhandels

Der Stromhandel zwischen Österreich und Deutschland wird ab Oktober 2018 begrenzt, bleibt aber weiter in großem Umfang möglich

Utl.: Der Stromhandel zwischen Österreich und Deutschland wird ab
Oktober 2018 begrenzt, bleibt aber weiter in großem Umfang
möglich =

Wien (OTS) - Der derzeit unbegrenzte Handel am
deutsch-österreichischen Strommarkt wird mit 1. Oktober 2018
beschränkt. Die Spitzen im Stromaustausch werden zukünftig gekappt,
der Stromhandel zwischen den traditionell gut integrierten Märkten
wird jedoch auch künftig in großem Umfang möglich sein. Es können
4.900 Megawatt (4,9 Gigawatt) Strom durch Langfristkapazitäten
vergeben werden. Das entspricht in etwa der Hälfte des
österreichischen Verbrauchs zu Spitzenzeiten. Das sind die Eckpunkte
einer Einigung, die zwischen den deutschen und österreichischen
Energieregulatoren Bundesnetzagentur und E-Control heute erzielt
wurden. „Wir haben damit letztlich ein gutes Ergebnis erreicht“,
sagen die E-Control-Vorstandsmitglieder Wolfgang Urbantschitsch und
Andreas Eigenbauer. „Der Stromhandel zwischen Deutschland und
Österreich bleibt somit weitgehend im vom Markt benötigten Ausmaß
offen.“

Zusätzliche Kapazitäten im kurzfristigen Handel

Im täglichen Handel soll die Kapazitätsvergabe in die Region
Central-West, die die Länder Frankreich, Belgien, Niederlande,
Luxemburg und Deutschland umfasst, integriert werden. Dadurch kann
sich die vereinbarte Kapazität von 4,9 Gigawatt um kurzfristige
Handelskapazitäten erhöhen.

Österreichische Kraftwerke sichern deutsche Netzstabilität und
Handelskapazität

Um die Übertragungskapazität im Netz zusätzlich abzusichern, werden
die Übertragungsnetzbetreiber beider Länder ihre schon bestehende
enge Zusammenarbeit weiterführen. Österreichische Kraftwerke werden
im Rahmen dieser Kooperation den deutschen Übertragungsnetzbetreibern
weiterhin für allenfalls erforderliches Redispatch (Rauf- bzw.
Runterfahren von Kraftwerken zur Stromnetzstabilität) zur Verfügung
stehen. Diese Zugriffe für deutsche Übertragungsnetzbetreiber auf
österreichische Kraftwerke ermöglichen eine Langfrist-Kapazität von
4,9 Gigawatt. Laufend wird überprüft, ob genügend Kraftwerksleistung
für Redispatch zur Verfügung steht, weil ohne diese
Kraftwerksleistung die Übertragungsrechte entsprechend reduziert
werden müssten, was jedoch nicht zu erwarten ist.

Auswirkungen auf Stromkunden deutlich reduziert

Für die österreichischen Stromkunden werden die Mehrkosten durch die
Handelsbeschränkungen erheblich geringer ausfallen als bisher
angenommen. „Wir haben eine Lösung erreicht, die die Auswirkungen auf
die heimischen Stromkunden so gering als möglich hält. Ohne Einigung
hätte Deutschland die Vorbereitungsarbeiten und die Einführung eines
Engpasses einseitig fortgesetzt, was für österreichische Kunden und
den Markt deutlich schlechtere Bedingungen gebracht hätte. Durch die
Einigung und die nun folgende weitere detaillierte Ausgestaltung wird
für alle Marktteilnehmer die erforderliche sichere Planungsbasis zur
weiteren Vorgangsweise geschaffen“, erläutert E-Control-Vorstand
Andreas Eigenbauer.

Höhere Stromkapazitäten ab 2022

Zudem sollen zukünftig die Stromhandelskapazitäten mit einem weiteren
Übertragungsnetzausbau etappenweise weiter erhöht werden. Der erste
Teil der grenzüberschreitenden Stromleitung vom oberösterreichischen
St. Peter / Hart ins benachbarte Bayern soll 2022 fertiggestellt
sein, der letzte schließlich 2024.

Gemeinsamer Strommarkt seit rund 15 Jahren

Der gemeinsame Strommarkt zwischen Deutschland und Österreich besteht
seit der Liberalisierung der Energiemärkte vor rund fünfzehn Jahren.
Seither bilden Deutschland und Österreich eine gemeinsame
Strompreiszone. Das heißt, in beiden Ländern gibt es denselben
Großhandelspreis für Strom.

Antworten auf häufige Fragen zur Strompreiszone:
http://bit.ly/2r8pXmx

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