- 11.05.2017, 11:31:01
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Mobbingprozess gegen Republik/MedUni Wien: Schadenersatzansprüche großteils nicht verjährt
OLG Wien bestätigte weitgehend Zwischenurteil
Utl.: OLG Wien bestätigte weitgehend Zwischenurteil =
Wien (OTS) - Nachdem keine Abhilfe gegen Mobbing erfolgte, reichte
die Thoraxchirurgin Prof. E. 2010 eine Amtshaftungsklage gegen die
Republik ein. Nach über fünf Prozessjahren wandten die Republik und
die Medizinische Universität Wien als Nebenintervenientin Verjährung
der Vorfälle ein. Das LG für ZRS Wien wies den Einwand zurück, da die
schädigenden Handlungen fortlaufend seien. Das Urteil wurde vom OLG
Wien bestätigt und ist rechtskräftig: Der Großteil der
Schadenersatzforderungen ist nicht verjährt. Der Prozess wird
fortgeführt.
Vorgeschichte: http://wien.orf.at/news/stories/2741227/
Zivilcourage und Ausdauer gefragt
Das Aufzeigen von Fehlern im System und Thematisieren von Mobbing vor
Gericht hatte Folgen für Prof. E.: Die Frühpensionierung durch den
Dienstgeber konnte abgewehrt werden; auch eine zwangsweise
unbefristete Dienstfreistellung durch den Dienstgeber wurde nach
einem Jahr aufgehoben. Immer wieder betont die Chirurgin, dass eine
befriedigende Arbeit für jeden Arzt wichtig sei, und generell auch
beamtete Chirurgen ein Recht auf Arbeit (=Operieren) haben sollten.
Anlaufstelle für Betroffene
Wegen der hohen Anzahl an Verfahren und Mobbing-Fällen an der MedUni
Wien / AKH wurde die Interessensgemeinschaft „Faire Medizin“ als
unabhängige Plattform gegründet. Sie setzt sich für ein faires
Miteinander zwischen allen im Spital tätigen Berufsgruppen ein. Der
Austausch und die Vernetzung zwischen Betroffenen und in Verfahren
involvierten Mitarbeitern/innen wird gefördert.
www.faire-medizin.at
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