• 10.05.2017, 10:22:20
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  • OTS0057

Von Erasmus zu Erasmus+: 30 Jahre Erfolgsgeschichte setzt sich fort

In den Wiener Sofiensälen wurde am Europatag das 30-jährige Jubiläum des beliebten EU-Programms gefeiert.

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/8860 Im Bild
v.l.n.r.: Sektionschef Elmar Pichl, Gerhard Moßhammer, Christina
Engel-Unterberger (Interkulturelles Lernen), Samo Kobenter (BMLVS),
Stefan Zotti (OeAD), Johannes Hahn (Europäische Kommission), Sophie
Karmasin (BMFJ), Sonja Hammerschmid (BMB) und Ernst Gesselbauer.

Utl.: In den Wiener Sofiensälen wurde am Europatag das 30-jährige
Jubiläum des beliebten EU-Programms gefeiert. =

Wien (OTS) - 240.000 Personen aus Österreich packte bisher das
Fernweh, um in einem anderen Land zu studieren, ein Praktikum zu
absolvieren, zu lehren, zu arbeiten, ein Projekt zu initiieren oder
eine Freiwilligentätigkeit auszuüben. Kein EU-Programm ist so
erfolgreich und wegweisend wie Erasmus+, das mit seinem
Vorläuferprogramm Erasmus seit 30 Jahren für die internationale
Verständigung durch gemeinsames Arbeiten und Lernen steht.
Mittlerweile umfasst das Programm unter dem Namen Erasmus+ Schulen,
Hochschulen, die Berufs- und Erwachsenenbildung sowie die Bereiche
Jugend und Sport. Mehr als neun Millionen Menschen haben seit 1987
europaweit die Möglichkeiten des Programms genutzt, mehr als eine
halbe Million Projekte wurden umgesetzt. Gefeiert wird das Jubiläum
nun in allen 33 Erasmus+ Ländern.

Ein Programm für den gesamten Bildungsbereich

„Erasmus+ trägt im wesentlichen Ausmaß dazu bei, dass die
Möglichkeit, Auslandserfahrungen zu sammeln, nicht vom sozialen
Hintergrund abhängt. Es sollen sich möglichst viele Personen
Auslandserfahrung auch leisten können“, so Bildungsministerin Sonja
Hammerschmid zum Erasmus+ Jubiläum. „Das Programm macht Europa für
jeden und jede erlebbar – von den Schülerinnen und Schülern über
Lehrlinge bis hin zu Personen in der Erwachsenenbildung.“
Erasmus+ wendet sich dementsprechend an das gesamte Bildungssystem.
Das Programm bietet Kindergärten, Schulen und anderen
Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, sich an Mobilitätsmaßnahmen
und Partnerschaften zu beteiligen und so aktiv zur Weiterentwicklung
des europäischen und österreichischen Bildungsraums beizutragen.
Durch den internationalen Erfahrungsaustausch soll das Bildungssystem
weiter modernisiert, die frühkindliche Bildung verbessert oder die
Digitalisierung an Schulen vorangetrieben werden. Hammerschmid: „Wir
werden auch in Zukunft alles daran setzen, die Erfolgsgeschichte
Erasmus+ fortzuschreiben. Der 30. Geburtstag des Programms ist eine
Gelegenheit, den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und
Projektträgerinnen und Projektträgern Danke zu sagen!“

In der Berufsbildung werden vor allem Auslandspraktika in der
beruflichen Aus- und Weiterbildung für Schüler/innen, Lehrlinge und
Fachkräfte gefördert. Seit dem Start des Programms konnten so bereits
mehr als 40.000 Auslandsaufenthalte unterstützt werden. Insgesamt
haben seit dem Jahr 2000 mehr als 7.000 österreichische Lehrlinge ein
gefördertes Auslandspraktikum in einem anderen EU-Land absolviert.
Unterstützt werden sie dabei von den Unternehmen, darunter auch eine
Vielzahl von Klein- und Mittelbetrieben. „Lehrlingspraktika in
ausländischen Unternehmen erhöhen die Attraktivität und die Qualität
der dualen Ausbildung entscheidend. In den letzten zehn Jahren
konnten wir eine Verdreifachung der Lehrlingspraktika erreichen.
Diese positive Entwicklung wollen wir weiterhin vorantreiben und
investieren daher ab Juli 2017 in vorbereitende Sprachkurse im
Ausland zusätzlich 1,2 Millionen Euro“, sagt Elmar Pichl, Leiter der
Hochschulsektion im BMWFW.

Internationalisierung der Hochschuleinrichtungen – Stärkung
der Mobilität

Wie kaum ein anderes Programm leistet Erasmus+ einen wesentlichen
Beitrag zur Stärkung des Forschungsstandorts Österreich. Erasmus+
bietet Studierenden die Möglichkeit, drei bis zwölf Monate in einem
anderen europäischen Land zu verbringen und dort entweder zu
studieren oder ein Praktikum zu absolvieren. „Internationale
Zusammenarbeit und interdisziplinärer Austausch sind
Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Profilierung unserer
Hochschulen. Zusätzlich stärkt die aktive Teilnahme an
internationalen Kooperationen mit Unternehmen innerhalb und außerhalb
Europas Österreichs Position im globalen Wettbewerb“, so Pichl.

Österreich zählt seit Jahren zu den Top 10 der teilnehmenden Länder –
sowohl in Hinblick auf Outgoings als auch auf Incomings. Zu den
Lieblingsländern österreichischer Studierender gehören Deutschland,
Spanien, UK und Frankreich. Umgekehrt ist aber auch Österreich ein
beliebtes Zielland für Studierende aus Europa, vor allem aus
Deutschland, Spanien und Frankreich. „Unser erklärtes Ziel, in dieser
Legislaturperiode die 100.000-Marke in der Studierendenmobilität zu
überschreiten, werden wir bereits dieses Jahr erreichen. Ich wünsche
mir, dass auch weiterhin möglichst viele junge Menschen von Erasmus+
profitieren und Europa gelebte Selbstverständlichkeit wird”, sagt
Pichl abschließend.

Auslandserfahrungen bringen Vorteile für die berufliche
Karriere

Die Erfahrungsberichte der Teilnehmer/innen belegen, dass sich ein
Auslandsaufenthalt mit Erasmus+ lohnt: 94 Prozent aller befragten
Studierenden gaben bei einer EU-weit durchgeführten Studie an, dass
sie ihre Kompetenzen steigern konnten, und 80 Prozent sind der
Auffassung, dass sich ihre beruflichen Perspektiven verbessert haben.
Ein Drittel der Erasmus-Studierenden, die Praktika im Ausland
absolvierten, erhielt von den Unternehmen, für die sie arbeiteten,
ein Stellenangebot. Fünf Jahre nach dem Studienabschluss ist die
Arbeitslosenrate beispielsweise bei ehemaligen Erasmus-Studierenden
um 23 Prozent niedriger als bei anderen Studierenden.
(Quelle: https://www.ots.at/redirect/ec.europa.eu15)

Auch Befragungen in Österreich zeigen eine generelle Zufriedenheit
der Teilnehmenden von weit über 90 Prozent. Die große Mehrheit gibt
an, dass sie ihre Kompetenzen und Fertigkeiten durch den
Auslandsaufenthalt verbessern konnten. Im Bereich der
Sprachkompetenzen wird dies von 95 Prozent der Teilnehmenden
bestätigt.

Auch ihre Beschäftigungsfähigkeit hat sich aus Sicht der Mehrheit der
Teilnehmenden erhöht, wobei der Anteil im Bereich der Berufsbildung
mit über 80 Prozent am höchsten ist. Für den überwiegenden Teil der
Teilnehmenden (von 52 Prozent in der Erwachsenenbildung bis zu 85
Prozent in der Hochschulbildung) wurden die im Zuge der
Mobilitätsprojekte erworbenen zusätzlichen Qualifikationen auch
formal anerkannt.

Jugend: Auch Jugendliche und Freiwillige profitieren von
Erasmus+

Sophie Karmasin, Bundesministerin für Jugend und Familie: „Als
Jugendministerin freue ich mich besonders über die Erfolge des
Teilbereichs „Jugend in Aktion“: 100.000 Europäische Freiwillige und
1,4 Mio. mobile Jugendliche sprechen für sich!“ Im Rahmen der
Europäischen Jugendwoche wird in 33 Ländern auf die Leistungen und
Möglichkeiten von „Jugend in Aktion“ aufmerksam gemacht. Dies werde
sicherlich dazu beitragen, dass noch mehr Jugendliche die Angebote
wahrnehmen und sich in Europa engagieren, sagt Karmasin. „Um auch den
zukünftigen Generationen dieselben Möglichkeiten zu geben, wird
während des EU-Vorsitzes Österreichs 2018 ein besonderer Fokus auf
der Weiterentwicklung des Erasmus+ Programms sowie den Beschluss
einer neuen EU-Jugendstrategie liegen“, so Karmasin.

„Erasmus+: Jugend in Aktion“ bietet Fördermöglichkeiten für
Jugendprojekte und die außerschulische Jugendarbeit. Dazu zählen
Jugendbegegnungen, der Austausch und Trainings für Fachkräfte der
Jugendarbeit, der Dialog zwischen Jugendlichen und politischen
Verantwortlichen sowie der Europäische Freiwilligendienst.

Neben den allgemeinen Prioritäten des Programms stehen auch
Themenschwerpunkte im Vordergrund, die sich benachteiligten jungen
Menschen widmen (z. B. junge Flüchtlinge, Asylwerber/innen und
Migrant/innen). Weitere Schwerpunkte bilden die kulturelle Vielfalt
und der interkulturelle und interreligiöse Dialog sowie Projekte, die
sich mit gemeinsamen Werten – Freiheit, Toleranz und Achtung der
Menschenrechte – auseinandersetzen und die Eigeninitiative junger
Menschen fördern.

Sport: Seit 2014 wird auch der Sport in Erasmus+ gefördert

Seit 2014 ist der Bereich des Sports ebenfalls Bestandteil von
Erasmus+, um länderübergreifende, sportbezogene
Kooperationspartnerschaften finanziell zu unterstützen. Mit dieser
Eingliederung werde „die Bedeutung des Sports für Europa ausdrücklich
gewürdigt und die Förderung des Sports als ein Ziel der Gemeinschaft
hervorgehoben“, betont Samo Kobenter, Leiter der Sektion Sport im
Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport. Kobenter: „Mit
der Bereitstellung von rund 265 Mio. Euro für den EU-Sportbereich bis
2020 können gezielt transnationale Kooperationspartnerschaften und
gemeinnützige europäische Sportveranstaltungen gefördert werden.“

Erasmus+ wurde von der österreichischen Sportbewegung positiv
angenommen. In den letzten Jahren wurden jährlich bis zu vier
österreichische Sportprojekte seitens der EU kofinanziert. Kobenter
hebt die Initiative der Europäischen Woche des Sports hervor, die
durch Fördermittel von Erasmus+ ins Leben gerufen wurde. „Sie trägt
wesentlich dazu bei, alle Altersgruppen in der Bevölkerung zu mehr
körperlicher Aktivität zu motivieren“, sagt Kobenter.

Fotos zur Festveranstaltung 30 Jahre Erasmus am 9. Mai 2017:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/8860

Zahlen, Daten und Fakten zu 30 Jahre Erasmus und Erasmus+ in den
Bundesländern:
https://bildung.erasmusplus.at/erasmus30-pressematerial
https://www.ots.at/redirect/erasmusplus.at

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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