ANIMAL SPIRIT: Amtstierarzt wurde verständigt, war vor Ort und unternimmt – praktisch nichts!
Utl.: ANIMAL SPIRIT: Amtstierarzt wurde verständigt, war vor Ort und
unternimmt – praktisch nichts! =
Laaben (OTS) - Gestern Nachmittag, 3.5.2017, erreichte uns im ANIMAL
SPIRIT-Büro in Laaben wieder einmal ein Notruf betreffend des
Rinderhofes des sattsam bekannten türkischen Landwirts Nihal Özay. Es
ist derselbe Landwirt, der letztes Jahr um Bewilligung eines
(Schächt-) Schlachtraums auf seinem Hof angesucht hat, wogegen ANIMAL
SPIRIT Ende September eine Petition gestartet hat, siehe
http://bit.ly/2pGdROq. Der Zeuge, der uns alarmiert hat, hatte
gestern beobachtet – und gefilmt, wie eine Kuh, die nicht mehr
aufstehen konnte, mit dem Traktor – bei strömendem Regen - aus dem
Stall ins Freie gezogen wurde und dann auf sie auch noch mit einem
Stock eingeschlagen wurde (siehe kurzes Amateurvideo auf
http://bit.ly/2p80STT).
ANIMAL SPIRIT verständigte daraufhin sofort die örtliche Polizei und
den zuständigen Amtstierarzt von St. Pölten, Dr. Peter Pusker. Beide
sind dann auch gekommen, nur mußten ebenfalls herbeigeeilte
Mitarbeiter von ANIMAL SPIRIT feststellen, daß letzterer nach einer
kurzen Visite unverrichteter Dinge wieder abgezogen ist. Als er
daraufhin zur Rede gestellt wurde, war die - sinngemäße - Antwort,
„da kann man nichts machen, die Kuh hat wahrscheinlich die Beine
gegrätscht (Fachausdruck „Adduktorenriß“) oder sich was gebrochen,
aber vielleicht steht sie ja morgen eh wieder auf…“. Auf die Frage,
warum weder ein praktischer Tierarzt – zwecks eingehender
Untersuchung und ggf. Behandlung -, noch der Notschlachter gerufen
worden sind, war die ebenfalls lapidare Antwort, „nach einer
Behandlung kann man sie ja nicht mehr schlachten und aufessen…“. Das
einzige, was offenbar veranlaßt worden ist, war, das arme Tier mit
einer Plane abzudecken, ansonsten wurde sie einfach im Freien ihrem
Schicksal überlassen.
Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT und selbst
studierter Veterinärmediziner, der ebenfalls kurz vor Ort anwesend
war, ist erschüttert: „Es ist einfach unglaublich und beschämend mit
ansehen zu müssen, wie ein Tierarzt-Kollege, der als Amtstierarzt
noch dazu das Vollzugsorgan für die Tierschutzgesetzgebung wäre, so
gefühllos agieren kann und einfach – außer einer notdürftigen
Planenabdeckung – nichts veranlaßt hat. Laut den Zeugen, die uns
verständigt haben, soll das Ganze sogar bereits am Vormittag passiert
sein; es wäre also Zeit genug gewesen, sowohl rechtzeitig den
Hoftierarzt (Behandlung oder Euthanasie) als auch – wenn nötig – den
Abdecker zur Notschlachtung kommen zu lassen, um das verletzte Tier
nicht noch länger und unnötig leiden zu lassen. Völlig unverständlich
und v.a. unverantwortlich ist zudem, daß das schwer verletzte Tier
bei diesem feuchtkalten Wetter über Nacht ins Freie gezerrt, heftig
und unnötigerweise geschlagen wurde und dann auch noch die ganze
Nacht ihrem Schicksal überlassen wurde. Und wieder einmal geht hier –
wie meistens bei den sog. „Nutztieren“ – Profit vor Mitgefühl, und
sei das nur in Form einer zeitgerechten Euthanasie bzw.
Notschlachtung.“
Bis zur Stunde hat sich diese Situation auch nicht verändert,
weiterhin liegt das arme Tier im Freien unter der notdürftigen Plane.
Wir werden diesen Fall jedenfalls zur (nochmaligen) Anzeige bringen,
obwohl bei den gegebenen Behördenstrukturen (siehe oben) nicht allzu
viel Hoffnung besteht, daß es hierbei zu einer Verurteilung oder gar
Strafe kommen könnte.
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