- 03.05.2017, 13:28:31
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ÖH zu Statistik Austria Zahlen: Bildung wird in Österreich immer noch vererbt
Hochschulsektor muss ausfinanziert, statt beschränkt werden.
Utl.: Hochschulsektor muss ausfinanziert, statt beschränkt werden. =
Wien (OTS) - Die heute präsentierten Zahlen der Statistik Austria
bestätigen die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) in ihrer
Kritik, dass Bildung in Österreich immer noch vererbt wird und der
Bildungsgrad der Eltern sich wesentlich auf den ihrer Kinder
auswirkt. Laut Statistik Austria haben 44,3% aller Erstsemestrigen an
öffentlichen Universitäten und 32,4% aller Studienanfänger_innen
einer Fachhochschule zumindest einen Elternteil mit Hochschul- oder
Akademieabschluss. "Wir sehen, dass die soziale Durchlässigkeit an
Hochschulen immer schlechter wird – Zugangsbeschränkungen sei Dank",
so Philip Flacke vom Vorsitzteam der ÖH empört.
Durch die geplanten Ausweitungen der Zugangsbeschränkungen wird sich
diese Situation nur noch weiter verschärfen. "Leistungsselektionen
wie diese verhindern eine faire soziale Durchmischung an Hochschulen,
denn sie erschweren sogenannten first generation Studierenden den
Hochschulzugang nochmal zusätzlich", so Flacke weiter. "In einer
Zeit, in der die Hochschulen drastisch unterfinanziert sind und das
Stipendiensystem seit 18 Jahren nicht inflationsangepasst wurde, sind
Zugangsbeschränkungen nur ein weiteres offenes Bekenntnis der
Bundesregierung gegen ein faires Bildungssytem", so Flacke empört.
Um die Situation der Studierenden zu verbessern setzt die ÖH auf eine
Novellierung des Beihilfensystems. Die Studienbeihilfe ist die
soziale Hauptmaßnahme, um sozio-ökonomisch schlechter gestellten
Menschen ein Studium zu ermöglichen. Durch die fehlende
Inflationsanpassung der Beihilfenhöhe hat sich die Situation nur
verschlechtert. "Jahr für Jahr sinkt die Anzahl der Bezieher_innen
einer regulären Studienbeihilfe, während die Lebenserhaltungs- und
Studienbezogenen Kosten stetig steigen", zeigt sich Flacke besorgt.
"Die Aufgabe eines Beihilfensystems ist es, allen Studierenden ihr
Studium zu ermöglichen, denn das Einkommen der Eltern darf nicht über
den Studienerfolg der Kinder entscheiden. Es braucht daher die
dringend notwendige Valorisierung der Studienbeihilfe um der sozialen
Selektivität unseres Bildungssystems entgegen zu wirken. Um einer
erneuten Fehlentwicklung künftig vorzubeugen, muss die Indexanpassung
im Gesetz verankert werden", so Flacke abschließend.
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