- 03.05.2017, 12:28:09
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„Rotzpartie“ statt Trutzpartie
Forderung nach Freigabe der Forststraßen ist unverantwortlich
Utl.: Forderung nach Freigabe der Forststraßen ist unverantwortlich =
Wien (OTS) - Vor dem Parlament in Wien findet heute eine Kundgebung
 durch den Verein Upmove zum Thema „Freigabe der Forststraßen zum
 Radfahren in Österreich“ statt. Seit einigen Wochen wird nun wieder
 die von wenigen radikalen Gruppen geforderte Öffnung von Forststraßen
 für Mountainbiker diskutiert. Dass bei dieser Idee der Großteil der
 Bevölkerung benachteiligt wird, ist inzwischen allseits bekannt.
 Rechtliche und finanzielle Konsequenzen müssten künftig von jedem
 Bürger für dieses einseitige Interesse teuer getragen werden.
 Insgesamt darf zudem nicht vergessen werden, dass die einvernehmliche
 Lösung vor Ort im Sinne der Natur, der vielfältigen Waldleistungen
 und aller Waldbesucher ein Erfolgsmodell ist.
Upmove-Präsident Andreas Pfaffenbichler ist bevorzugt illegal auf dem
 Mountainbike unterwegs, wie er selber argumentiert. Er fährt auf
 Wanderwegen und jenen Forststraßen, die nicht für Radfahrer
 freigegeben sind. Er handelt also regelmäßig mit Absicht und Vorsatz
 außerhalb des Rechtsrahmens und stellt sich selbst als Opfer dar
 obwohl er eigentlich der Täter ist.
In der heutigen „Trutzpartie“ wird nun wieder einmal gefordert, dass
 die Forststraßen auch für Radfahrer freigegeben werden sollen. Dass
 man mit einer unregulierten Freigabe der Forststraßen für
 Mountainbiker jedoch umfassende negative Auswirkungen für eine
 Vielzahl anderer bewirken würde, wird bei diesen Ideen galant
 verschwiegen. Hinreichend bekannt ist zudem, dass generell die
 Forststraßen für Mountainbiker an sich nicht interessant sind, das
 eigentliche Interesse besteht an den Wegen und Singletrails im Wald.
 Upmove fordert auf seiner Homepage neben den Forststraßen auch die
 Freigabe der Wanderwege, die jedoch zumeist in der Verantwortung der
 alpinen Vereine stehen. Diese Forderungen betreffen viele
 Rechtsbereiche wie Naturschutz, Zivilrecht oder
 Straßenverkehrsregelungen. Sie sind für Upmove eindeutig nur die
 Befriedigung einseitiger Interessen.
„Es ist ein naiver Politikzugang, zu glauben, Gesetze einfach an
 einer Stelle ändern zu lassen, nur weil ich ein egoistisches
 Interesse habe. Vielmehr ist es rechtstaatlich höchst bedenklich,
 wenn jemand aus Einzelinteresse heraus regelmäßig Gesetze bricht und
 mit diesem Argument dann eine Änderung fordert. Schade ist vor allem,
 dass nicht ehrlich versucht wird von Seiten dieser Interessengruppe
 andere Lösungswege zu finden. Es bestehen seitens der Grundbesitzer
 bereits in allen Bundesländern Plattformen, die versuchen, hier einen
 breiten Konsens auf Basis des Mottos „bedarfsorientierte Lösungen vor
 Ort“ herbeizuführen. In Wahrheit ist es verantwortungslos, durch
 extreme Einzelinteressen die vernünftige Dialogbasis aller
 Betroffenen zu zerstören. Das bisherige Wirken von Upmove ist von
 divergierenden Aussagen und klar sichtbaren Eigeninteressen
 gezeichnet. Das ist verantwortungslos, egoistisch und ohne Rücksicht
 auf andere. Umgangssprachlich müsste man vor diesem Hintergrund die
 heutige Aktion eher als Rotzpartie bezeichnen“, hält Felix
 Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe, fest.
Egoistische Forderungen auf Kosten von Pflanze, Tier und
 Mensch
Der Wald in Österreich ist Schutz-, Erholungs-, Wohlfahrts-, Lebens-
 und Wirtschaftsraum zugleich. Alle diese Wirkungen sind in Einklang
 zu bringen. Das hat auch der Gesetzgeber im Forstgesetz, aber auch in
 einer Reihe anderer Materiengesetze festgeschrieben. Für Anliegen,
 die über gesetzlich normierte Rechte hinausgehen, müssen regionale
 Lösungen gefunden werden, die eine Erhaltung dieses sensiblen
 Gleichgewichtes gewährleisten. Nur dadurch kann der nachhaltige
 Bestand des österreichischen Waldes gesichert werden.
Im Bereich Mountainbiken ist die bedarfsorientierte Ausweisung von
 professionell gestalteten und betreuten Routen vor Ort ein
 internationales Vorbildmodell. Das ermöglicht, die Erfüllung aller
 Waldwirkungen bestmöglich zu gewährleisten und auf die Bedürfnisse
 aller Waldbesucher abzustellen. Das Durchdrücken einseitiger
 Interessen gefährdet dieses ausbalancierte System und führt zu einer
 Benachteiligung aller anderen Waldleistungen bzw. zu massiven
 Auswirkungen auf Kosten aller Waldnutzer. Auch die Tier- und
 Pflanzenwelt würde darunter leiden, denn die Gewährleistung von den
 so dringend notwendigen Ruhe- und Schutzgebieten wäre ebenso wenig
 mehr möglich wie die Sicherstellung einer nachhaltigen
 Bewirtschaftung.
„Als Grundbesitzer tragen wir die Verantwortung für das gesamte
 Ökosystem Wald. Der legitime Wunsch nach Erholung in diesem Naturraum
 ist nur eine der vielen Anforderungen, die wir dabei zu
 berücksichtigen haben. Durch eine gezielte Lenkung kann dieses
 Bedürfnis für alle Waldbesucher erfüllt werden, dafür stehen wir auch
 mit Lösungen vor Ort zur Verfügung. Eine undifferenzierte Öffnung von
 Forststraßen muss im Sinne der Gesellschaft, der Waldeigentümer und
 der Verantwortung für den Wald abgelehnt werden. Die Verantwortung
 für den Wald muss aber auch jeder einzelne mittragen, indem er sich
 an die Spielregeln hält“, plädiert Präsident Montecuccoli
 abschließend.
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