• 03.05.2017, 11:00:16
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Schienenverkehr in Europa: Internationalisierung und Wettbewerb nehmen zu

5.IRG-Rail Annual Market Monitoring Report über das Jahr 2015 veröffentlicht – Österreich bleibt Bahnland Nummer Eins in der EU

Utl.: 5.IRG-Rail Annual Market Monitoring Report über das Jahr 2015
veröffentlicht – Österreich bleibt Bahnland Nummer Eins in der
EU =

Wien (OTS) - Österreich verzeichnet seit dem Jahr 2011 einen
kontinuierlichen Anstieg bei den durchschnittlich pro Jahr und Person
zurückgelegten Bahnkilometern. Dieser Trend setzt sich auch im
aktuellen Bericht fort. Statistisch betrachtet legte jede
Österreicherin bzw. jeder Österreicher 1.427 Kilometer mit der Bahn
zurück. Österreich bleibt damit weiterhin das Bahnfahrland Nummer
eins unter den EU-Mitgliedstaaten. Dahinter liegen Frankreich mit
1.387 Kilometern und Schweden mit 1.293 Kilometern, gefolgt von
Dänemark, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Dieser hohe
Wert resultiert nicht zuletzt aus Infrastrukturausbaumaßnahmen, die
den Schienenpersonenverkehr deutlich attraktiver gemacht haben. So
hat zuletzt der Ausbau der Westachse zu einer Steigerung geführt.
Spürbare Steigerungen sind auch mit dem Ausbau der Südachse
(Semmering-Basistunnel, Koralmbahn) zu erwarten.

„Unsere Investitionen in das Bahnnetz machen sich bezahlt: An der
Weststrecke sieht man deutlich, dass eine gut ausgebaute Schiene dazu
führt, dass mehr Fahrgäste auf den Zug umsteigen. Darum gehen wir nun
die Südachse an. Österreich ist Bahnland Nummer Eins in der EU und
diesen Vorsprung werden wir weiter ausbauen“, so
Infrastrukturminister Jörg Leichtfried.

Starker Wettbewerb im Personenverkehr

Im europäischen Personenverkehr erbringen die Wettbewerbsbahnen in
den einzelnen Märkten durchschnittlich 33,4 Prozent der insgesamt
gefahrenen Personenzugkilometer. Dieser relativ hohe Anteil kommt vor
allem dadurch zustande, dass in Polen und im Vereinigten Königreich
ausländische Staatsbahnen und andere Marktteilnehmer einen
vergleichsweise hohen Anteil an den gefahrenen Personenzugkilometern
haben. In Spanien, Slowenien, Luxemburg, dem Kosovo, Ungarn,
Finnland, Kroatien und Bulgarien gibt es keinen Wettbewerb im
Schienenpersonenverkehr.

2015 wurden in Österreich 111,5 Millionen Personenzugkilometer
gefahren. Davon erbringt die ÖBB-Personenverkehr 88,1 Prozent, 0,5
Prozent werden von ausländischen Staatsbahnen wie der DB Regio
gefahren. 11,4 Prozent der Personenzugkilometer werden von anderen
Marktteilnehmern erbracht, wie etwa von der WESTbahn.

Bahnunternehmen wickeln Güterverkehre auch im Ausland selbst
ab

Anstatt wie bisher internationale Güterverkehre in Kooperation mit
den dort heimischen Unternehmen durchzuführen, geht der Trend unter
europäischen Bahnunternehmen dazu, diese auch im Ausland immer öfter
selbst abzuwickeln. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden
Internationalisierung und steigendem Wettbewerb auf der Schiene. Dies
besagt der aktuelle Bericht der Independent Regulators‘ Group – Rail
(IRG-Rail), der im Jahr 2011 gegründeten europäischen Plattform der
unabhängigen Eisenbahnregulierungsbehörden.

Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der Schienen-Control
(Gründungsmitglied von IRG-Rail): „Mit der Öffnung der
Eisenbahnmärkte und der Zunahme von neuen Marktteilnehmern haben die
Staatsbahnen ihre Strategie geändert und versuchen zunehmend,
Marktanteilsverluste in ihren heimischen Märkten durch den
Markteintritt in anderen Ländern auszugleichen. Wie die aktuellen
Zahlen zeigen hat sich diese Entwicklung weiter verstärkt.“

Güterverkehr: Österreichische Bahnen vermehrt im Ausland
aktiv, Wettbewerb nimmt zu

Die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria ist zunehmend auch im Ausland
aktiv. Neben Deutschland, Ungarn, der Slowakei, Slowenien und Italien
ist sie mittlerweile auch in Rumänien, Kroatien, Tschechien und
Bulgarien aktiv. Auch die österreichischen Mitbewerber sind immer
öfter international tätig. Umgekehrt sind in Österreich vier
europäische Staatsbahnen tätig, die DB Cargo (Deutschland), SZ Cargo
(Slowenien), PKP Cargo (Polen) und die TX Logistik als Tochter der
italienischen Trenitalia.

Güteranteil am Bahnverkehr in Österreich überdurchschnittlich
hoch

In den untersuchten Ländern wird das Schienenverkehrsnetz im Schnitt
zu über 80 Prozent für den Personenverkehr und zu rund 20 Prozent für
den Güterverkehr genutzt. Auch im österreichischen
Schienenverkehrsnetz ist der Personenverkehrs-Anteil an den insgesamt
zurückgelegten 4,15 Milliarden Zugkilometern mit 68,9 Prozent
deutlich stärker als jener des Güterverkehrs. Dennoch hat der
Güterverkehr in Österreich mit 31,1 Prozent Anteil eine größere
Bedeutung als in vielen anderen Ländern. Das liegt vor allem daran,
dass in Österreich im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nach wie
vor die Bedienung der Fläche im Einzelwagenverkehr und nicht nur der
Ganzzugverkehr auf den Hauptachsen eine wichtige Rolle spielt.

Über die IRG-Rail

Die IRG-Rail ist ein Zusammenschluss von derzeit 29 europäischen
Regulierungsbehörden. Ziel ist es, den Informationsaustausch zu
gewährleisten und ein einheitliches Regulierungsniveau im
europäischen Bahnsektor herzustellen. Als Gründungsmitglied arbeitet
die Schienen-Control von Anfang an bei der IRG-Rail mit.

Über die Schienen-Control

Als Regulierungsbehörde sorgt die Schienen-Control für einen
diskriminierungsfreien Zugang zur Schiene zu angemessenen Preisen.
Mit umfassender Marktkenntnis und hervorragenden Kontakten zu
Bahnunternehmen, Institutionen sowie dem Netzwerk internationaler
Regulierungsbehörden verbessert die Schienen-Control kontinuierlich
die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb. Als
Schlichtungsstelle verhilft die als Abteilung bei der
Schienen-Control angesiedelte Agentur für Passagier- und
Fahrgastrechte (kurz apf genannt) Fahrgästen und Passagieren im
Streitfall mit einem Bahn-, Bus-, Schiffs- oder Flugunternehmen zu
ihrem Recht. Und das kostenlos und provisionsfrei.

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