Unternehmensinsolvenzen gehen stark zurück
Utl.: Unternehmensinsolvenzen gehen stark zurück =
Wien (OTS) - Die Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für
das 1. Quartal 2017 zeigen eine mögliche Trendumkehr der Entwicklung
des vergangenen Jahres: Die Unternehmensinsolvenzen sind in den
ersten drei Monaten um 5,3% auf 1.364 Verfahren gesunken. Die Anzahl
an eröffneten Verfahren ging dabei um 3,5% auf 845 Unternehmen
zurück. In 519 Fällen (-8,0%) wurden die Insolvenzanträge mangels
kostendeckenden Vermögen abgewiesen. Neben betriebswirtschaftlichen
Fehlentscheidungen sind der Wettbewerbsdruck und die allgemeine
Wirtschaftslage die Hauptursachen für das Scheitern der Unternehmen.
Rund 15.000 (-3%) Gläubiger waren von Insolvenzen betroffen.
Bundesländervergleich: 4 von 1.000 Unternehmen insolvent
Der Blick auf die Bundesländer zeigt, dass entgegen dem
Österreichtrend nur in Wien mit Plus 3,7% die Insolvenzen leicht
gestiegen sind. Die größten Rückgänge verzeichneten Salzburg
(-22,7%), die Steiermark (-18,8%) und Vorarlberg (-12,5%).
Die höchste relative Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit
über 5 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im
Durchschnitt nicht ganz 4 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.
Branchenvergleich
Die am stärksten betroffene Branche ist das Bauwesen mit 12
Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Als einzige Branche meldet
das „Kredit- und Versicherungswesen“ einen Zuwachs um 72,2%. Den
größten Rückgang verzeichnet die Branche „Sachgütererzeugung“ mit
22,9% und der niedrigsten Insolvenzbetroffenheit mit 2 Insolvenzen je
1.000 Industrieunternehmen. Dank der guten Tourismusentwicklung im
Winter sind die Insolvenzen auch in dieser Branche leicht
zurückgegangen.
Conclusio 1. Quartal 2017
Die Insolvenzenzwicklung zeigt immer auch wie dynamisch eine
Volkswirtschaft ist. Dabei spielen viele positive und negative
Faktoren eine Rolle: Zahl der Neugründungen, Konjunkturentwicklung,
Wettbewerbsdruck, sinkende Margen, Niedrigzinspolitik,
Kreditvergabe/Finanzierungsbedingungen, Inflation, weltpolitische
Entscheidungen, Naturkatastrophen. Je nach Standpunkt findet man
immer Erklärungsgründe für die eine wie die andere Richtung. Fakt ist
aber, dass in 74% der Insolvenzen die Fehler in der Geschäftsführung
liegen. Mangelndes Risikomanagement, Fehlkalkulationen, desaströse
Buchhaltung, Unterschätzung des Wettbewerbs, Verschlafen von
Innovationen u.v.m. Da kann selbst der Niedrigzins und damit die
billige Liquiditätsvorsorge nicht mehr helfen.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CDR