• 20.04.2017, 11:26:42
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  • OTS0104

Bildungsministerium: vernichtende Kritik an Jagdpropagandafilm „Halali“

Jugendmedienkommission des Ministeriums gibt eindeutige Stellungnahme ab: der Film ist einseitig, grausam, macht unsinnige Vergleiche und ist für Jugendliche nicht zu empfehlen

Utl.: Jugendmedienkommission des Ministeriums gibt eindeutige
Stellungnahme ab: der Film ist einseitig, grausam, macht
unsinnige Vergleiche und ist für Jugendliche nicht zu
empfehlen =

Wien (OTS) - Von Jagdseite wurde der Film „Halali“, der erst kürzlich
seine Premiere hatte, als so großartig angepriesen. Wie wundervoll
doch die Jagd dargestellt werde. Besorgte Eltern erkundigten sich bei
der Jugendmedienkommission des Bildungsministeriums, ob dieser Film
zu empfehlen sei. Die Altersbegrenzung ist 12 Jahre. Das Ministerium
gab daraufhin die eindeutige Empfehlung heraus, den Film nicht zu
besuchen. Wörtlich stellte man seitens der ExpertInnen fest: Dem
„Film mangelt es an Ausgewogenheit, Gegenpositionen fehlen völlig“.
Die Jagd werde durch einen „an sich unsinnigen Vergleich (Vergnügen
versus Ernährung)“ „legitimiert“. „Das eigentlich feige Töten von
Tieren aus einem Versteck oder aus einer Tarnung heraus wird nicht
kritisch beleuchtet“. „Die realen und durchaus blutigen Tötungen von
Tieren werden zudem meist in Zeitlupe und mehrmaliger Wiederholung
gezeigt (z.B. das Abschießen von Enten)“, was von der Kommission als
„selbstzweckhafte Inszenierung von Gewalt“ bewertet wurde. Auch „die
Verherrlichung von Waffen“ und „das gezeigte Frauenbild“ wurden von
der Kommission ebenfalls als „problematisch“ gesehen.

Die Filmkritik des Bildungsministeriums wörtlich:
https://jmkextern.bmb.gv.at/app/detail.aspx?FILID=19295

Finanziert wurde der Film u.a. vom Kulturbudget des Landes
Niederösterreich, das ja als Gatterjagdparadies bekannt ist, zumal
dort 74 Jagdgatter für zahlungskräftige Jagdgäste geführt werden, die
auf große Trophäen, die leicht erbeutet werden können, aus sind.
Niederösterreich ist das einzige Bundesland Österreichs, in dem die
Gatterjagd bis auf Weiteres erlaubt bleibt.

VGT-Obmann Martin Balluch: „Die ExpertInnen des Bildungsministeriums
haben ihr unabhängiges Urteil gesprochen. Dieser Film ist also nicht
nur einseitige Jagdpropaganda, er ist auch noch besonders grausam,
verherrlicht Jagdwaffen und propagiert ein sexistisches Frauenbild.
Damit ist er für Jugendliche nicht geeignet. Die Kommission nennt den
Film sogar eine 'selbstzweckhafte Inszenierung von Gewalt'. Und das
wird auch noch durch öffentliche Gelder gefördert. Aber vielleicht
darf einen das nicht verwundern, wenn in einem Bundesland Gatterjäger
Josef Pröll Landesjägermeister und gleichzeitig Neffe des zu diesem
Zeitpunkt noch amtierenden Landeskaisers ist. Es sollte der
Rechungshof prüfen, ob eine derartige Verwendung von Steuergeldern zu
Propagandazwecken für Gewalt gegen Tiere nicht ein Missbrauch ist.“

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