• 07.04.2017, 12:10:22
  • /
  • OTS0127

Weniger Feinstaub durch Bio-Ethanol im Tank

Höhere Beimischung von Bio-Ethanol in Benzinmotoren

Bio-Ethanol reduziert Feinstaub

Utl.: Höhere Beimischung von Bio-Ethanol in Benzinmotoren =

Wien (OTS) - Neue Studie der TU Wien zeigt: Eine höhere Beimischung
von Bio-Ethanol in Benzinmotoren verbessert nicht nur die CO2-Bilanz
sondern reduziert auch den Partikelausstoß von PKWs deutlich.

Ethanol ist vielseitig: Der Alkohol, der auch in unseren
alkoholischen Getränken zu finden ist, lässt sich als Biokraftstoff
verwenden. An der TU Wien wurde nun vom Institut für Fahrzeugantriebe
und Automobiltechnik in Kooperation mit AGRANA in einer Reihe von
Messungen untersucht, welche Auswirkungen verschiedene
Beimischungsgrade von Bio-Ethanol auf die CO2- und
Partikelanzahl-Emissionen von Benzin betriebenen Kraftfahrzeugen
haben.

Fünf Prozent sind gut - mehr ist noch besser

5% Prozent Bio-Ethanol werden in Österreich dem gewöhnlichen Benzin
fossilen Ursprungs beigemischt, um die CO2-Bilanz zu verbessern.
Nachdem Bio-Ethanol bloß jenen Kohlenstoff enthält, der zuvor von den
verarbeiteten Pflanzen aus der Luft aufgenommen wurde, ist seine
Verbrennung – vom Feld bis zum Abgas gerechnet – praktisch
CO2-neutral.

Bei den Messungen, die am Institut für Fahrzeugantriebe und
Automobiltechnik der TU Wien von Dipl. Ing. Marcus Szikora unter der
Leitung von Institutsvorstand Univ. Prof. Dr. Bernhard Geringer
durchgeführt wurden, ging es aber nicht primär um die
CO2-Gesamtbilanz, sondern darüber hinaus um die Feinstaub-Emissionen,
die bei typischem Fahrzeuggebrauch anfallen. Konkret wurden
unterschiedliche Kraftstoffmischungen (mit 5%, 10% und 20%
Bio-Ethanol-Anteil) mit drei verschiedenen Benzin betriebenen
Fahrzeugen (einem PlugIn-Hybridfahrzeug und zwei PKW mit
konventionellem Antriebsstrang) getestet. Die Untersuchungen fanden
sowohl am Rollenprüfstand an der TU Wien als auch im realen
Straßenverkehr („Onroad“) statt. Für die Onroad-Tests wurden die
Fahrzeuge mit einem speziellen, hochmodernen mobilen Abgasmesssystem
ausgestattet.

Die Ergebnisse hinsichtlich der Partikelanzahl-Emissionen waren
beeindruckend: Im Vergleich zum gewöhnlichen Benzin mit 5%
Bio-Ethanol-Anteil kann der Partikelausstoß bei Steigerung auf 10%
Bio-Ethanol um bis zu 23% gesenkt werden, bei einer Beimischung von
20% Bio-Ethanol sogar um bis zu 61% - siehe Abb. 2 und 3. „Das Ausmaß
dieser Reduktion ist bemerkenswert – sowohl am Rollenprüfstand als
auch bei den Messungen im realen Straßenverkehr konnten wir eine CO2-
und eine markante Partikelanzahl-Emissionssenkung feststellen.
Positiv anzumerken ist auch, dass eine solche Maßnahme der
Beimischung alle Fahrzeuge, also auch die bestehende Flotte, positiv
beeinflussen würde “ so Univ. Prof. Geringer.

Zu den CO2 Effekten ergänzt Studienautor Marcus Szikora: „Ethanol hat
eine hinsichtlich motorischer Verbrennung günstigere chemische
Zusammensetzung als herkömmlicher Kraftstoff. Das führt zu einer
besseren Verbrennung und geringeren CO2-Emissionen.“ Je höher die
Ethanol-Beimischung, umso geringer der CO2-Ausstoß. „Bio-Ethanol
sorgt also nicht nur für eine bessere CO2-Gesamtbilanz, sondern auch
tatsächlich für messbar weniger CO2-Ausstoß, das sind zwei
voneinander unabhängige Effekte.“

AGRANA mit einziger Bio-Ethanolerzeugung in Österreich

Das Zucker-, Stärke-, und Fruchtunternehmen AGRANA betreibt in
Pischelsdorf (NÖ) Österreichs einzige Bio-Ethanolanlage. Jährlich
werden dort aus 600.000 t Getreide, die ausschließlich aus dem
Stärkeanteil von Futtergetreide-Überschüssen stammen, bis zu 240.000
m3 Bio-Ethanol hergestellt. Das Werk produziert auf Volllast - Eine
Hälfte der Produktion ist für die E5 Beimischung, die andere Hälfte
wird exportiert. „AGRANA leistet mit ihrer Bio-Ethanolerzeugung einen
wertvollen Beitrag zur Verbesserung der österreichischen Klimabilanz.
Ökologisch bedeutet die E5 Beimischung schon jetzt eine
Treibhausgasreduktion von 190.000 Tonnen im heimischen
Straßenverkehr. Wie die Untersuchungen der TU Wien nun eindrucksvoll
zeigen, verbessert Bio-Ethanol aber nicht nur die CO2-Bilanz, auch
der Ausstoß von Feinstaub-Partikeln lässt sich damit drastisch
reduzieren“, betont Dipl.-Ing. Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender
der AGRANA Beteiligungs-AG. „Feinstaub kann einen erheblichen
Einfluss auf die Gesundheit haben, und der Straßenverkehr gilt mit
etwa 15% Anteil als einer der Feinstaub-Verursacher. In Österreich
zeigen die Feinstaubwerte in der Luft laut Umweltbundesamt
erfreulicherweise eine leichte Abwärtsentwicklung. Eine höhere
Beimischung von Bio-Ethanol zu Benzin könnte diesen Trend weiter
verstärken“, so Johann Marihart abschließend.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | TUW

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel