- 06.04.2017, 15:39:36
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Depression ist keine Endstation: Psychotherapie hilft!
Weltgesundheitstag 2017 unter dem Motto „Depression – Let´s talk“: 50 Prozent der Betroffenen bekommen keine Therapie
Utl.: Weltgesundheitstag 2017 unter dem Motto „Depression – Let´s
talk“: 50 Prozent der Betroffenen bekommen keine Therapie =
Wien (OTS) - In Österreich leiden rund eine Million Menschen an
psychischen Erkrankungen, davon etwa 800.000 an Depressionen.
Weltweit sind mehr als 300 Millionen Menschen betroffen. Die
Dunkelziffer scheint noch höher zu sein, denn Depression ist nach wie
vor ein verdrängtes Leiden. Viele Betroffene wollen ihre Krankheit
nicht wahrhaben, schämen sich dafür und holen sich somit auch keine
Hilfe. Hier gilt es ein Tabu zu brechen.
Reden hilft!
Darüber zu sprechen, sei es zunächst mit einer vertrauten Person, ist
ein erster Schritt zur Linderung. Reicht das nicht mehr aus um sich
besser zu fühlen, ist Psychotherapie DIE Methode um Angst und
Depressionen in den Griff zu bekommen.
Auf www.psychotherapie.at, der Website des Österreichischen
Bundesverbands für Psychotherapie, finden Betroffene
PsychotherapeutInnen in ihrer Region.
Laut WHO werden 50 Prozent der Erkrankten nicht behandelt. Dies liegt
nicht nur an der Hemmung zu der Krankheit zu stehen, sondern auch an
der Versorgung. Aufgrund der Wartezeiten und der Kosten, die viele
PatientInnen in Österreich großteils selber tragen müssen, sind
psychisch Kranke im Vergleich zu organisch Erkrankten sehr
benachteiligt.
Die Gebietskrankenkassen leisten seit 25 Jahren lediglich einen
Zuschuss von 21,80 Euro pro Therapieeinheit; bei kleineren
Krankenkassen schwankt der Zuschuss zwischen 28 – 50 Euro.
Bei den viel zu geringen Kassen-Therapieplätzen fallen monatelange
Wartezeiten an, was bei psychischen Leiden fatal ist.
„Die Menschen werden mit ihrer Erkrankung im Regen stehen gelassen,
sofern sie sich eine Therapie aus eigener Tasche nicht leisten
können. Wenn man sich vorstellt, dass Asthmatiker ihre Behandlung
selbst bezahlen müssten, gäbe es einen Aufschrei“, klagt Dr. Peter
Stippl, Präsident des ÖBVP.
„Die Gesundheitspolitik muss realisieren, dass es keine wirkliche
Gesundheit ohne psychischer Gesundheit gibt.“
Zwischen 2005 und 2015 ist die Zahl der Menschen, die unter
Depressionen leiden laut WHO um 18 Prozent gestiegen. „Alarmierend“,
sagt Dr. Stippl, „Um diesen Trend zu stoppen, müssen sich die
Krankenkassen und Gesundheitspolitiker ernsthaft mit dieser
Problemlage befassen.“
Der ÖBVP fordert daher für psychisch Erkrankte:
• Möglichkeit, jederzeit leistbare psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie einen Zahnarztbesuch • Enttabuisierung psychischer Leiden • Anhebung des Kostenzuschusses auf mindestens 40 Euro
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