- 06.04.2017, 11:17:17
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Deloitte Radar 2017: Abwärtstrend am Wirtschaftsstandort Österreich gestoppt – Deloitte ortet Momentum für Trendumkehr
Wien (OTS) - Der Deloitte Radar bewertet heuer zum vierten Mal die
Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich. Das erfreuliche
Ergebnis der Metastudie: Der Abwärtstrend der letzten Jahre ist
vorerst gestoppt. Der Indexwert über die sieben bewerteten
Standortfaktoren steigt im Jahresvergleich von 2,86 auf 3,00 von
maximal 5 Punkten. Deloitte sieht gerade jetzt die Chance für eine
nachhaltige Verbesserung und fordert die schnelle Umsetzung der
vorliegenden Konzepte. Österreich braucht laut den Experten eine
klare Vision, um wieder an der Spitze mitspielen zu können.
In den letzten Jahren war das ehemalige Top-Wirtschaftsland
Österreich ins Mittelfeld der Industrienationen abgerutscht. Heuer
zeigt die Deloitte Analyse ein positiveres Bild: Im internationalen
Wettbewerb konnte die langjährige Abwärtsbewegung aufgehalten werden.
„Der Standort verzeichnet erstmals seit Jahren eine erfreuliche
Entwicklung. Es kann nun entweder ein wenig besser oder sogar viel
besser werden, wenn wir das vorhandene Potenzial heben“, betont
Bernhard Gröhs, Managing Partner von Deloitte Österreich. „Jetzt
heißt es dranbleiben und dieses Momentum nutzen. Österreich braucht
eine klare Vision: Top 3 in Europa und Top 10 weltweit bis 2025 – das
ist machbar und dort gehören wir hin.“
Drei der fünf untersuchten Indizes entwickeln sich positiv, der
Networked Readiness Index bleibt unverändert und nur beim Innovation
Index verschlechtert sich die Alpenrepublik leicht. Gerade bei
Innovation und Digitalisierung wird sich aber die zukünftige
Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. In der Gesamtanalyse der globalen
Indizes nehmen die Schweiz, Schweden sowie die USA die
Top-Platzierungen ein und erreichen stets die Top 10. Österreich
befindet sich in vier der fünf untersuchten Indizes unter den Top 20
und belegt im Durchschnitt insgesamt Platz 19.
Standort Österreich mit positiver Tendenz
Im Gesamtranking hat sich Österreich im Jahresvergleich leicht
verbessert. Beim politischen und makroökonomischen Umfeld gibt es mit
3 von 5 Punkten eine Steigerung um einen Punkt. Die Konjunktur zieht
an, die Investitionen der Unternehmen nehmen wieder zu und zahlreiche
Konzepte zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit liegen auf dem
Tisch.
Herausfordernd stellen sich Außenwirtschaft und Arbeitsmarkt dar. Bei
der Betrachtung der anderen Einzelfaktoren zeigt sich eine
Seitwärtsbewegung.
Das regulatorische Umfeld bewerten die Experten mit 2 Punkten gleich
ernüchternd wie im letzten Jahr. Zu viele Auflagen und Hürden
behindern die Unternehmen. Auch beim Bereich Kosten (2015 und 2016: 1
Punkt) gibt es trotz erster guter Ansätze noch viel Handlungsbedarf.
„Das Ziel der kommenden Jahre muss eine kontinuierliche Senkung der
Steuer-und Abgabenquote sowie eine vernünftige Regulierung sein. Es
braucht keinen starken, sondern einen smarten Staat – Vereinfachung
ist das Zauberwort“, so Gröhs.
Digitalisierung und Innovation als Hebel für Aufschwung
Bei Innovation und Digitalisierung hat Österreich im EU-Vergleich
noch Verbesserungspotenzial – hier muss zukünftig laut Deloitte ein
klarer Fokus gelegt werden. Der Standortfaktor Digitalisierung,
Innovation, Forschung und Technologie wird wie im Vorjahr zwar mit 4
von 5 Punkten bewertet, aber es gibt Luft nach oben. Die am
schnellsten wachsenden Innovatoren sind laut Innovation Index
Lettland, Malta, Litauen und die Niederlande, führend sind noch immer
die skandinavischen Länder. „Österreich muss zu einem echten
Innovation Leader in Europa werden“, erklärt Barbara Edelmann,
Partnerin bei Deloitte Österreich. „Die digitale Fitness muss bei
Investitionen in die Zukunft ganz oben stehen. Außerdem braucht es
mehr Transparenz im Förderwesen, mehr Risikokapital für Unternehmen
und mehr Förderung der digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung.“
Vielfalt als Chance für den Arbeitsmarkt
Verbesserungspotenzial gibt es auch am österreichischen Arbeitsmarkt.
Neben einer entgegen dem EU-Trend steigenden Arbeitslosigkeit gibt es
bei Flexibilität und Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspotenzials
Aufholbedarf. Ältere Arbeitnehmer, Menschen mit Behinderung,
Migranten und vor allem Frauen haben es nachweislich schwerer, Zugang
zum Arbeitsmarkt zu finden. Diese strukturelle Ungleichheit ist ein
großer Nachteil, wenn Österreich einen Spitzenplatz in Europa
anstrebt. Gerade zur Gleichberechtigung von Frauen sind mutige
Maßnahmen notwendig. Ein erster Schritt sind die verpflichtenden
Einkommenstransparenzberichte für Unternehmen ab 150 Mitarbeitern.
Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich, fordert aber mehr:
„Wir müssen der Einkommenstransparenzpflicht endlich Zähne geben,
indem wir ungleiche Bezahlung sanktionieren. Nur mit ambitionierten
Zielen können wir echte Chancengleichheit schaffen und mehr Vielfalt
in den Unternehmen sicherstellen.“
Trotz vieler Handlungsfelder mit notwendigen Verbesserungen zieht
Bernhard Gröhs in der Gesamtheit ein optimistisches Resümee:
„Österreich hat im letzten Jahr gezeigt, dass der Abwärtstrend
aufgehalten werden kann. Vieles entwickelt sich positiv und die
internationalen Wirtschaftsdaten geben uns Rückenwind. Wir müssen uns
jetzt an den Besten messen und konkrete Maßnahmen setzen – dann
können wir im globalen Standortwettbewerb wieder einen Spitzenplatz
erlangen.“
Zum Download
Deloitte Radar 2017:
http://bit.ly/2o21DAn
Grafiken
Deloitte Medaillenspiegel Österreich im globalen Standortwettbewerb:
http://bit.ly/2nWHxWV
Ranking Indizes Österreich 2008-2016:
http://bit.ly/2oZ9a0u
Cockpit:
http://bit.ly/2oHd66K
Fotos
Fotos vom Pressegespräch Credits APA Rastegar:
http://bit.ly/2o1Rrb6
Foto Bernhard Gröhs Credits Deloitte Österreich:
http://bit.ly/2nD0Z99
Foto Gundi Wentner Credits APA Hinterramskogler:
http://bit.ly/2o8QHRX
Foto Barbara Edelmann Credits Hinterramskogler:
http://bit.ly/2hgMsBc
Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von
Professional Services. Mit 1.350 Mitarbeitern an zehn Standorten
betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Financial
Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch
Top-Experten vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der
Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite
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entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best
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