• 31.03.2017, 10:00:00
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ÖVP Städteplattform: Blümel: Moderne bürgerliche Politik im urbanen Raum zur Rückeroberung der Städte

Diskussionsveranstaltung der ÖVP Städteplattform „Volkspartei. Stadtpartei – Wie urban kann bürgerlich sein?“ im Technischen Museum Wien

Utl.: Diskussionsveranstaltung der ÖVP Städteplattform „Volkspartei.
Stadtpartei – Wie urban kann bürgerlich sein?“ im Technischen
Museum Wien =

Wien (OTS) - Im Rahmen des gestrigen Ideenkongresses der ÖVP
Städteplattform diskutierte am Abend im Technischen Museum Wien ein
hochkarätiges Podium zum Thema „Volkspartei. Stadtpartei – Wie urban
kann bürgerlich sein?“ mit Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin des
Technischen Museums Wien, Prof. Mag. Peter Zellmann, Leiter des
Instituts für Freizeitforschung und Autor, Dr. Max Schnödl, COO
Accela und Aufsichtsratsmitglied der Bundesrechenzentrum GmbH –
zugeschaltet aus New York – sowie dem Präsidenten der Städteplattform
Stadtrat Gernot Blümel. „Unser Ziel ist eine moderne bürgerliche
Politik im urbanen Raum und damit eine Rückeroberung der Städte. Denn
wo, wenn nicht im urbanen Raum spielt sich die Zukunft ab“, so Blümel
bei der Begrüßung. Dabei verwies er auf verschiedene Erfolgsmodelle
wie etwa in Graz oder in Waidhofen an der Ybbs, in denen die ÖVP als
Stadtpartei reüssieren und dazugewinnen konnte. „Schließlich stehen
die Konservativen an der Spitze des Fortschrittes“, so Blümel dazu,
der darauf hinweist, dass gerade in Wien „Freiheit“ etwas sei, was
man neu lernen müsse. „Stadtluft muss wieder frei machen, was leider
in Wien mit seiner Überregulierung und Bürokratie nicht wirklich der
Fall ist“, so Blümel. „Die Stadt soll sich um Sicherheit und Ordnung
kümmern, der Rest muss dem einzelnen überlassen werden.“

Der Leiter des Instituts für Freizeitforschung und Autor Prof. Mag.
Peter Zellmann nannte als grundlegenden Veränderungen in der
Gesellschaft die Feminisierung, die Ökologisierung sowie die
Emotionalisierung. Dazu sei in den vergangenen zehn Jahren auch die
Digitalisierung dazugekommen. „Gerade die Digitalisierung ist
unumkehrbar und damit eine wichtige Bildungsaufgabe, die schon in den
Volksschulen nicht als Unterrichtseinheit, sondern als
Unterrichtsprinzip eingesetzt werden muss“, so Zellmann. Es werde
immer wesentlicher, in der Flut von Informationen Wesentliches von
Unwesentlichem unterscheiden zu können. „Must have und nice to have
sind zwei grundlegend verschiedene Dinge, die es immer mehr zu
unterscheiden gilt“, so Zellmann. Das wurde auch von der Direktorin
des Technischen Museums Gabriele Zuna-Kratky unterstrichen: „Bildung
sollte eigentlich pränatal anfangen. Schließlich ist 64 Prozent der
Berufswahl von Kindern durch die Eltern beeinflusst.“

Zellmann warnte aber auch vor der „digitalen Spaltung“ in der
Gesellschaft, auch wenn sich diese Schere immer mehr schließe. Hier
dürfe man auch die „ältere Generation“ nicht unterschätzen.
Schließlich seien ältere Menschen heute leistungsfähig, gebildet und
hoch informiert. „Es ist eine leistungsfähige vierte Generation
entstanden, die in den Bildungsprozess sowie in den Arbeitsprozess
eingegliedert werden muss“, so Zellmann. Zuna-Kratky warnte aber auch
davor, jene nicht zu verlieren, die noch nicht in den Prozess der
Digitalisierung eingegliedert sind. Gerade bei Führungsbuchungen
komme es immer wieder vor, dass Menschen vor den Herausforderungen
der Digitalisierung kapitulieren müssen. Dabei seien die digitalen
Entwicklungen schon sehr weit gediehen, wie auch einzelne Beispiele
aus der Ausstellung „Die Stadt der Zukunft“ im Technischen Museum
zeige.

„Wie schaffen wir es, die Zukunft zu uns zu holen“, nannte der aus
New York zugeschaltete Dr. Max Schnödl, COO Accela und
Aufsichtsratsmitglied der Bundesrechenzentrum GmbH, als zentrale
Kernfrage. Österreich mache gerade im Bereich der Akquirierung von
Jungunternehmern sehr viel. Allerdings gebe es vor allem zwei Dinge,
die das Silicon Valley zum „globalen Mekka“ in diesem Bereich mache:
Effektive Mitarbeiterbeteiligungsprogramme sowie effektive
Treffsicherheit beim Kapitaleinsatz, so Schnödl. Gerade für die
öffentliche Hand sei es eine wesentliche Frage, wie man
Dienstleistungen noch effektiver einsetzen könne. Sehr
fortschrittlich sei man in den USA auch mit
Online-Partizipationsforen, in denen über den Einsatz von lokalen
Überschüssen abgestimmt werden könne. Dieses Problem gebe es
jedenfalls in Wien nicht, so Blümel. Hier könne lediglich darüber
abgestimmt werden, wer die Milliarden an Schulden bezahlen solle.

Generell hielt der Präsident der Städteplattform Gernot Blümel fest,
dass in Zeiten der Digitalisierung sowie der „alternativen Fakten“
ein fundiertes Basiswissen eine wesentliche Grundvoraussetzung sei.
„Wir ertrinken in Informationen und dürsten nach Wissen“, so Blümel.
So sei es etwa auch nicht nachvollziehbar, dass auf der einen Seite
über Digitalisierung und ihre Auswirkungen gerade im Handel
geschimpft werde, man aber auf der anderen Seite den tatsächlichen
Geschäftsleuten vorschreibt, wann sie ihre Geschäfte aufsperren
dürfen und wann nicht. „Jeder soll aufsperren dürfen, wann er will,
sofern er jemanden dafür findet und den auch entsprechend bezahlen
kann“, so Blümel. Ähnlich sei es beim Thema Eigentum. „Wenn Eigentum
in der haptischen Realität ein hohes Gut ist, dann muss es auch in
der digitalen Welt geschützt werden“, so Blümel. Dazu brauche es
ideologische Grundlagen, die es anzubieten gelte. Auch beim Thema
Wohnen im urbanen Raum brauche es innovative Konzepte und neue Wege,
wenn etwa aus alten Studentenheimen neue Wohnheime für die ältere
Generation entstehen. Klar sei jedenfalls, dass es im Digitalen
keinen Unterschied zwischen Stadt und Land gebe, was etwa auch ein
großer Vorteil für die ÖVP Städteplattform sei. Auch hier könne man
sich Dank der Digitalisierung immer besser vernetzen und
Erfolgsmodelle einfach austauschen.

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