AK zum Banken-KV: Belastete Beschäftigte ordentlich entlohnen
Sinkende Risikovorsorgen und Wertberichtigungen pushen Banken-Gewinne
Wien (OTS) - Österreichs Banken haben sich im Vorjahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen – insbesondere des anhaltend niedrigen Zinsniveaus – hervorragend geschlagen. Das geht aus dem aktuellen Branchenreport der AK Wien laut Daten der OeNB hervor. Insgesamt verzeichnete der Bankensektor dank sinkender Risikovorsorgen und Wertberichtigungen einen Jahresüberschuss von 4,4 Milliarden €, was einem kräftigen Plus von 19 Prozent entspricht. Allerdings wird die anhaltende Konsolidierung auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Der Personalstand sinkt weiter.
Während 2008 noch rund 80.000 Personen in den österreichischen Kreditinstituten tätig waren, sind es 2015 nur noch 75.000 Beschäftigte (pro Kopf). Umgelegt auf Vollzeit sind das nur noch 63.021 Stellen. Dieser Stand reduzierte sich bis zum Ende des dritten Quartals 2016 (die aktuellsten Zahlen) weiter auf 62.365 Vollzeitäquivalente. „In der österreichischen Bankenlandschaft bleibt kein Stein auf dem anderen. Das zeigen die zahlreichen Filialschließungen und der damit einhergehende Personalabbau. Und die verbleibenden Beschäftigten sind einem hohen Arbeitsdruck und Stress ausgesetzt. Da ist es ein Gebot der Fairness, diese ordentlich zu entlohnen“, sagt Christoph Klein, Direktor der AK Wien, anlässlich der heute weiter geführten KV-Verhandlungen.
Zumal die Zahlen unterm Strich wieder dem Vorkrisen-Niveau entsprechen. Konkret erwirtschafteten Österreichs Banken im Vorjahr einen Gewinn von 4,4 Milliarden € - ein Zugewinn von 19 Prozent. Alle Sektoren waren damit in den schwarzen Zahlen. Und das, obwohl das operative Geschäft durch das niedrige Zinsumfeld belastet ist. Positiv schlugen sich in den Gewinn– und Verlustrechnungen der Finanzinstitute jedoch die signifikanten Rückgänge bei den Risikovorsorgen und Wertberichtigungen zu Buche. Das rückläufige Exposure der Banken in Ost- und Südosteuropa hat zudem auch dazu geführt, dass die Ratingagentur Moody’s ihren Ausblick für die Branche auf „stabil“ angehoben hat.
„Die laufenden KV-Verhandlungen sind daher der ideale Zeitpunkt, um auch bei den Beschäftigten, die in den vergangenen Jahren zahlreichen Umstrukturierungen ausgesetzt waren, wieder für mehr Stabilität zu sorgen“, plädiert Klein für einen fairen Abschluss.
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