AK-Wieser fordert Deckelung der Kosten
Utl.: AK-Wieser fordert Deckelung der Kosten =
St. Pölten (OTS) - Inkassoforderungen, die das 20-fache des
Grundpreises und mehr ausmachen! Immer mehr Konsumenten wenden sich
mit völlig überzogenen Zahlungsanweisungen an die Arbeiterkammer
Niederösterreich, die jetzt eine Deckelung der erlaubten
Inkassokosten fordert.
„Jeder versteht, dass eine verspätete Geldüberweisung Mehrkosten
verursacht. Wenn aber die Forderung der Inkassobüros das 24-fache des
ursprünglichen Preises ausmacht, dann steht das in keinem
vertretbaren Verhältnis mehr. Die Inkassokosten müssen mit der Höhe
der Grundforderung gedeckelt werden und dürfen diese nicht
übersteigen“, fordert AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB
NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. Er spricht den Fall eines jungen
Mannes aus dem südlichen Niederösterreich an, der via Internet zwei
Handyhüllen um den Gesamtpreis von vier Euro bestellt. Die Rechnung
vergisst er zu bezahlen. Rund zwei Monate später kommt ein Brief
eines Rechtsanwalts. Die Gesamtschuld, darunter 40 Euro für die
Verfassung des Briefes (!), macht mittlerweile 102,03 Euro aus. Weil
er die im Brief erwähnten drei Mahnungen nie erhielt, wendet sich der
Mann an die Arbeiterkammer.
Inkassobüro musste einlenken
Für die Konsumentenberatung der AK Niederösterreich ist das kein
Einzelfall. „Die Inkassobüros versuchen häufig, Spesen zu schinden“,
sagt Konsumentenschutz-Experte Manfred Neubauer. Dabei müssen laut
Gesetz die Inkassogebühren zweckmäßig für die Einbringung der
Schulden sein. Warum also eine dritte, noch mehr Kosten verursachende
Mahnung, wenn der Schuldner schon auf die beiden vorangegangenen
nicht reagiert hat? „Die Inkassobüros schrauben die Forderungsspirale
immer höher und gehen nicht auf die persönliche Situation ihrer
Kunden ein. Das ist unserer Ansicht nach rechtswidrig“, so Neubauer.
Diesem Argument konnte auch das Inkassobüro nichts entgegensetzen,
denn nach Intervention durch die AK Niederösterreich wurde die Schuld
auf 28,56 Euro reduziert. „Es ist immer gut, Inkassokosten überprüfen
zu lassen“, rät Neubauer.
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