- 27.03.2017, 11:05:06
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Sozialpartner für Lobau-Tunnel und 6. Donauquerung
AK Wien und WK Wien: Wichtige neue Verkehrsachse muss schnell kommen, für die Menschen, für mehr Jobs und für den Wirtschaftsstandort

Utl.: AK Wien und WK Wien: Wichtige neue Verkehrsachse muss schnell
kommen, für die Menschen, für mehr Jobs und für den
Wirtschaftsstandort =
Wien (OTS) - Bei einer der wichtigsten verkehrspolitischen
Entscheidungen für Wien machen Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer
gemeinsam Druck: Die 6. Donauquerung und der Lobau-Tunnel müssen
möglichst schnell kommen. Das wachsende Wien braucht diese neue
Verkehrsachse dringend. „Es geht um schnelle Arbeitswege für die
Beschäftigten, um die Lebensqualität der Menschen in der Donaustadt
und darum, gute Industriearbeitsplätze zu schaffen und zu sichern“,
sagt AK Präsident Rudi Kaske.
„Ohne Lobautunnel und Stadtstraße wird der Nordosten Wiens zum
Problemfall. Denn nur mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur werden
sich dort Betriebe ansiedeln und neue Arbeitsplätze geschaffen“,
erklärt der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck. In
Wien und um Wien wollen und müssen alle mobil sein, ob auf dem Weg
zur Arbeit, im Lieferverkehr für die Unternehmen oder in der
Freizeit. Das geht nur, wenn man alle Register zieht und Straßen und
Öffis ausbaut.
Schnellere Arbeitswege
Schätzungsweise 140.000 Menschen pendeln täglich über die Donau auf
dem Weg zur Arbeit. Jedes Jahr kommen mehr PendlerInnen hinzu. Die
Donaustadt gehört zu den am stärksten wachsenden Bezirken
Österreichs. Und der Verkehr wächst mit. Wer die Donau öfter
überquert, kennt den Dauerstau aus fast täglicher Erfahrung. „Längst
nicht alle können auf die Öffis ausweichen, weil sie Schicht arbeiten
oder am Wohnort keine Bahnverbindung haben. Wer für die Zukunft
plant, muss auch den Verkehr der Zukunft mitdenken“, so Kaske. „Dazu
gehört die 6. Donauquerung mit dem Lobau-Tunnel genauso wie ein
weiterer Öffi-Ausbau.“
Stadtentwicklung Nordost-Südost
Die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt sowie die südöstlichen Bezirke
Simmering und Favoriten würden vom Lobautunnel am stärksten
profitieren – weil die Erreichbarkeit besser wird, die Menschen nicht
mehr tagtäglich im Stau stehen müssen und die nordöstlichen
Betriebsgebiete für den Wirtschaftsverkehr erschlossen werden.
Insgesamt 20 wichtige Stadtentwicklungsprojekte wie die Betriebszonen
Allissen, Krankenhaus Nord und Umfeld sowie Hausfeld, Breitenleer-
und Pogrelzstraße würden in Floridsdorf und Donaustadt stark
profitieren. Für die Seestadt Aspern sind Lobautunnel und S1-Spange
Aspern lebensnotwendig. Dort sollen bis ins Jahr 2030 20.000 Menschen
leben und 20.000 Menschen arbeiten. Ohne die Anbindung an das
hochrangige Verkehrsnetz wird diese Entwicklung nicht möglich sein.
Generell stehen die beiden großen Flächenbezirke unter besonderem
Druck. Denn die Schere zwischen Wohnbevölkerung und Arbeitsplätzen
geht immer weiter auf. Damit diese Entwicklung nicht aus dem Ruder
läuft, müssten bis ins Jahr 2030 über 40.000 Arbeitsplätze in den
bevölkerungsmäßig stark wachsenden Bezirken 21. und 22. (Prognose:
+125.000) geschaffen werden. Der Lobautunnel wäre ein notwendiger
Jobturbo.
Die negativen Auswirkungen eines Investitionsstopps beim Lobautunnel
wurden von der ÖIR GmbH errechnet: So würden rund 4 Mrd. Euro
Wertschöpfung aus den Bereichen Wohnen, Infrastruktur und Wirtschaft
nicht gehoben. In diesem Betrag sind die direkten
Wertschöpfungseffekte aus dem Bauprojekt noch gar nicht enthalten.
Insgesamt würden 25.000 Jobs nicht geschaffen (10.000 Jobs direkt
durch den Bau und 15.000 Jobs indirekt in den betroffenen Bezirken).
„Stadtentwicklung endet nicht bei Wohnbau, Öffi- und Radwegeausbau.
Es braucht unter anderem auch eine leistungsstarke
Straßeninfrastruktur, damit sich Betriebe ansiedeln, Jobs entstehen
und die Stadt gesund wachsen kann. Es ist eine naive Träumerei, zu
glauben, dass ein Bevölkerungswachstum von 125.000 Menschen in Wiens
staugeplagtem Nordosten ohne entlastende 6. Donauquerung
funktionieren wird“, sagt Ruck.
Die Donaustadt muss aufatmen können
Die 6. Donauquerung würde den Nord-Süd-Durchgangsverkehr aus dem
Bezirk nehmen, von Schwechat bis Süßenbrunn. Mit dem Projekt
Donauquerung steht oder fällt aber auch die geplante Stadtstraße in
Ost-West-Richtung zwischen der Donaustadt und Floridsdorf und damit
eine wichtige Anbindung der neuen Seestadt Aspern. Während der
westliche Teil 2020 fertig sein könnte, wird der östliche Teil der
geplanten Stadtstraße nur pünktlich fertig werden, wenn der Bau des
Lobau-Tunnels rasch beginnt. Eine Stadtstraße könnte aber auch die
alten Stadtkerne von Hirschstetten, Aspern, Essling und Breitenlee
entlasten. Die traditionsreichen Stadteile Wiens könnten wiederbelebt
werden. „Die Donaustadt muss aufatmen können“, sagt Kaske. „Die
Stadtplanung muss ihr Augenmerk endlich auch auf eine gezielte
Entwicklung der Bezirke außerhalb des Gürtels richten. Dazu gehört
die Donauquerung ebenso wie ein Konzept für die alten Stadtkerne der
Donaustadt.“
Die Arbeiterkammer Wien und die Wirtschaftskammer Wien setzen sich
dafür ein:
+ Die 6. Donauquerung muss so schnell wie möglich kommen: Als
Umfahrung Wiens und Bypass für die Tangente.
+ Auch die neu geplante Stadtstraße muss für die Erschließung des
neuen Stadtentwicklungsgebietes Seestadt Aspern und zur Entlastung
der alten Stadtkerne so schnell wie möglich kommen.
+ Die alten Ortskerne von Hirschstetten, Essling, Aspern und
Breitenlee müssen wiederbelebt werden: mit Flaniergelegenheiten,
verkehrsberuhigten Zonen, Plätzen.
+ Mobilität statt Stau: Dazu müssen auch die Öffis weiter
systematisch ausgebaut werden. Wien braucht eine Schnellbahn über die
Donau bis zum Hauptbahnhof. Dazu leistet der beschlossene Ausbau der
S80 einen wichtigen Beitrag. Die S-Bahn braucht außerdem einen
attraktiven 15-Minuten-Takt. Die Wohngebiete müssen mit
Busverbindungen zu kurzen Taktzeiten angebunden werden. Außerdem
sollten alle Züge der U2 bis in die Seestadt fahren.
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