• 23.03.2017, 12:13:11
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  • OTS0127

EMF-Leitlinie propagiert Vorsorgeprinzip bei elektromagnetischen Feldern

Ärztekammer warnt vor möglichen negativen Langzeitfolgen - Leitlinie nun auf Deutsch und in gebundener Form verfügbar

Utl.: Ärztekammer warnt vor möglichen negativen Langzeitfolgen -
Leitlinie nun auf Deutsch und in gebundener Form verfügbar =

Wien (OTS) - Bereits 2016 hat die Europäische Akademie für
Umweltmedizin (EUROPAEM - European Academy for Environmental
Medicine) die neue „EMF-Leitlinie zur Vorsorge, Diagnostik und
Behandlung von Gesundheitsproblemen verursacht durch
elektromagnetische Felder“ veröffentlicht. Nun liegt die Leitlinie
auch auf Deutsch und als Druckversion vor. Verfasst wurde sie von
einem internationalen Team von Wissenschaftern, unter anderem
mitgewirkt hat auch Piero Lercher, Umweltreferent der Ärztekammer für
Wien. ****

Die Leitlinie stellt ausführlich den aktuellen Stand der Forschung
zu den Risiken der nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen
Felder (EMF) dar, den bisherigen Stand der Forschung zur
Elektro-Hyper-Sensitivität (EHS), und sie gibt Empfehlungen, wie
Ärztinnen und Ärzte EHS diagnostizieren und behandeln beziehungsweise
welche Schritte gesetzt werden können, um vorbeugend zu agieren.
Lercher: „Diese Leitlinie ist nicht nur für Mediziner und
wissenschaftliche Institutionen eine handliche Orientierung, sondern
auch für gesundheitsbewusste Bürger.“

Lercher kritisiert, dass in der Vergangenheit neue
Funktechnologien und –anwendungen eingeführt wurden, ohne vorher die
Auswirkungen auf die Gesundheit hinreichend abgeklärt zu haben.
„Ärztinnen und Ärzte werden immer häufiger mit Beschwerden
unbekannter Ursache konfrontiert, dabei sollten auch neue
Entwicklungen wie EMF berücksichtigt werden“, so Lercher.

Aktuelle Studien, empirische Beobachtungen und Berichte von
Patienten zeigten eindeutig Wechselwirkungen zwischen Beschwerden und
der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern. Häufige Quellen
elektromagnetischer Felder sind zum Beispiel WLANAccess Points,
WLAN-Router und -Clients (Smartphones, Tablets), Schnurlos- und
Mobiltelefone einschließlich ihrer Basisstationen und
Bluetooth-Geräte.

„Die von Mobiltelefonen erzeugten elektromagnetischen Felder
werden von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO
nach wie vor als möglicherweise krebserregend eingestuft“, betont
Lercher. Das Vorsorgeprinzip sowie ein vernünftiger Umgang mit diesen
Technologien seien daher nach wie vor das beste Rezept.

Dem Vorsorgeprinzip folgt auch der sogenannte Reykjavik-Appell,
der von Experten aus 24 Nationen im Februar dieses Jahres
unterzeichnet wurde. Mitunterzeichner waren unter anderem Lercher und
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Der Appell richtet sich an die
Verantwortlichen bezüglich Nutzung von drahtlosen Technologien an
Schulen. Die Unterzeichner sind besorgt über die Gesundheit der
Schüler, da zahlreiche Studien gezeigt haben, dass es nennenswerte
medizinischen Risiken bei der Langzeitexposition von funkfrequenter
Strahlung gibt, die bei drahtlosen Technologien auftreten. Deswegen
empfiehlt der Apell unter anderem Maßnahmen wie die Vermeidung von
drahtlosen Technologien und Handys in Kindergärten, Vorschulen und
Schulen sowie die Bevorzugung von kabelgebundenen Lösungen bei
Laptops, Telefonen, Internet und Druckern.

„Fakt ist, dass die Datenübertragung per Glasfaserkabel viel
schneller ist als per Funk.“ Es gäbe also genügend technische
Lösungen ohne Auswirkungen auf den Komfort, die mögliche negative
Auswirkungen auf die Gesundheit erst gar nicht aufkommen ließen,
„aber auch organisatorische Strategien, wie die bewährten handyfreien
Zonen und Zeiten“, so Lercher.

Die Ärztekammer für Wien empfiehlt schon seit Jahren einen
sorgsamen Umgang mit der Mobiltelefonie. Mit den „10 Medizinische
Handy-Regeln“ möchte die Wiener Ärztekammer die Bevölkerung aus
medizinischer Sicht über mögliche gesundheitsschädliche
Langzeitauswirkungen informieren. „Unsere Empfehlungen im Umgang mit
der Mobiltelefonie gelten nicht nur dem bewussteren Umgang mit Handy-
und Sendemaststrahlung, sondern umfassen auch Aspekte der
Verkehrssicherheit und sollen vor negativen psychosozialen Folgen
schützen“, so Lercher. (kmc)

(S E R V I C E - Die Plakate und Folder „Strahlende Informationen:
10 Medizinische Handy-Regeln“ können in der Pressestelle der
Ärztekammer für Wien kostenlos - auch in größerer Stückzahl - unter
Tel.: (01) 51501-1223, E-Mail: pressestelle@aekwien.at, bestellt
werden; Plakat-Download:
http://www.aekwien.at/aekmedia/Medizinische-Handy-Regeln.pdf.)

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