• 27.02.2017, 10:32:30
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  • OTS0057

ÖH-Funktionärin bekommt Drohbrief von Neonazigruppe "Unwiderstehlich"

Polizei bleibt trotz Anstieg rechtsextremer Gewalttaten untätig

Utl.: Polizei bleibt trotz Anstieg rechtsextremer Gewalttaten
untätig =

Wien (OTS) - Vergangene Woche wurde eine Funktionärin der ÖH Uni Wien
an ihrer Arbeitsstelle bedroht. Neonazis schickten einen an sie
adressierten Drohbrief an ihren Arbeitsplatz, in dem sie dazu
gedrängt wird, ihre antifaschistische Arbeit einzuschränken. Der
Brief wurde von der offen gewaltbereiten, rechtsextremen
Neonazigruppe „Unwiderstehlich“ gezeichnet. Diese setzt sich aus
Personen aus dem Umfeld Gottfried Küssels sowie Fußballhooligans
zusammen. Die aktuelle Drohung war nicht die erste gegen
ÖH-Vertreter_innen. Solche Aktionen zeigen die Wichtigkeit unserer
antifaschistischen Arbeit nur allzu deutlich. "Wir nehmen die
Bedrohung durch rechtsextreme Umtriebe und deren steigende
Gewaltbereitschaft sehr ernst. Unsere Antwort ist die Weiterführung
der antifaschistischen Arbeit auf allen Ebenen! Einschüchtern lassen
wir uns von den Neonazis nicht!", so Karin Stanger (GRAS) vom
Vorsitzteam der ÖH Uni Wien.

Diese Taten zeigen nicht zuletzt, wie wichtig es ist,
Aufklärungsarbeit zu betreiben und mit solchen Vorfällen an die
Öffentichkeit zu gehen. "Wie wir in der Vergangenheit mehrfach
erfahren mussten, verlaufen Anzeigen bei der Polizei häufig ins
Leere. So wurden nach dem Angriff der rechtsextremen "Identitären"
auf die Theateraufführung "Schutzbefohlene" mehrere
Körperverletzungen zur Anzeige gebracht. Diese scheinen bisher aber
nicht weiter verfolgt worden zu sein", so Alina Bachmayr-Heyda
(VSStÖ) vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien.

"Der Drohbrief fügt sich ein in eine ganze Reihe von Angriffen auf
linke Räume, rechtsextreme Schmierereien und körperliche Gewalt, die
in letzter Zeit vermehrt verübt worden sind", so Elisabeth
Weissensteiner (KSV-Lili). Die Tür und Fassade des linken
Raumkollektivs w23 wurde gleich mehrfach schwer beschädigt, auch die
Anarchistische Buchhandlung im 15. Bezirk, das Ernst-Kirchweger-Haus
sowie die Rosa-Lila-Türkis-Villa wurden in jüngster Vergangenheit
Ziel rechtsextremer Sachbeschädigungen. Vor rund einem Jahr waren
Personen auf dem Heimweg nach einer Kundgebung von bewaffneten Kadern
der rechtsextremen „Identitären“ überfallen und verletzt worden.
Ebenso ist 2014 einer Antifaschistin das Fenster eingeschossen
worden, kurz nachdem sie ein Buch über die neofaschistische Gruppe
veröffentlicht hatte.

Die aktuelle Diffamierungskampagne des Ring Freiheitlicher Studenten
(RFS), im Zuge derer Klarnamen und persönliche Informationen von
Antifaschist_innen und Adressen antifaschistischer Räume
veröffentlicht wurden, stellt eine weitere Bedrohung für
Einzelpersonen und Gruppen da. Erst im Jänner wurde von ihnen eine
Podiumsdiskussion an der Universität Wien gestört.

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