• 23.02.2017, 11:17:11
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AK: Es fehlen 21.000 Kinderbetreuungsplätze für Unter-Dreijährige

Österreich braucht eine weitere Ausbauoffensive, damit ausreichend Betreuungsplätze für kleine Kinder zur Verfügung stehen

Utl.: Österreich braucht eine weitere Ausbauoffensive, damit
ausreichend Betreuungsplätze für kleine Kinder zur Verfügung
stehen =

Wien (OTS) - „In Österreich fehlen nach wie vor zahlreiche
Kinderbetreuungsplätze“, sagt Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung
Frauen und Familie in der Arbeiterkammer Wien. Allein bei den
Unter-Dreijährigen sind es 21.000 Plätze, die notwendig wären, damit
das Barcelona-Ziel bei den Kleinkindern (für mindestens ein Drittel
der Kinder unter drei Jahren soll ein Betreuungsplatz zur Verfügung
stehen) in allen Bundesländern erreicht wird. „Aus diesem Grund
sollte die Anstoßfinanzierung für den Ausbau der Kinderbetreuung, die
heuer eigentlich endet, weiter geführt werden“, sagt Ingrid Moritz.
Zudem sollten bisher nicht abgeholte Mittel aus der Ausbauoffensive
weiterhin für Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Derzeit haben nur drei von zehn Kindern unter sechs Jahren einen
Betreuungsplatz, der mit einem Acht-Stunden-Arbeitstag vereinbar ist.
Das bedeutet: mindestens 45 Wochenstunden geöffnet, Angebot von
Mittagessen und maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen. Die anderen
sieben werden in Einrichtungen betreut, die deutlich schlechtere
Bedingungen bieten. „Vor allem in den westlichen Bundesländern ist es
für arbeitende Eltern schwierig“, sagt Ingrid Moritz. Denn in Tirol
und Vorarlberg schließen sechs von zehn Kindergärten vor 15 Uhr
(österreichweit sind es vier von zehn). Längere Arbeitszeiten für die
Eltern würden die Betreuungsprobleme noch vergrößern. Die im
Finanzausgleich vereinbarte Aufgabenorientierung muss schnellst
möglich umgesetzt werden, damit sich die Finanzierung der
Kindergärten endlich an Qualitätskriterien orientiert.

„Aus diesem Grund wäre es notwendig, dass es auch in Zukunft eine
Anstoßfinanzierung für Kinderbetreuungsplätze durch den Bund gibt“,
sagt Ingrid Moritz. In den vergangenen zwei Jahren wurden mit Hilfe
dieser Finanzierung rund 20.000 Plätze neu geschaffen. Doch laut Plan
würde diese Finanzierung heuer enden. Darüber hinaus wurden allein
bis Ende 2015 (das sind die letzten verfügbaren Zahlen) 55 Millionen
Euro an Bundesmitteln noch nicht von den Ländern und Gemeinden
abgeholt. „Dieses Geld sollte jedenfalls über 2017 hinaus allen
Ländern und Gemeinden für den Ausbau zur Verfügung stehen“, sagt
Ingrid Moritz.

Zudem zeigen Studien, dass die Schaffung von qualitativ
hochwertigen Kinderbetreuungsplätzen nicht nur den arbeitenden Eltern
hilft, sondern auch die Wirtschaft ankurbelt. Schon nach einigen
Jahren ist der finanzielle Nutzen für mehr und bessere
Kinderbetreuung für den Staat höher als die anfallenden Kosten.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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