• 23.02.2017, 10:30:01
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  • OTS0075

Am 31. Mai 2017 muss das mo.ë seine Türen schließen.

Wien (OTS) - Am Montag 20.02.2017 fand im Bezirksgericht Hernals die
erste Verhandlung des Mietzinsstreits (Vestwerk big living TH4 GmbH &
Co KG - gegen - pica pica - Verein zur Förderung interdisziplinärer
Kunst- und Kultur) statt. Zu Beginn der Verhandlung wurde das Urteil
des Räumungsverfahren verkündet. Der Ausgang dieses Verfahrens war
aufgrund der strittigen Rechtslage bis zuletzt unklar. In erster
Instanz wurde der Räumungsklage stattgegeben. Da der Kunstverein
nicht über die notwendigen finanziellen Mittel (ca. 70.000 Euro)
verfügt, um in Berufung zu gehen und beide Verfahren bis in letzter
Instanz durchzustreiten, sah man sich gezwungen vor Gericht einen
Vergleich abzuschließen.

Damit geht die Geschichte eines Raumes zu Ende, der die letzten
sieben Jahre Kunstproduktion und kompromissloses Experiment abseits
etablierter Hochkultur ermöglicht hat. Wien verliert damit einen Ort,
der sowohl für die Kunst und Kulturszene als auch für die
Stadtentwicklung im Brunnenviertel von beispielhafter Bedeutung ist.

“Die pragmatische Erkenntnis, dass wir mit unseren Anliegen nun an
finanziellen Mitteln scheitern, ist bitter und steht doch
symptomatisch für eine Stadt- und Kulturpolitik, die sich dezentrale
Kulturarbeit auf die Fahnen schreibt, nicht aber für den Erhalt eines
solchen Raumes einsteht.”

Das mo.ë hat in den letzten eineinhalb Jahren viel Unterstützung
bekommen. Es ist gelungen die Themen, die sich an den Räumlichkeiten
festmachen lassen, in die Öffentlichkeit zu bringen und an bestehende
Diskurse anzuschließen. Diese Bestrebungen werden auch jetzt nicht
aufhören!

“Wir werden nicht aufhören zu fragen, wer den Wert eines Grätzels
schafft und wer davon profitiert! Nun gilt es die in diesem Prozess
gesammelten Erfahrungen, die unser Recht auf Stadt und künstlerisches
Tun betreffen, nicht untergehen zu lassen, sondern dazu beizutragen
weitere Aktionen anzukurbeln und langfristig widerständig zu
bleiben.”

In der Thelemangasse 4 wohnen weiterhin Mieter*innen mit
unbefristeten Verträgen, denen der Verbleib in ihren Wohnungen schon
in der Vergangenheit schwer gemacht wurde. Diese gilt es – im
Angesicht einer Aufwertung der Immobilie – in den kommenden Monaten
in ihrer prekären Situation zu unterstützen sowie ein besonderes
Augenmerk auf das weitere Vorgehen des neuen Hauseigentümers
(Realtrade Immobilien GmbH) zu legen.

Das Programm der nächsten drei Monate steht im Zeichen der
gemeinsamen Arbeit der letzten sieben Jahre und für Widerstand, der
Türen öffnet statt sie zu verschließen. (ZITATE & TEXT: Team mo.ë)

Presseerklärung und Richtigstellung zu Geschichte und Fragen der
Rechtsstreitigkeiten
http://www.moe-vienna.org/moe/files/Presseerklarung_Richtigstellung.p
df

Offener Brief gegen Verwertungslogik
http://www.moe-vienna.org/moe/files/istnoetig_Gegen%20Verwertungslogi
k.pdf

Statement zum Auftakt des Räumungsverfahren
http://www.moe-vienna.org/moe/files/statement_lang.pdf

Weitere Stellungnahmen und Pressematerial
http://www.moe-vienna.org/moe/index.php?q=/press/&d=content

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