• 22.02.2017, 11:54:48
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  • OTS0095

Jahresbilanz 2016 und Ausblick 2017 der Verbraucherschlichtung

LH-Stv. Renner: „78.765 Euro für NÖ Konsumenten erschlichtet“

Utl.: LH-Stv. Renner: „78.765 Euro für NÖ Konsumenten erschlichtet“ =

St. Pölten (OTS/NLK) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten
informierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Karin Renner heute,
Mittwoch, gemeinsam mit Obmann Dr. Hermann Germ und Geschäftsführer
Mag. Simon Eder über die Schlichtung für Verbrauchergeschäfte, zog
Bilanz über 2016 und gab einen Ausblick für 2017.

Seitens des Landes Niederösterreich habe man sich im Frühjahr 2016
dazu entschlossen, der Verbraucherschlichtung beizutreten, führte
Landeshauptmann-Stellvertreterin Renner aus, dass man damit den
Konsumenten unter die Arme greifen wolle. Mit der
Verbraucherschlichtung könne „unbürokratisch ins Geschäft gekommen
werden“, betonte Renner, dass die Schlichtungsstelle bei
Streitigkeiten mit Unternehmen neutral unterstütze, Probleme zu
lösen. Dadurch könne der oft teure Gerichtsweg vermieden werden. „Die
Schlichtungsstelle ist für verschiedene Bereiche zuständig. Dazu
zählen Gewährleistungs- und Garantiestreitigkeiten, Reiseprobleme,
Streitigkeiten mit Handwerkern, Probleme bei Fremdwährungskrediten
und Versicherungen oder Kündigungen von Abos und Mitgliedschaften“,
so Renner.

Beschwerden könne man online, per Post oder e-mail einbringen. Für
den Konsumenten würden keine zusätzlichen Kosten, lediglich die
eigenen Kosten, die durch das Schlichtungsverfahren entstehen, wie
Kosten für ein Telefonat oder Reisekosten, müssten vom Konsumenten
getragen werden, so Renner. Der Ablauf des Schlichtungsverfahrens
sehe so aus, dass der Schlichtungsantrag zuerst an das Unternehmen
weitergeleitet werde, dieses könne den Lösungsvorschlag des
Konsumenten annehmen oder ablehnen und eine Stellungnahme samt
Gegenvorschlag abgeben. Der Gegenvorschlag könne vom Kunden
angenommen oder abgelehnt werden. Wenn es dabei zu keiner Lösung
komme, vermittle die Verbraucherschlichtung weiter, als letzte
Möglichkeit könne eine Schlichtungsverhandlung durchgeführt werden,
bei der Schlichtungsstelle, Konsument und Unternehmen an einem Tisch
sitzen.

„2016 wurden insgesamt in Niederösterreich 95 Fälle abgehandelt“,
informierte die Landeshauptmann-Stellvertreterin, dass der
österreichweite Wert bei 468 liege. In 39 Fällen sei es zu einer
Einigung gekommen, in 21 zu keiner, in 17 Fällen hätten die
Unternehmen die Teilnahme abgelehnt, sieben Fälle habe die
Verbraucherschlichtung aufgrund der Zuständigkeit abgelehnt. „Die
Teilnahmequote ist sehr hoch“, betonte Renner, dass diese bei 77,9
Prozent liege – das entspreche der dritthöchsten Teilnahme hinter
Salzburg und Tirol. „Für die niederösterreichischen Konsumenten
konnten 78.765 Euro erschlichtet werden“, führte Renner aus, dass der
Wert österreichweit bei 328.309 Euro liege.

Zur besseren Erreichbarkeit werden Termine für regionale
Sprechstunden koordiniert. Man lade außerdem alle Unternehmen ein,
der Schlichtungsstelle beizutreten. Ein weiteres Ziel sei, dass
Zahlungen, wenn eine Schlichtung aktiv sei, gehemmt werden, so die
Landeshauptmann-Stellvertreterin.

„Wir bestehen seit 9. Jänner 2016. Sinn der Schlichtungsstelle ist
es, dem einzelnen Konsumenten zu seinem Recht zu verhelfen“, so
Obmann Germ. Man habe im abgelaufenen Jahr österreichweit hunderte
von Fällen bearbeitet, „in denen sich Menschen an uns gewendet haben
und denen wir geholfen haben“, so Germ. Ein Großteil der Unternehmen
beteilige sich an den Verfahren und in mehr als der Hälfte der Fälle
könne man eine Lösung anbieten. Ziel sei es, die
Verbraucherschlichtung bei den Konsumenten bekannt zu machen, denn es
gebe „sehr viele, die ihr Geld liegen lassen, weil sie glauben, ihre
Situation ist aussichtslos“.

Geschäftsführer Eder bedankte sich bei
Landeshauptmann-Stellvertreterin Renner, dass die Einrichtung seit
Beginn an vom Land Niederösterreich unterstützt werde. „Die
Konsumenten kommen zu uns, schildern uns den Sachverhalt und sagen
uns, welche Lösung sie wollen“, führte Eder aus, dass man versuche,
mit den Unternehmen eine Einigung zu erzielen. Als letzte Möglichkeit
gebe es die Schlichtungsverhandlung, bei der man sich mit beiden
Teilen an einen Tisch setze. Die Einigungsquote sei mit 65 Prozent
sehr hoch. „Wir arbeiten an einer Steigerung unserer Fallzahlen“,
informierte Eder, dass man mit den Unternehmen weitere
Teilnahmevereinbarungen abschließen und den Bekanntheitsgrad der
Verbraucherschlichtung durch Werbung erhöhen wolle.

Nähere Informationen: Landtagsklub der SP NÖ, Pressereferentin Anton
Feilinger, Telefon 02742/9005-15933, e-mail anton.feilinger@spoe.at,
Schlichtung für Verbrauchergeschäfte, Geschäftsführer Mag. Simon
Eder, Telefon 01/890 63 11-22, e-mail
office@verbraucherschlichtung.at, www.verbraucherschlichtung.at.

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