Ein Viertel der Berufstätigen ist vom Burnout bedroht Lehrer empfinden den meisten Stress bei der Arbeit Männer sind gestresster als Frauen
Utl.: Ein Viertel der Berufstätigen ist vom Burnout bedroht
Lehrer empfinden den meisten Stress bei der Arbeit
Männer sind gestresster als Frauen =
Wien (OTS) - 39 Prozent aller Österreicher fühlen sich durch Stress
im Beruf erheblich beeinträchtigt, 25 Prozent durch Stress in der
Freizeit. Beinahe jeder Vierte nähert sich dem Ende seiner Kräfte und
steuert auf den Burnout zu. Neben dem Job ist es auch die wachsende
Belastung im Privatleben, die vielen Menschen zu schaffen macht. Dies
geht aus einer aktuellen repräsentativen Studie der Allianz
Versicherung hervor. Die höchste berufliche Stressbelastung trifft
hierzulande die Lehrer (45 Prozent), gefolgt von Handelsangestellten
(43 Prozent) und Verkehrsbediensteten (42 Prozent). Am wenigsten
Stress gibt es im öffentlichen Dienst, im Gesundheitswesen und in der
Industrie. Arbeiter fühlen sich gestresster als Selbständige, jüngere
Menschen mehr als ältere, und Männer mehr als Frauen.
Jung und gestresst
„Die Burnout-Bedrohung setzt offensichtlich immer früher ein“,
kommentiert Dr. Inge Schulz, Leiterin Human Resources der Allianz
Gruppe in Österreich, die Umfrageergebnisse. So empfinden bereits 41
Prozent der 18- bis 34-Jährigen eine akute Stressbelastung am
Arbeitsplatz, mehr als jede andere Altersgruppe. „Wer im Beruf zu
Stresssymptomen neigt, tut das zumeist auch im Privatleben – und
umgekehrt“, berichtet Schulz. Termindruck sei dabei der Stressmotor
Nummer Eins, wie die Umfrage zeigt. Zu den beruflichen
Verpflichtungen geselle sich der „Freizeitstress“, der bereits für
jeden Vierten ein schwer erträgliches Ausmaß angenommen hat. Im
Privatleben wurden darüber hinaus die familiären Belastungen - von
der Kindererziehung über Haushaltsaufgaben bis zur Pflege und
Betreuung der älteren Generation - als massive Stressfaktoren
genannt.
„Beruf über alles“ ist gefährlich
Freilich kann auch die komplette Fokussierung auf den Beruf zu akutem
Stressempfinden führen und auf längere Sicht zur Bedrohung der
Gesundheit werden. 22 Prozent aller Berufstätigen, und zwar vor allem
die jüngeren Männer, stellen gemäß der aktuellen Allianz Umfrage den
Beruf über alles andere und ordnen im Bedarfsfall auch ihr
Privatleben unter. In dieser Gruppe findet sich, wie die Studie
zeigt, auch ein erhöhter Anteil an Personen, die über einen
schlechten Gesundheitszustand klagen. Am häufigsten ist die
Einstellung „Beruf über alles“ in Handwerk und Gewerbe zu finden,
gefolgt von Handel und Tourismus, selten im Transportwesen,
Sozialbereich und öffentlichen Dienst.
„Erheblich verschärft wird der Stress am Arbeitsplatz, wenn das
Betriebsklima nicht passt oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes
droht“, so Schulz. Auf der Wunschliste an die Arbeitgeber steht bei
Österreichs Berufstätigen aber eine Verbesserung der
Arbeitsorganisation an erster Stelle. 67 Prozent würden dies für
wirksam halten, 65 Prozent wünschen sich besser geschulte
Führungskräfte, 64 Prozent eine anonyme Erhebung von Stressfaktoren
an ihrem Arbeitsplatz. Als optimaler Stressausgleich dient den
meisten insbesondere Bewegung an der frischen Luft: 28 Prozent
treiben Sport, 26 Prozent gehen spazieren oder wandern, um dem Druck
des Alltags zu entgehen. Hoch im Kurs als „Stresskiller“ stehen auch
Handarbeit bei den Frauen und Gartenarbeit bei den Männern, sowie
lesen und Musik hören. Auf ausreichend Schlaf in Stresszeiten achten
hingegen nur 9 Prozent der Berufstätigen.
Allianz setzt auf „Work Well“
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man hohe Ansprüche am
Arbeitsplatz nicht automatisch mit Stressbelastung gleichsetzen
kann“, betont Schulz. Oft seien es ganz andere Faktoren, die das
Stressempfinden beeinflussen, beispielsweise Fremdbestimmung, unklare
Arbeitsaufträge, aber auch Monotonie des Jobs. Die Allianz selbst
setzt sich seit Jahren aktiv mit dem Thema Stressmanagement
auseinander und erhebt regelmäßig einen „Work Well Index“ unter ihren
Angestellten. „Auch in unserem Haus würden sich 40 Prozent der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Zeit für ihre Arbeit wünschen,
was dem Ergebnis der österreichweiten Umfrage entspricht.“ Über vier
Dimensionen habe man als Arbeitgeber aber einen Hebel in der Hand,
damit die Arbeit als weniger belastend empfunden wird. Wichtig sei,
so die Human Relations-Expertin, dass die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sagen können:
• Ich habe die Situation im Griff
• Ich werde mit der Herausforderung nicht allein gelassen
• Meine Arbeitsleistung wird angemessen gewürdigt
• Ich werde in unserem Unternehmen fair behandelt.
Gibt es Probleme, so sei vor allem der Dialog wichtig, nicht nur mit
der Führungskraft, sondern auch im Gespräch der Angestellten
untereinander. „Wie die aktuellen internen Daten zeigen, sind wir
diesbezüglich auf einem wirklich guten Kurs“, so Schulz.
Die Umfrage wurde vom Market-Institut im Auftrag der Allianz als
Online-Befragung durchgeführt. Befragt wurden 1.000 berufstätige
Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Downloads im Internet unter
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Foto: Dr. Inge Schulz (© Allianz) – Abdruck honorarfrei
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