• 23.01.2017, 12:00:51
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  • OTS0097

Aktiv oder passiv in die Zuckerfalle

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) klärt über die fatalen Zusammenhänge zwischen Rauchen und Diabetes auf.

Aktiv oder passiv in die Zuckerfalle

Utl.: Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) klärt über die
fatalen Zusammenhänge zwischen Rauchen und Diabetes auf. =

Wien (OTS) - Rauchen trägt maßgeblich zur Entstehung von Diabetes
bei. Auch bei einer bestehenden Diabeteserkrankung wird die
Wahrscheinlichkeit gefürchtete Folgeerkrankungen zu erleiden – schon
durch Passivrauchen – deutlich erhöht. Die Österreichische Diabetes
Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt allen Rauchern einen möglichst raschen
Rauchstopp und bittet sie um ernsthafte Rücksichtnahme auf die
Menschen in ihrem Umfeld. Weiters fordert sie politische
Entscheidungsträger zu entschlossenem Handeln auf, um jene zu
schützen, die sich nicht selbst schützen können.

Rauchen eine unterschätzte Gefahr bei Diabetes!

Was das Rauchen in der Lunge anrichtet und wie es Krebs fördert, ist
bekannt. Viel weniger besprochen ist die Aus- und Wechselwirkung des
Tabakkonsums auf die Volkskrankheit Diabetes. Der Präsident der
Österreichischen Diabetes Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Hermann
Toplak, von der Ambulanz für Lipidstoffwechsel der Universitätsklinik
für Innere Medizin der Medizinischen Universität Graz stellt den
Zusammenhang eindringlich dar: „Der blaue Dunst greift mehrfach und
gravierend die Stoffwechselprozesse des Körpers an. Kurz gesagt:
Rauchen macht Diabetes. Rauchen verschlimmert Diabetes. Und beides
gilt bereits für Nichtraucher, die häufig passiv dem Rauch anderer
ausgesetzt sind“.

Rauch(en) als Diabetesauslöser

Rauchende Erwachsene haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit,
einen Diabetes zu entwickeln, als Nichtraucher. Und schon bei
Passivrauchern erhöht sich das Risiko um 33 Prozent. OA Dr. Helmut
Brath von der Diabetesambulanz des GZ Süd der Wiener
Gebietskrankenkasse, Erster Sekretär der Österreichischen
Diabetesgesellschaft (ÖDG) und Vorstandsmitglied der Initiative Ärzte
gegen Raucherschäden erklärt den Zusammenhang: „Raucher haben einen
höheren Blutzucker als Nichtraucher. Rauchen macht die Zellen
unempfindlich gegen das körpereigene Insulin. Die steigende
Unempfindlichkeit gegen Insulin ist der eigentliche Auslöser des
Diabetes mellitus Typ 2, der häufigsten Diabeteserkrankung, die
früher als Altersdiabetes bezeichnet wurde.“

Vorstufen schon bei Jugendlichen

Schon bei Jugendlichen, die rauchen, tritt das Metabolische Syndrom,
eine Vorstufe von Diabetes, bis zu sechsmal häufiger auf, als bei
nichtrauchenden Altersgenossen. Besonders erschreckend ist die
Tatsache, dass sogar Jugendliche, die nur passiv mitrauchen und
selbst nie zur Zigarette greifen, viermal häufiger das Metabolische
Syndrom bekommen als Jugendliche in einer rauchfreien Umgebung.

Rauchen macht Bauch statt schlank

Manche Menschen verteidigen ihr Rauchverhalten mit dem Argument der
Gewichtskontrolle. Es stimmt zwar, dass Raucher im Schnitt zwei bis
drei Kilogramm weniger haben als Nichtraucher, aber das Rauchen
verursacht eine ungünstige Fettverteilung: das Fettgewebe an Armen
und Beinen wird dünner und es kommt zu vermehrten Fetteinlagerungen
im Bauch. Dies wiederspricht nicht nur den ästhetischen Ansprüchen an
den eigenen Körper, sondern kann zu ernsten gesundheitlichen Folgen
führen, da gerade das Bauchfett als ein klarer Indikator für ein
erhöhtes Diabetesrisiko gilt.

Rauchen potenziert das Risiko an Diabetesfolgen zu erkranken

Diabetes kann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenversagen,
Erblindungen und Amputationen führen. Menschen mit Diabetes, die
rauchen, verdoppeln bis verdreifachen ihr Risiko, diese
Diabeteskomplikationen zu erleiden. „Die Gefährdungen durch Rauchen
und durch Diabetes potenzieren sich gegenseitig. Das Rauchen stellt
einen der wichtigsten Risikofaktoren für alle Folgeerkrankungen des
Diabetes dar und ist für die Stoffwechselpatienten somit noch
gefährlicher als erhöhte Werte bei Cholesterin und Blutzucker“,
betont Toplak.

Forderungen der ÖDG

Für die Österreichische Diabetes Gesellschaft steht der Schutz vor
Passivrauch ganz klar an erster Stelle. „Im sozialen Leben in
Österreich ist das Rauchen immer noch viel zu präsent. Rauchverbote
im öffentlichen Bereich sollen nicht als Diskriminierung
missverstanden werden. Sie zielen darauf ab, vor den gefährlichen
Folgen des Rauchs zu schützen“, legt Brath dar. „Besonders in
geschlossenen Räumen sollte niemand unfreiwillig dem Rauch ausgesetzt
sein. Das betrifft aber nicht nur öffentliche Gebäude und Lokale
sondern auch Autos und Wohnzimmer. Hier appelliere ich vor allem auch
an Raucher, ernstgemeint Rücksicht auf andere zu nehmen.“
Schutz für jene, die sich nicht selbst schützen können
Gerade jene Maßnahmen, die Jugendliche vor aktivem Tabakkonsum und
Passivrauch schützen, müssen rasch und mit der nötigen
Ernsthaftigkeit durchgesetzt werden. Brath unterstreicht dies: „Die
Jugendlichen können sich nicht selbst schützen. Es ist eine klare
Verantwortung unserer Gesellschaft den Zugang zum Rauchen zu
erschweren und die Verfügbarkeit einzuschränken. Jedes Zögern bringt
eine weitere Generation mit schweren gesundheitlichen Folgen – wie
auch einem erhöhten Diabetesrisiko – hervor.“

Unterstützenswerte Initiativen

Zum Abschluss erklärt der ÖDG Präsident: „Die ÖDG als
Fachgesellschaft unterstützt Initiativen, die sich um den Schutz von
Nichtrauchern kümmern und Raucher beim Rauchstopp unterstützen. Zwei
Initiativen möchten wir besonders ansprechen: Die Initiative "don´t
smoke“ der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und
Medizinische Onkologie (OeGHO) www.dontsmoke.at und das
Rauchfreitelefon www.rauchfrei.at, für alle, die mit dem Rauchen
aufhören wollen.

Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die
ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen
Diabetes-Experten und Diabetes-Expertinnen. Ordentliche Mitglieder
der Gesellschaft sind Ärzte und Ärztinnen und wissenschaftlich
einschlägig orientierte Akademiker und Akademikerinnen. Assoziierte
Mitglieder sind Diabetesberater und Diabetesberaterinnen und
Diätologen und Diätologinnen. Die Österreichische Diabetes
Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und
Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie
setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert
und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit
Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet
wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden
Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als
auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.

Informationen über die Aktivitäten der ÖDG finden Sie unter
http://www.oedg.at/

Die Presseaussendung und Fotos von den Experten stehen Ihnen zum
Download unter folgendem Link zur Verfügung:
www.publichealth.at/portfolio-items/aktiv-oder-passiv-die-zuckerfalle

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ODG

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