- 17.01.2017, 09:47:47
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Wiener Kongress "com.sult" debattiert „zukunftsfähiges Europa“
Eröffnungsabend gestern, Montag, im Wiener Rathaus; heute Fortsetzung mit Workshops im Haus der Industrie
Utl.: Eröffnungsabend gestern, Montag, im Wiener Rathaus; heute
Fortsetzung mit Workshops im Haus der Industrie =
Wien (OTS/RK) - Zum 14. Mal tagt der Kongress „com.sult“ dieser Tage
in Wien. Gestern, Montagabend, wurde die Veranstaltung im Wappensaal
des Wiener Rathauses feierlich eröffnet. Der Kongress „com.sult“ ist
international besetzt; Spitzen aus Politik, Wissenschaft und
Wirtschaft tauschen sich in Diskussionen und Workshops aus. Heuer
verfolgt die Veranstaltung den Leitgedanken zur „Zukunft Europas“. Am
Ende wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine „europaweite
Agenda“ formulieren.
Eröffnungsreden und „Speakers‘ Reception“ im Rathaus
Bei der feierlichen „Speakers‘ Reception“ im Rathaus-Wappensaal
begrüßte David Ungar-Klein als Veranstalter von „com.sult“ die
Kongressgäste. Er appellierte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
„Europa gemeinsam besser zu machen“. Vom Kongress erhoffte er sich
zahlreiche Ideen und Inputs für eine erfolgreiche Zukunft des
Kontinents. Ungar-Klein erinnerte an das diesjährige Ziel von
„com.sult“, eine Agenda zu formulieren - diese solle sich aus den
Erkenntnissen speisen, welche die TeilnehmerInnen aus Reden,
Paneldiskussionen und Arbeitsgruppen ziehen. Leitfragen aus den
Themenfeldern Wirtschaft und Unternehmertum, Forschung und
Wissenschaft sollen darin beantwortet werden.
Rudi Schicker, ehemaliger Wiener Stadtrat, schloss sich den Worten
Ungar-Kleins an. Um Europas erfolgreiches Fortbestehen zu gestalten,
brauche es „gemeinsame Anstregungen, unabhängig von der politischen
Ebene“. Nur, wer „die Menschen zusammenbringt“, könne am Ende ein
„gemeinsames und fruchtvolles“ Europa erwirken.
Vaclav Klaus, ehemaliger Präsident der Tschechischen Republik,
erwartete sich in seiner Rede vom diesjährigen Kongress
„Unterhaltsames und Politisches, Sanftes und Ernstes“. Für ein
„besseres Europa“ brauche es ein „strafferes, unbürokratischeres
Brüssel“, mehr persönliche Freiheiten und „weniger political
correctness“. Klaus zog den Vergleich: „Eine bessere EU ist mehr
Trump und weniger Hillary.“
Gregor Gysi, deutscher „Die Linke“-Politiker, bedauerte, dass die
EU in Richtung „Abschottung und Nationalismus“ tendiere. Damit stelle
sie ihre eigenen Grundwerte in Frage. Die Migrationswellen der
jüngeren Vergangenheit ließen sich mit Mauern „nur pausieren, aber
nicht aufhalten“. Es mangle innerhalb des EU-Staatenverbundes an
Solidarität; dass Brüssel als „unsozial, intransparent und
bürokratisch“ wahrgenommen werde, trage negativ dazu bei. In einem
emotionalen Appell forderte er auf, den freien Personenverkehr
innerhalb der EU unbedingt aufrecht zu erhalten. Vor allem junge
Menschen und Studierende hätten ungemein davon profitiert. Er
wünschte sich „nie wieder Krieg zwischen EU-Staaten“ und mehr
Kooperation mit Russland, denn „Frieden kann es nur mit Russland
geben“.
Dan Schechtman, israelischer Chemie-Nobelpreisträger,
thematisierte in seiner Rede die demographischen Entwicklungen von
Österreich und Israel. Österreich habe demnach ein
„Fertilitätsproblem“ – nur welches Land genügend Kinder zeuge, habe
später „genügend Studenten für technische Fächer“. Generell wolle er
mehr Studierende des Ingenieurswesens: Kunst und Kunststudien seien
als „Bonus on top“ zu verstehen, aber technische Fächer „machen das
Leben aus“.
Wiener Kongress "com.sult"
Heute, Dienstag, wird der Kongress im Haus der Industrie
fortgesetzt. Die Tagung "com.sult" findet jährlich zu Jahresbeginn in
Wien statt. SpitzenvertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft nehmen an Arbeitsgruppen sowie Diskussionsrunden teil.
Organisiert wird „com.sult“ vom Wiener Unternehmer David Ungar-Klein.
Eine Neuauflage der Tagung im Jahr 2018 ist geplant.
(Schluss) esl
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