• 09.01.2017, 15:48:37
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  • OTS0147

Ihr Argument hinkt, Herr Vitouch

ÖH Kunstuni Graz: Zugangsbeschränkungen sind nicht die Lösung

Utl.: ÖH Kunstuni Graz: Zugangsbeschränkungen sind nicht die Lösung =

Graz (OTS) - Im Standard-Interview vom 9.1.2017
(http://www.ots.at/redirect/privatunis) sprach sich Oliver Vitouch,
Vorsitzender der Österreichischen Universitätenkonferenz, wiederholt
für Zugangsbeschränkungen aus. Seine Argumentation stützte er auf die
Vorgehensweise an den Kunstuniversitäten - ein „Gedankenexperiment“,
das hauptsächlich von Unwissenheit bezüglich der aktuellen Zustände
an den Österreichischen Kunstuniversitäten zeugt.

Die Österreichischen Kunstuniversitäten genießen zweifelsohne einen
guten Ruf - in Bezug auf Internationalität und deren künstlerische
Ausrichtung. Von Studierenden sind Jahre an Vorbildung und
praktischer Erfahrung von Konzerten oder Wettbewerben für ein Studium
notwendig.

Jedoch ist Ihr Argument nicht stichhaltig, Herr Vitouch. Nicht alles
ist rosig an den Kunstuniversitäten - nicht im Licht der dortigen
Zugangsbeschränkungen, noch weniger in Bezug auf die Lehrqualität.
Natürlich würde der Betrieb mit einem „Hineinschnuppern für alle, die
in der Oberstufe Musik oder Bildnerische Erziehung hatten“
kollabieren. Die Frage sollte sich aber nicht stellen, da
Kunstuniversitäten eine Sonderstellung innehaben.

Im Bereich der Lehrqualität herrschen hier mehr als mangelhafte
Zustände: die Benotungen sind von Willkür geprägt, bei Lehrenden
sucht man oft vergeblich nach Nachweisen von didaktischen Kompetenzen
und der Betriebsrat torpediert regelmäßig qualitätssichernde
Maßnahmen. Dies sind die dringenden Umstände, die es zu lösen gilt.
Vitouch handelt Zugangsbeschränkungen als den Heiligen Gral der
Finanzierbarkeit von Hochschulen, das Beispiel der Kunstuniversitäten
führt seine Argumente ad absurdum: es braucht nachhaltige Reformen,
keine weiteren Knock-out Tests und Studiengebühren.

„Von Seiten der Verantwortlichen in der Hochschulpolitik wäre ein
tiefergehendes Wissen bezüglich der Umstände sehr zu begrüßen, auch
um fadenscheinige Argumentationen von politischen Agenden zu
unterbinden“ so Sebastian Höft, Vorsitzender der ÖH der
Kunstuniversität Graz. „Man sollte sich näher mit der Sonderstellung
der künstlerischen Universitäten beschäftigen. Ihr Stellenwert sagt
viel über unsere Gesellschaft aus und sollte nicht von politisch
motivierten Halbwahrheiten untergraben werden.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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