• 12.12.2016, 11:09:02
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  • OTS0079

Leichtfried: Plattform Industrie 4.0 unterstützt Betriebe beim Umstieg auf Digitalisierung

Industrie 4.0-Check für Unternehmen – Infrastrukturminister fordert Qualifizierungspaket 4.0

Utl.: Industrie 4.0-Check für Unternehmen – Infrastrukturminister
fordert Qualifizierungspaket 4.0 =

Wien (OTS) - Um den Umstieg Österreichs auf die digitalisierte und
automatisierte Arbeitswelt zu unterstützen, hat das
Infrastrukturministerium den Verein „Industrie 4.0 Österreich – die
Plattform für intelligente Produktion“ ins Leben gerufen. Ziel ist,
die unterschiedlichen Facetten der Digitalisierung zu erforschen und
Lösungen zu erarbeiten, etwa für die Entwicklung neuer
Produktionstechnologien, Fragen von Weiterbildung und Qualifizierung
sowie Auswirkungen auf Arbeitsorganisation und Arbeitsmarkt.
„Österreich ist für den Umstieg auf Industrie 4.0 gut aufgestellt.
Wir gehören hier zu den Pionieren in Europa, auf Augenhöhe mit
Deutschland und Schweden. Wir werden die Digitalisierung nutzen, um
neue, gut bezahlte Arbeitsplätze nach Österreich zu holen“, betont
Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Gemeinsam mit AK Präsident
Rudi Kaske, Brigitte Ederer, der Präsidentin des Fachverbands für
Elektro- und Elektronikindustrie, und Plattform-Vorstandsvorsitzendem
Kurt Hofstädter präsentierte der Infrastrukturminister heute die
Arbeit der Plattform Industrie 4.0.****

Mit dem „Industrie 4.0-Check“ stellt die Plattform ein Modell bereit,
mit dem Betriebe künftig überprüfen können, wie gut sie für die
Umstellung auf die Digitalisierung gerüstet sind und welche Schritte
sie als nächstes setzen müssen. Es zeigt etwa, ob bei einem kleinen
Betrieb Tablets in der Produktion eingesetzt werden sollten oder bei
Hightech-Unternehmen der Produktionsprozess komplett am Computer
durchgespielt werden sollte noch bevor der Prototyp gebaut wird. Beim
Umstieg auf Industrie 4.0 gehe es aber nicht nur um die Technik,
sondern auch um die Menschen, die mit dieser Technik arbeiten, so der
Minister. „Ich will, dass auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
von Industrie 4.0 profitieren. Deshalb müssen wir massiv in
Ausbildung und Qualifizierung investieren. Wir brauchen ein
Qualifizierungspaket 4.0“, fordert Leichtfried.

Das Infrastrukturministerium fördert österreichische Betriebe schon
jetzt bei der Umstellung der Produktionsweise. Insgesamt investiert
das Ministerium rund 185 Millionen Euro in Forschungsförderungen zum
Schwerpunkt Industrie 4.0 und gibt Unternehmen etwa im Rahmen von
Pilotfabriken die Möglichkeit, neue Produktionsmethoden zu testen,
ohne die Abläufe im eigenen Betrieb zu beeinträchtigen. Zusätzlich
finanziert das Infrastrukturministerium bereits sechs
Stiftungsprofessuren zum Schwerpunkt Industrie 4.0, durch die
Wissenschaft und Wirtschaft neue Werkstoffe und Technologien
entwickeln. Außerdem hat das Ressort mehrere Studien zu den
Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Auftrag
gegeben.

Kaske: Möglichkeiten der Digitalisierung optimal umsetzen und
fair verteilen

Für AK Präsident Rudi Kaske kann Industrie 4.0 nur dann gelingen,
wenn in einer Arbeitswelt 4.0 nicht auf die Menschen und ihre
Bedürfnisse vergessen wird. „Die Chancen, die sich aus dem digitalen
Wandel ergeben, können nur dann genutzt werden, wenn es den
Jugendlichen aber auch den schon Beschäftigten möglich ist, die
notwendigen Qualifikationen und Kompetenzen zu erwerben. Auch die
betriebliche Mitbestimmung muss an die neuen Arbeitsweisen angepasst
werden“, sagt Kaske. „Uns geht es darum, den besten Weg zu finden,
die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal umzusetzen und fair zu
verteilen – zum Nutzen der Unternehmensentwicklung und zur
Verbesserung der Arbeitsplatzqualität.“

Ederer: Innovation und Fortschritt sichern zehntausende
Arbeitsplätze in Österreich

„Die Digitalisierung der Industrie hat eine weitreichende Bedeutung
für den Standort Österreich. Ohne diese technologische
Weiterentwicklung wird die Produktion nicht in Europa und in Folge
auch nicht in Österreich bleiben. Die größten Industriebranchen in
Österreich – allen voran die Elektro- und Elektronikindustrie sowie
die Maschinen- und Metallwarenindustrie – spielen eine Schlüsselrolle
für Innovation und Fortschritt und sichern so auch in Zukunft
Zehntausende von Arbeitsplätzen. Voraussetzung dafür sind jedoch neue
Rahmenbedingungen, die sich den Veränderungen in der digitalisierten
Arbeitswelt und dem daraus entstehenden Bildungsbedarf anpassen. Nur
dann können exportorientierte Unternehmen im globalen Wettbewerb
erfolgreich agieren“, so Brigitte Ederer, Obfrau des Fachverbands der
Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI).

Kapsch: Industrie 4.0 als Chance für Wachstum und
Arbeitsplätze nützen

„Der Industrie bietet die Digitalisierung durch vernetzte,
ressourcenschonende Produktion und neue Geschäftsmodelle
vielversprechende Möglichkeiten. Vor allem ist es eine Chance,
Produktion – und damit Arbeitsplätze – wieder aus Niedriglohnländern
nach Europa und Österreich zurückzuholen. Aus Sicht der
Industriellenvereinigung ist es daher wesentlich, diesen
Strukturwandel proaktiv zu gestalten“, betont Georg Kapsch, Präsident
der Industriellenvereinigung (IV), der diesbezüglich auf die
„Plattform Industrie 4.0“ verweist: „Das Thema Digitalisierung muss
von einer breiten Basis getragen und vorangetrieben werden.“
Insbesondere in den Bereichen Forschung und Innovation müsse
Österreich sicherstellen, „ganz vorne dabei zu sein“. Im Zuge des
„New Deal“ seien erste Schritte gesetzt worden, die es nun rasch
umzusetzen gilt. Weiterführend sollten durch ein
Forschungsfinanzierungsgesetz Rechtssicherheit und vor allem
Planbarkeit für forschungsintensive Unternehmen hergestellt werden,
so der IV-Präsident.

Hofstädter: Gemeinsame Vision und gemeinsame Ziele als
Erfolgsgaranten

Nicht zuletzt die „Etablierung einer gemeinsamen Vision, gemeinsamer
Ziele und einer einheitlichen Sprache“ sind für den
Vorstandsvorsitzenden der Plattform, Kurt Hofstädter, die
Erfolgsgaranten des Vereins mit jetzt schon 36 Partnern. Über 200
Expertinnen und Experten beteiligen sich an den Arbeitsgruppen zu für
Österreich relevanten Themen: Pilotfabriken; Normen und Standards;
Forschung, Entwicklung, Innovation und neue Geschäftsmodelle; der
Mensch in der digitalen Fabrik mit Themen rund um
Arbeitsorganisation, Datenschutz und Datensicherheit und
Arbeitssicherheit; Qualifikationen und Kompetenzen für Industrie 4.0;
Regionale Strategien, in der es einen regelmäßigen Austausch mit den
Bundesländern gibt; sowie Smart Logistics. (Schluss)

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