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Initiative Van der Bellen - ES BLEIBT DABEI: Warnrufe und positive Appelle zum Finale

Mit Harald Krassnitzer, Alfred Noll, Albert Rohan und Elisabeth Zanon mobilisierte die unabhängige Plattform noch einmal für Alexander Van der Bellen

Wien (OTS) - Kassandra genieße keinen guten Ruf, sagte der Anwalt und Kulturpublizist Alfred Noll am Freitag bei der Pressekonferenz von ES BLEIBT DABEI, der unabhängigen Initiative zur Unterstützung Alexander Van der Bellens. Auf die Seherin aus der griechischen Mythologie habe ja niemand gehört. Trotzdem müsse er eine Warnung ausgeben, sagte Noll, denn „was uns Norbert Hofer in Aussicht stellt, ist beängstigend".

Bei der von ES BLEIBT DABEI veranstalteten Pressekonferenz mit nochmaligen und frischen Aufrufen zur Wahl Van der Bellens traten neben Noll der Schauspieler Harald Krassnitzer, der Weinbauer und ÖVP-Politiker Hannes Zweytick, der ehemalige Spitzendiplomat Albert Rohan und die Studentin und ES BLEIBT DABEI-Aktivistin Eva Wackenreuther auf. Moderator war Bruno Aigner, der langjährige Sprecher von Heinz Fischer.

Jurist Noll begründete seine Warnung mit Ankündigungen Hofers, er würde die Kompetenz des Bundespräsidenten so ausnützen, wie dies in der Verfassungsnovelle von 1929 vom damaligen Kanzler Ignaz Seipel geplant war: als Volkstribun, der den Parlamentarismus schwächt. In Zeiten mit komplexen Problemen wie gegenwärtig sei solch ein Hang zum „Führertum“ gefährlich.

Noll lobte dagegen Van der Bellen, der angekündigt habe, er würde mit den Parlamentsparteien über den „Kompetenzumfang des Präsidenten“ reden wollen.
Harald Krassnitzer, der populäre österreichische Tatort-Kommissar berichtete, dass er wegen seines Engagements für Van der Bellen zahlreiche, auch einige sehr kritische Reaktionen erhalten habe. In einem E-Mail, aus dem Krassnitzer vorlas, wird ihm vorgehalten, dass er wohl im Auftrag der TV-Bosse an der politischen „Stimmungsmache“ beteiligen müsse, um seinen Job zu behalten. Der Verfasser der E-Mail beklagte gleichzeitig, dass er und seine Familie kaum noch ein finanzielles Auskommen hätten, während die Flüchtlinge unterstützt werden.

Krassnitzer antwortete mit einer zweigeteilten Reaktion. Zum ersten sei die Äußerung einer Meinung keine Stimmungsmache, sondern das Wesen der Demokratie. Zum zweiten gab er zu bedenken, dass in Österreich tatsächlich zahlreiche Menschen den Eindruck hätten, man würde sich nicht um die kümmern. Diese unterlägen aber einem Irrtum, wenn sie auf eine politische Kraft hofften, die mit Umverteilung oder Vermögenssteuern nichts am Hut habe. Er sehe es deshalb als richtig an, Van der Bellen zu wählen. "Jetzt braucht es die Vernunft, jetzt braucht es die Mitte", Eva Wackenreuther, die junge Studentin aus dem Pinzgau, berichtete, dass sie ihr ganzes Leben in einem EU-Mitgliedsland verbracht habe. „Europa ist für mich Normalität.“ Andere Nationalitäten in der EU seien etwas, das man kennenlernen möchte, mit dem man aber zusammengehört. Dieses Gefühl der Weltoffenheit und Stabilität sei auch für ihre stark von Tourismus lebende Salzburger Heimat wichtig.

Albert Rohan, ehemaliger Generalsekretär des Außenministeriums, erinnerte an den vor wenigen Tagen veröffentlichten Appell von vierzig früheren Spitzendiplomaten, in dem diese das „opportunistische Lavieren“ Hofers zur Mitgliedschaft Österreichs als Schaden für das Ansehen Österreichs bezeichnet hatten. Wie man bereits jetzt am Interesse der internationalen Medien sehen könne, werde durch den möglichen Sieg eines Rechtspopulisten ein europaweiter politischer Dammbruch befürchtet. Kein Verständnis zeigte Rohan dafür, dass sich Hofer als Kandidat „gegen das Establishment“ darstelle. Als einer der Präsidenten des Nationalrats und führender Mann einer Partei, die mehrfach in der Bundesregierung vertreten war und – mit hohen Folgekosten – ein Bundesland regierte, sei Hofer der Mann des Establishments. Und Van der Bellen, der aus der Partei der Grünen kommt, für die das alles nicht zutreffe, sei der Herausforderer.

Hannes Zweytick, Weinbauer und ehemaliger Nationalratsabgeordneter sowie Langzeitbürgermeister der ÖVP aus der Steiermark. Betonte, dass er Alexander Van der Bellen nicht erst seit gestern kenne und ihn als Hoffnung für dieses Land betrachte. Auch er meint, dass der Wahlausgang international, auch über Europa hinaus, Bedeutung habe. Zweytick erinnerte an die Zeit, als seine steirische Heimat an der Grenze zu Tito-Jugoslawien lag. Für Grenzlandbewohner sei es besonders bedeutend, dass Österreich nun vor einer Richtungsentscheidung stehe. Van der Bellen trage "rot-weiß-rot" im Herzen, Hofer trage eine "Maske", sagte Zweytick.

In einer Videobotschaft wandte sich abschließend Elisabeth Zanon, Chirurgin und ehemalige Landeshauptmann-Stellvertreterin in Tirol an die Zuhörer. „Bitte gehen sie zur Wahl“, sagte Zanon, für die Alexander Van der Bellen „der seriöse Kandidat“ sei, dem sie vertraue. (est)

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