• 02.12.2016, 13:49:18
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„Orientierung“ am 4. Dezember: Fidel Castro – Der Revolutionsführer, der drei Päpste traf

Wien (OTS) - Christoph Riedl-Daser präsentiert im
ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 4. Dezember 2016,
um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Flucht übers Mittelmeer: „Totengräber der Schiffbrüchigen“

„Türkei Nordafrikas“ wird das Land schon genannt, wenn es darum geht,
Tunesien eine Schlüsselrolle im Umgang mit Menschen auf der Flucht
zuzuschreiben: EU-Staaten haben das Land in den vergangenen Monaten
mit Personal, Logistik und Geräten versorgt. Das Ziel: Migranten und
Flüchtlinge aus vielen Teilen Afrikas, die über das Mittelmeer nach
Europa wollen, an der Weiterfahrt zu hindern. Doch viele lassen sich
nicht aufhalten: Sie weichen ins Nachbarland Libyen aus, wo nach dem
Sturz von Diktator Gaddafi noch immer keine Ruhe eingekehrt ist. Dort
werden sie von Schleppern auf oft kaum seetaugliche Boote gebracht
und Richtung Europa geschickt. Flüchtlinge, denen der
Beitragsgestalter Detlef Urban begegnet ist, sagen: „Wir müssen nur
außerhalb der Hoheitsgewässer sein, dann kommt schon ein ‚Taxi‘“–
gemeint ist ein internationales Rettungsschiff – „und bringt uns
direkt nach Italien.“ Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache:
Tausende Menschen sind in den vergangenen Jahren im Mittelmeer
ertrunken. Das wissen auch christliche und muslimische Helfer in
Tunesien, die Menschen auf der Flucht – aber auch solchen, die wieder
zurück in ihre Heimatländer wollen – Beistand gewähren. Manchmal aber
auch nur ein letztes Geleit – als Totengräber der Schiffbrüchigen.
Ein Bericht von Detlef Urban.

Im „Orientierung“-Schaltgespräch: Diakonie-Direktor Michael Chalupka,
der sich anlässlich eines Vernetzungstreffens zum Themenkreis
Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Flüchtlingspolitik
in Rom aufhält.

Venezuela vor dem Kollaps? Papst Franziskus als „Friedensvermittler“

Es sollte der „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ werden, den
Präsident Hugo Chavez und sein Nachfolger Nicolas Maduro in Venezuela
verwirklichen wollten. Wie kaum ein anderer Staat ist Venezuela vom
Erdöl abhängig. Und davon hat das Land riesige Mengen. Von den
„Petrodollars“ sollten alle profitieren: So kostete Benzin lange Zeit
wenig Geld, Erlöse aus dem Verkauf von Erdöl füllten die
„Sozialkassen“. Aber seit der Ölpreis weltweit deutlich gesunken ist,
steht Venezuela vor riesigen Problemen – die Wirtschaft droht zu
kollabieren. Hochqualifizierte Arbeitskräfte verlassen in Scharen das
Land, es mangelt an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Die
Unzufriedenheit der Bevölkerung steigt von Tag zu Tag. Doch Präsident
Maduro regiert weiter mit eiserner Hand und Notverordnungen, selbst
das Parlament ist entmachtet. Auf Bitten der Opposition einerseits
und des Präsidenten andererseits hat sich nun Papst Franziskus
persönlich eingeschaltet und einen Gesandten nach Venezuela
geschickt, um einen Dialog zwischen den verfeindeten Gegnern in Gang
zu bringen. Der nächste Schritt dazu steht unmittelbar bevor: eine
Gesprächsrunde des päpstlichen Emissärs am kommenden Dienstag. Ein
Bericht von Detlef Urban.

Fidel Castro: Der Revolutionsführer, der drei Päpste traf

Als „charismatischer Despot“, „Langzeitherrscher“,
„Revolutionsführer“ wurde er schon Zeit seines Lebens bezeichnet:
Kubas Fidel Castro, der am vergangenen Samstag im Alter von 90 Jahren
gestorben ist und am kommenden Sonntag beigesetzt wird. Mehr als fünf
Jahrzehnte lang bestimmte Castro – zuletzt gemeinsam mit seinem
regierenden Bruder Raúl – das politische und gesellschaftliche Leben
Kubas. Seine Erziehung erhielt der spätere „Comandante“ in einem
Jesuitenkolleg in Santiago de Cuba. Dort seien ihm auch – so Castro
einmal in einem Interview – Disziplin und Respekt vor dem Christentum
beigebracht worden. Nach dem Sturz der Diktatur Fulgencio Batistas
1959 überwarf er sich allerdings mit der katholischen Kirche Kubas –
die, wie auch die Opposition im Land, über Jahrzehnte verschärfter
Repression ausgesetzt und von Menschenrechtsverletzungen betroffen
war. Das Verhältnis zur Kirche besserte sich merklich ab 1991 – nach
dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der sich das sozialistische Kuba
eng verbunden fühlte. Und so traf 1998 Papst Johannes Paul II. in
Kuba mit Fidel Castro zusammen. Der Papst aus Polen war damit der
erste Pontifex, der den Inselstaat besuchte. Mit ihm setzte eine Art
„Tauwetter“ zwischen der katholischen Kirche und Fidel Castro ein.
2012 besuchte Benedikt XVI. Kuba – weitere Zugeständnisse wurden
gemacht, sicherlich nicht ohne Zustimmung des inzwischen bereits
zurückgetretenen Fidel Castro. Priesterseminare wurden eröffnet, der
Karfreitag wurde zum staatlichen Feiertag. Und auch mit dem
amtierenden Papst traf der pensionierte Revolutionsführer noch
zusammen – 2015 besuchte Papst Franziskus Kuba. Auch dieses Ereignis
wird mit historischen Entwicklungen in Verbindung gebracht: Über
Vermittlung des Vatikan soll es zur Annäherung zwischen den USA und
Kuba in den vergangenen Monaten gekommen sein. Ein Bericht von Klaus
Ther.

Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar.

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