- 01.12.2016, 15:47:15
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- OTS0226
Frauen in der Technik: Start-up- oder Konzern-Karriere?
Zwei Role Models diskutieren mit jungen Technikerinnen über ihre Karrierewege und die Herausforderungen eines Start-ups und eines Konzerns

Utl.: Zwei Role Models diskutieren mit jungen Technikerinnen über
ihre Karrierewege und die Herausforderungen eines Start-ups
und eines Konzerns =
Wien (OTS) - Der FEEI Fachverband der Elektro- und
Elektronikindustrie und die FH Technikum Wien veranstalteten gestern
gemeinsam bei der Kapsch AG den zweiten Netzwerkevent „Frauen in der
Technik“. Desirée Zottl als junge Start-up-Gründerin und Martina
Szabo als Produktionsleiterin bei Kapsch Components gaben als Role
Models Einblicke in ihre unterschiedlichen Karrierewege. Daniel
Horak, Start-up-Gründer und Vorstandsmitglied von Austrian Startups,
sieht eine äußerst positive Entwicklung der österreichischen
Start-up-Szene in den letzten zehn Jahren und bezeichnet Wien als
guten Testmarkt, um Neues auszuprobieren.
Von der Seminararbeit zum Start-up
Die Ursprungsidee von „Gatherer“ hatte Desirée Zottl während des
FH-Studiums: „Wir wollten eigentlich nur eine coole App programmieren
und eine gute Note dafür bekommen. Das ist uns auch gelungen, aber
der Drang im Team etwas Größeres zu machen, war stärker, sodass wir
Schritt für Schritt mit vielen Learnings ein Start-up gegründet
haben.“ Der Aufwand die eigene Idee umzusetzen, biete viele Freiräume
in der Gestaltung, kaum Hierarchien im Team, verlange aber auch einen
hohen Arbeitseinsatz von jedem Teammitglied. „Auch wenn es spät in
die Nacht wird, wir programmieren so lange, bis wir fertig sind.“
Konzernkarriere ermöglicht mehr Planungssicherheit und
Förderung
Über kurze Arbeitstage kann Martina Szabo als Produktionsleiterin bei
der Kapsch Components GmbH & Co KG auch nicht berichten. Ihre
Karriere als Technikerin verlief in den letzten dreizehn Jahren
vorbildhaft, verlangte aber auch viel Einsatz und Engagement. „Ein
großes Unternehmen wie Kapsch bietet sicherlich mehr
Planungssicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten im Vergleich zu
einem Start-up und ermöglicht es, eine Expertenkarriere anzustreben.
Der Kommunikationsbedarf ist sicherlich aufgrund der Größe und der
Hierarchien im Unternehmen höher als in einem Start-up. Persönlich
habe ich besonders von der Kapsch University, der Internationalität
des Unternehmens und von woman@Kapsch profitiert. Die Vernetzung von
Technikerinnen im eigenen Unternehmen ist besonders wichtig, um sich
auszutauschen und Kontakte in so großen Firmen zu knüpfen,“ so Szabo.
Der Berufseinstieg in ein Start-up stellte sich bei ihr aufgrund
ihrer Ausbildung als Produktions- und Automatisierungstechnikerin
nicht primär.
Für Frauen in der Technik bedarf es Mut, Begeisterung und
Vernetzung
Egal ob Start-up-Gründerin oder Produktionsleiterin: Beide berichten
aus Erfahrung, dass man(n) sie bei Meetings eher dem Marketing
zugeordnet, anstatt sie als kompetente Technikerin wahrzunehmen. „Da
hilft nur Humor und Durchhaltevermögen“, sind sich beide einig. Für
angehende Technikerinnen können sie drei Tipps auf den Weg geben:
Erstens mehr Mut und Vertrauen ins eigene Tun, zweitens Begeisterung
und Streben nach Weiterentwicklung und drittens Ausbau der sozialen
Kompetenz und Vernetzung.
Start-up-Gründung ist etwas Verrücktes
„Ein Start-up zu gründen, ist etwas komplett Verrücktes“, so Daniel
Horak, Start-up-Gründer und Vorstandsmitglied von Austrian Startups,
in der Podiumsdiskussion. „Man investiert viel Zeit und eigenes Geld
ohne wirkliche Planungssicherheit zu haben. Die Belohnung ist die
Verwirklichung der eigenen Idee, kaum Hierarchien im Team und rasche
Entscheidungsprozesse. Das wirkt als Motor für die Motivation und für
die Zufriedenheit im Job, sowohl für Gründer als auch für
Mitarbeiter.“
Die Stadt Wien sieht er als idealen Teststandort für Start-ups. Die
Rahmenbedingungen hätten sich in den letzten zehn Jahren mit vielen
Förderungen und Gründerinitiativen enorm verbessert und stellten eine
gute Ausgangsbasis dar. Die Anzahl der Gründerinnen befinde sich
leider noch unter zehn Prozent.
Allen, die mit dem Gedanken spielen, ein Start-up zu gründen, raten
Desirée Zottl und Daniel Horak: Ein belastbares Team aufzustellen,
Marktanalysen zu machen, zu netzwerken und präsent zu sein. Das
verdiente Geld und Investment kommen erst am Ende des
Gründungsprozesses.
Frauen in der Technik: Netzwerkevent des FEEI und der FH
Technikum Wien
Der FEEI und die FH Technikum Wien luden zum zweiten Mal zum
Netzwerkevent „Frauen in der Technik“ für Studentinnen und
Mentorinnen des Stipendiums „1.000 Euro statt Blumen“. Im Rahmen des
Programms begleiten Mentorinnen aus der Wirtschaft die
ausgezeichneten Nachwuchstechnikerinnen beim Berufseinstieg. „Trotz
vielfacher Förderung und Thematisierung des Themas, sind Frauen in
technischen Berufen noch immer etwas Besonderes. Wir wollen
einerseits mit dem Stipendium erfolgreiche angehende Technikerinnen
fördern und vor den Vorhang holen, und andererseits ein Netzwerk für
den gegenseitigen Erfahrungsaustausch schaffen. Das
Mentorinnen-Programm vor zwei Jahren war der Beginn und wir wollen
den Weg mit Veranstaltungen wie dieser weitergehen“, so Lothar
Roitner, Geschäftsführer des FEEI: „Es ist wichtig, reale weibliche
Vorbilder, Role Models wie Desirée Zottl und Martina Szabo,
vorzustellen, um die Machbarkeit und Normalität einer technischen
Berufslaufbahn aufzuzeigen und Lust auf die Technikkarriere zu
machen“, so Roitner abschließend.
Pressefotos finden Sie unter
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/8438/
Über den FEEI:
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in
Österreich die Interessen von rund 300 Unternehmen mit über 60.000
Beschäftigten und einem Produktionswert von 13,4 Milliarden Euro
(Stand 2015). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern – dazu gehören u.
a. die Fachhochschule Technikum Wien, UFH, die Plattform Industrie
4.0, Forum Mobilkommunikation (FMK), Umweltforum Starterbatterien
(UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der
Verband der Bahnindustrie – ist es das oberste Ziel des FEEI, die
Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im
weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken. www.feei.at
Fachhochschule Technikum Wien
Die FH Technikum Wien wurde gegründet, um Menschen für ein
technisches Studium zu begeistern und auf die Nachfrage nach
technischen Spitzenkräften in der Industrie zu reagieren. In den 22
Jahren ihres Bestehens hat sie 9000 Absolventinnen und Absolventen
hervorgebracht. Heute umfasst das Bildungsangebot 13 Bachelor- und 17
Master-Studiengänge, 5 Master-Lehrgänge und zahlreiche
maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote. Mehr als 4000 Menschen
studieren an Österreichs einziger rein technischer Fachhochschule.
Die FH ist ein Netzwerkpartner des FEEI - Fachverband der Elektro-und
Elektronikindustrie. www.technikum-wien.at
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