• 01.12.2016, 15:02:08
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  • OTS0214

Die Konsequenzen der Schließung der Unfallambulanz Mödling

Man spielt mit den Patienten „ping pong“

Utl.: Man spielt mit den Patienten „ping pong“ =

St. Pölten (OTS) - Als in der Region Baden-Mödling der Neubau eines
Krankenhauses notwendig wurde, haben alle Experten dringend geraten,
nicht mehrere Krankenhäuser, sondern nur ein einziges Krankenhaus zu
bauen, in dem alle medizinischen Leistungen angeboten werden. Auch
die Hausärzte in den Bezirken Baden und Mödling warnten davor, zwei
Krankenhäuser zu bauen. Es haben 550 niedergelassene Ärzte
unterschrieben, ein interdisziplinäres Krankenhaus zu errichten, denn
die Ärzte wissen, wie viele Krankheitsfälle und Unfälle so komplex
sind, dass mehrere Fachabteilungen notwendig sind. Auch der
Rechnungshof und alle Gesundheitsökonomen haben dazu geraten, nur ein
Krankenhaus zu bauen.

„Leider sind aber zwei Krankenhäuser gebaut worden. Die zusätzlichen
Kosten durch den Bau von zwei Häusern statt einem betragen etwa 40
Millionen Euro. Allein die Rettungstransporte, die notwendig sind,
um die Patienten zwischen den beiden Krankenhäusern hin und her zu
führen, kosten pro Jahr über € 400.000,-“, stellt
Landtagsabgeordneter Dr. Herbert Machacek (BürgerLandtag) fest.

Vor kurzem ist nun sogar die Unfallabteilung in Mödling geschlossen
worden und wurde eindringlich davor gewarnt, dass die Hausärzte und
die Bevölkerung viel zu wenig informiert sind und es daher zu
Komplikationen kommen wird. Nun ist einer jener Fälle an die
Öffentlichkeit gelangt, die leider zu befürchten waren.

Wie die Medien berichteten, kam eine Frau mit starken Schmerzen wegen
eines gebrochenen Schlüsselbeines in das Krankenhaus Mödling. Sie
wurde dort aber weder untersucht noch behandelt, sondern sofort nach
Baden weitergeschickt. Es wurde nicht abgeklärt, wie es ihr geht und
ob sie vielleicht einen Rettungswagen benötigt.

„Ärzte als auch andere Mitarbeiter des Krankenhauses Mödling haben
gesagt, dass Sie selbst nicht wissen, welche Unfallopfer nach wie vor
in Mödling behandelt werden und welche nicht“, berichtet
Landtagsabgeordnete Dr. Gabriele Von Gimborn (BürgerLandtag). „Die
Mitarbeiter des Krankenhauses lässt man vollkommen im Regen stehen
und mit den Patienten spielt man ping pong“, führt Dr. Von Gimborn
weiter aus.

„Leider rächt sich nun die falsche Entscheidung, zwei Krankenhäuser
statt einem zu bauen“, stellt Dr. Machacek fest und schließt mit den
Worten „Ich hoffe aber, dass endlich klar geregelt wird, welche
Patienten in welchem Krankenhaus behandelt werden und die Patienten
ausreichend darüber informiert werden. Auch ist zu hoffen, dass die
zusätzlichen Kosten für den Bau und den Betrieb von zwei
Krankenhäusern statt einem nicht zu weiteren Einsparungen im
Gesundheitswesen zu Lasten der Patienten führt.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | LTN

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