Geldvermögen: Finnen mit größtem Wachstum seit 2012 Österreicher „verschenken“ 1.060 Euro pro Kopf 10 Prozent „Umsparen“ brächte Wachstumsimpuls fürs BIP
Utl.: Geldvermögen: Finnen mit größtem Wachstum seit 2012
Österreicher „verschenken“ 1.060 Euro pro Kopf
10 Prozent „Umsparen“ brächte Wachstumsimpuls fürs BIP =
Wien (OTS) - In ihrer aktuellen Studie „Die Rendite der privaten
Geldvermögen“ untersuchte die Allianz, wie sich das Geldvermögen der
privaten Haushalte in neun Euroländern unter den Bedingungen der
Niedrigzinspolitik seit 2012 entwickelt hat. Dabei zeigten sich
international deutliche Unterschiede im Veranlagungsmix sowie den
damit erzielten Renditen. „Österreichs private Haushalte setzen das
‚Armsparen fort“, kommentiert Martin Bruckner, Vorstandssprecher der
Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz
Gruppe in Österreich, die Ergebnisse.
Auf den ersten Blick haben sich die österreichischen Sparer achtbar
aus der Affäre gezogen: Das Geldvermögen stieg seit 2012 trotz
Niedrigzinsumfeld im Durchschnitt um 2,9 Prozent pro Jahr. Die
höchste Wachstumsrate weisen die Finnen auf, deren Vermögen um
durchschnittlich 6,7 Prozent pro Jahr wuchs, gefolgt von den
Niederländern (5,1 Prozent), den Deutschen (4,6 Prozent), Franzosen
(4,2 Prozent) und Belgiern (4,1 Prozent). Auch die Italiener (3,7
Prozent) und Spanier (3,2 Prozent) weisen ein höheres Wachstum als
die Österreicher auf, Schlusslicht ist Portugal (1,1 Prozent).
Österreich weiterhin mit niedrigster realer Rendite beim Geldvermögen
Die österreichischen Sparer verfolgen seit jeher eine sehr
konservative Anlagepolitik: Seit 2012 erzielten die österreichischen
Haushalte im Mittel eine jährliche nominale Rendite von 2,7 Prozent
und schnitten damit im internationalen Vergleich am schlechtesten ab.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Österreicher
stärker in Bankeinlagen (etwa 50 Prozent) und schwächer in Aktien
(4,5 Prozent) investiert sind als jedes andere untersuchte Land. An
der Spitze stehen dagegen die Finnen mit einer durchschnittlichen
jährlichen Gesamtrendite von 8,5 Prozent, vor den Niederländern (6,2
Prozent). Bereinigt man die Gesamtrendite um die Inflationsrate, so
sieht es hierzulande noch düsterer aus: Österreich bildet auch hier
mit einer realen Rendite von nur 1,0 Prozent das Schlusslicht, nach
Belgien (2,9 Prozent) und Deutschland (2,3 Prozent). Spitzenreiter
sind die Finnen, welche eine durchschnittliche jährliche Realrendite
von 6,9 Prozent erreichen.
Österreicher „verschenken“ mehr als 1.000 Euro und Wachstumsimpuls
Bisher stellt diese Renditeschwäche für die österreichischen
Haushalte noch kein gravierendes Problem dar, da hohe Sparleistungen
und eine niedrige Inflationsrate ihr entgegen stehen. „Dennoch
sollten auch die österreichischen Sparer ihr Anlageverhalten
beizeiten den neuen Marktbedingungen der von der Geldpolitik
betriebenen Tiefstzinspolitik anpassen“, betont Bruckner. Dabei steht
viel auf dem Spiel, wie eine einfache Simulationsrechnung zeigt:
Hätten die österreichischen Haushalte in den letzten vier Jahren
nicht etwa 50 Prozent ihres Geldvermögens mit Wertverlust
(durchschnittliche Realrendite -0,9 Prozent pro Jahr) bei den Banken
geparkt, sondern „nur“ 40 Prozent und die so frei gewordenen Mittel
je zur Hälfte auf Aktien und Investmentfonds verteilt, wäre die
Vermögensrendite in diesem Zeitraum um einen halben Prozentpunkt
höher ausgefallen. Die dadurch erzielten zusätzlichen
Vermögenseinnahmen wären insgesamt bei 1.060 Euro pro Kopf oder
insgesamt 9 Milliarden Euro gelegen, aufs Jahr umgerechnet hätte sich
daraus ein durchschnittlicher zusätzlicher Impuls fürs
Wirtschaftswachstum von etwa 0,7 Prozentpunkten ergeben können.
Als Fazit lässt sich festhalten: Auch im Niedrigzinsumfeld der
letzten Jahre können Sparer hohe reale Renditen erzielen. Der
Schlüssel liegt in der Zusammensetzung des Vermögensportfolios: „Hier
zahlt sich eine stärkere, direkte oder indirekte, Orientierung hin zu
den Kapitalmärkten aus“, so Bruckner abschließend.
Wien, am 1. Dezember 2016
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Foto: Martin Bruckner (© Allianz) – Abdruck honorarfrei
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