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Politiken von "rechts außen" in Europa: Vermessung eines transnationalen Phänomens

Transnationalization of the Far Right in Interwar and Present-Day Europe - Internat. Conference 1.-2.12.16 in Vienna

Wien (OTS) -

Transnationale Wellen von Antiliberalismus

Derzeit geht eine Welle von Fremdenfeindschaft, gesteigertem Nationalismus, Rechtspopulismus, Demokratie-Ablehnung, radikaler Rhetorik und offener Gewaltbereitschaft über Europa und benachbarte Regionen hinweg. Rechtsextreme und antidemokratische, antiliberale und fremdenfeindliche politische und kulturelle Erscheinungen haben sich 2016 in bisher stabilen Demokratien verstärkt und rufen Erinnerungen an die 1930er Jahre wach.

Anders als in der Zwischenkriegszeit manifestieren sich heute rechte Demokratie-Gefährdungen nicht mehr nur im staatlichen Rahmen, sondern darüber hinaus auch auf über- und internationalen Ebenen.

Falsche Globalisierung und politischer Extremismus

Zusammenhänge mit den andauernden wirtschaftlichen Krisen, mit sozialen Ungleichheiten und Enttäuschungen, mit Auswirkungen von Krisen der europäischen Integration, mit großen Migrationsbewegungen und verbreiteter Terrorangst sind evident. Globalisierung, Neoliberalismus und soziale Depravation können als grundlegende Ursachen von Unzufriedenheit und Vertrauensverlust in Regierungen und traditionelle Politik nicht ausgeklammert blieben.

Darin liegen wesentliche Triebkräfte und Elemente der politischen Aktionsstile der neuen Rechtsextremen und eines hemmungslosen Populismus.

Neue Erklärungsmodelle?

Die neuen Krisenerscheinungen lassen sich nicht mehr in alt-bewährten Kategorien (wie Faschismus, links/rechts oder rückwärtsgewandt) verstehen. Ihre Neuartigkeit erfordert es, Komplexitäten, Wechselwirkungen über Nationen hinweg, gegenseitige Beeinflussung und ständigen Wandel sichtbar zu machen. Internationale Verbindungen und Netzwerke rechtsradikaler Bewegungen und Parteien haben bereits in der Zwischenkriegszeit deren Aufstiege befördert.

Tagungsthemen

Dies sind Gegenstände eines internationalen Kolloquiums des Clusters Geschichte der LBG am 1. und 2. 12. 2016, an dem rund 20 international renommierte Historiker und Sozialwissenschafter aus Europa und USA teilnehmen werden. Keynotes werden Mabel Berezin (Cornell Univ.), Harold James (Princeton Unv.)und Jürgen Kocka (FU Berlin) halten.

Die Tagung wird vom Ludwig Boltzmann Institut für Historische Sozialwissenschaft - LBIHS (Prof. Gerhard Botz) in Zusammenarbeit mit den Instituten für Geschichte (Prof. Peter Becker) und für Osteuropäische Geschichte (Prof. Philipp Ther und Dr. Agnieszka Pasieka) der Universität Wien in englischer Sprache veranstaltet.

Zeit: 1.12.-2.12.16, Beginn an beiden Tagen um 10 Uhr Ort: Grillparzerhaus, Johannesgasse 6, 1010 Wien http://www.lbihs.at/var/Einladung_2016-12-01_FarRight.pdf

Rückfragen & Kontakt:

Prof. Gerhard Botz, LBIHS
Tel: 0043 699 10146805 oder 0043 1 4277 41219
Email: gerhard.botz@univie.ac.at
http://www.lbihs.at/

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