- 23.11.2016, 08:30:16
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Ein Stück Naschmarktgeschichte: Fisch-Gruber feiert 140 Jahre
Österreichs traditionsreichster Fischhändler feiert Jubiläum
Utl.: Österreichs traditionsreichster Fischhändler feiert Jubiläum =
Wien (OTS) - Der traditionsreichste Fischhändler Österreichs blickt
auf eine 140jährige Unternehmens- und Familiengeschichte zurück. Der
älteste Stand des Wiener Naschmarkts wurde im Jahr 1876 gegründet und
wird heute in der 5. Generation geführt. Die Geschichte des Betriebes
ist gleichzeitig auch ein Stück Markt- und Zeitgeschichte.
Laura Laula Lämmermann erwarb am 26.11.1876 vom Magistrat der k.k.
Reichshaupt- und Residenzstadt Wien einen Gewerbeschein. Als sie
ihren Schirm und Karpfenbottich das erste Mal auf dem „alten“
Naschmarkt vor der heutigen TU aufstellte, hätte sie sicher nicht
gedacht, dass auch ihr Ur-Urenkel noch 140 Jahre später ihren Beruf
hochhalten würde.
„In unserer Familie gab es von jeher starke Frauen. Das Marktleben
war körperlich anstrengend und stressig – trotzdem waren es immer die
Frauen, die im Geschäft standen. Und so wurde das ‚Fischweiberl‘ vom
Naschmarkt sprichwörtlich“, so Wolfgang Gruber, der den Betrieb jetzt
in fünfter Generation führt.
Heute ist der Betrieb ein modernes Familienunternehmen, das sich auf
Fisch aus Wildfang, Meeresfrüchte und ausgewählte Delikatessen
spezialisiert hat. Modernste Logistik und Technik garantieren die
Frische der Produkte. „Der wichtigste Faktor ist aber Vertrauen –
dazu gehört auch, dass wir Lieferanten haben, die uns schon fast 40
Jahre begleiten. Nur so kann man stetig Qualität bieten“, ergänzt
Gruber.
Damals und heute
In den Anfängen war das Geschäft natürlich härter. Die
Ur-Urgroßmutter musste ihren Stand noch jeden Tag auf- und abbauen.
Im Sommer wurde Gemüse verkauft, da es keine Kühlung gab. Um 1900
begann die Tochter dann im Winter mit Importen aus Italien – in der
Pferdekutsche, eingewickelt in Brennnesseln kam der Fisch über die
Alpen nach Wien. Die Lämmermanns (der Betrieb wechselte durch die
Eheschließungen der Frauen dreimal den Namen) sorgten mit dem Import
von Meeresfisch für Sensation in der Wiener Gesellschaft. Um 1910
fand man nach der Überdachung des Wienflusses auf dem „neuen“
Naschmarkt ein festes Quartier und mietete vier Stände. Diese und
drei weitere sind bis heute im Besitz der Familie.
Zwei Kriege und zwei Generationen später baute die Familie das
Unternehmen weiter aus. Die vierte Generation der starken Frauen,
Hella Meisinger, heiratete den Berufsfischer Erich Gruber. Er brachte
die schönsten Krebse auf den Markt – und blieb. In den 1970ern und
1980ern bauten die Grubers ihr Unternehmen zu einem der führenden
Fischimporteure Österreichs aus und betrieben die größte
Hummerhälterung Österreichs. Vom kleinen Wirtshaus im Burgenland,
über die Hausfrau am Naschmarkt bis zum Haubenrestaurant belieferten
die Grubers ganz Ostösterreich.
Mit der Restrukturierung des Wiener Naschmarkts in den 1990er Jahren
war es auch für das Familienunternehmen Zeit, sich neu aufzustellen.
„Wir haben gesehen, dass wir uns neu spezialisieren müssen. Qualität,
Nachhaltigkeit, Herkunft – diese Themen wurden immer wichtiger“, so
Wolfgang Gruber.
140 Jahre und nicht müde
Seit 1997 führt Wolfgang Gruber den Betrieb nun in der 5. Generation.
Den Großhandel gibt es mittlerweile nicht mehr – um so mehr
konzentriert er sich auf seine Kunden/-innen auf dem Markt. Und auch
weiter weg: Zusätzlich zum Hauptgeschäft betreibt Gruber seit 2009
Österreichs ersten Onlineshop für frischen Fisch und Meeresfrüchte.
Der Erfolg bestätigt diesen Schritt: „Wir verschicken mehrmals pro
Woche nach Österreich und in alle Nachbarländer – vor allem
Deutschland“, so Gruber. Auch nach 140 Jahren geht die Geschichte des
Famlienbetriebs weiter: Mittlerweile steht schon die 6. Generation im
Geschäft – neben Richard ist mit Johanna nun übrigens wieder eine
starke Frau am Zug. Ganz wie die Ur-Urgroßmutter vor 140 Jahren - mit
Schmäh und fachkundiger persönlicher Beratung.
Weitere Infos unter: https://www.fisch-gruber.at/ueber-uns/
Pressefotos unter: http://bit.ly/2fiJDtY
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