- 18.11.2016, 08:22:45
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Immobilien – Lebensräume einer Stadt
Ob gewerbliche oder private Nutzung: Immobilien sind Zeitzeugen der Vergangenheit und Vorboten der Zukunft.

Utl.: Ob gewerbliche oder private Nutzung: Immobilien sind
Zeitzeugen der Vergangenheit und Vorboten der Zukunft. =
Wien (OTS) - In Wien fand vorgestern das Talk Gate zum Thema
„Immobilien in Wien – Quo Vadis?“ im Tech Gate Vienna statt. Es ging
um die Frage, welche Funktionen Immobilien einnehmen können und ob
das Leben und Arbeiten in der Stadt bald noch leistbar sein wird.
Nach einer Key Note des Wiener Wohnbaustadtrats Dr. Michael Ludwig,
diskutierten prominente Gäste aus Wirtschaft, Forschung und
Regierungsorganisationen unter der Moderation von ORF Wien
Chefredakteur Dr. Paul Tesarek.
Lebensqualität in Wien nicht selbstverständlich!
„Die hohe Lebens- und Wohnqualität in Wien beruht maßgeblich auf dem
ausdifferenzierten Wohnungsangebot mit einer sehr breiten und
vielfältigen Palette an geförderten Wohnungen. Ergänzt durch frei
finanzierte Wohnungen können damit die Wohnwünsche aller
Einkommensschichten abgedeckt werden. Darüber hinaus trägt die
Politik einer ausgewogenen sozialen Durchmischung seit vielen
Jahrzehnten entscheidend zum friedlichen Zusammenleben in der Stadt
bei“, so Stadtrat Dr. Michael Ludwig.
Dr. Eugen Otto, Geschäftsführer Otto Immobilien gab zu bedenken, dass
es in Wien zwar knapp 220.000 Gemeindewohnungen und rund 200.000
geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen gibt, aber: „Dies wird
angesichts des deutlichen Bevölkerungszuwachses in Wien in den
nächsten Jahren keinesfalls ausreichen. Die kommunalen Initiativen
der Stadt Wien zum Bau von Gemeindewohnungen, gefördertem Wohnraum
oder Genossenschaftswohnungen müssen daher in Bedeutung und an
Volumen weiter gestärkt und deutlich ausgebaut werden. Es ist meines
Erachtens eine klare kommunale Pflicht, Wohnraum für jene Menschen
mit Wiener Hauptwohnsitz- oder Erwerbssitz zu gewährleisten, die sich
auf dem freien Markt zu Marktpreisen nicht selbst versorgen können.
Alles darüber hinausgehende sollte auch der Markt durch das freie
Spiel von Angebot und Nachfrage selbst regeln. Hier muss die Politik
die Rahmenbedingungen schaffen und bisher hinderliche gesetzliche
Regelungen für den freien Wohnungsmarkt lockern.“, so Otto.
Der Herausforderung des raschen Bevölkerungswachstums in Wien sei man
laut Stadtrat Dr. Ludwig gewachsen. Das Gleichgewicht zwischen
Angebot und Nachfrage soll weiterhin bestmöglich gewährleistet werden
und dafür sei eine gemeinsame Kraftanstrengung aller
Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer erforderlich. Die
Wohnbauoffensiven der Stadt Wien und des Bundes, aber auch neue
Regelungen, u.a. in der Wiener Bauordnung und den Förderrichtlinien,
zielen darauf ab, den steigenden Anforderungen in Zeiten knapper
werdender Ressourcen erfolgreich begegnen zu können. „Nicht zuletzt
werden im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA_Wien
Innovationen erarbeitet und umgesetzt, die den Weg Wiens in eine
besonders lebenswerte Stadt der Zukunft ebnen.“, so Ludwig.
Dr. Claus Hofer, Geschäftsführer TINA Vienna, Smart City Wien
Agentur sagte dazu: „Als Smart City muss Wien auf hohes
Bevölkerungswachstum reagieren können und auch neuen Bewohnerinnen
und Bewohnern die bestmöglichen Lebensbedingungen bieten. Das ist nur
durch eine flächendeckende Bereitstellung funktionaler, nachhaltiger
und leistbarer Immobilien für den Wohnbau möglich, die über eine
entsprechende Infrastruktur verfügen und damit den Bedürfnissen der
Wienerinnen und Wiener gerecht werden. Leistbarkeit und eine hohe
Lebensqualität dürfen im Wohnbau kein Widerspruch sein.“
Immobilien sind eine nachhaltige Investition!
Ing. Theodor Klais, Mitglied des Vorstandes der Strabag AG betonte:
„Wer eine nachhaltige Investition sucht, ist in den vergangenen
Jahren am heimischen Immobilienmarkt nicht vorbeigekommen.
Insbesondere im Bereich der Wohnimmobilien war er sehr robust. Das
sollte auch noch einige Jahre so bleiben – unter der Voraussetzung,
dass beispielsweise Wien, als prosperierende, sicherste und
beliebteste Weltstadt, ausreichend Flächen zur Verfügung stellt.
Dasselbe gilt für die Ansiedelung von Produktionsunternehmen. Denn es
braucht Arbeitsplätze im Umfeld der neugebauten Wohnungen, die der
öffentliche Nahverkehr miteinander verbindet."
Bürokratie und Regelwildwuchs schadet dem Wohnungsbau!
Dass oftmals schneller und günstiger gebaut werden könnte, betonte
Prof. DI Heinz Neumann: „Um dem Bevölkerungswachstum gerecht zu
werden, sollten schnellere Widmungs- und Bewilligungsverfahren
eingeführt werden. Die OIB-Richtlinien (Österreichisches Institut für
Bautechnik) und die Bauordnung sollten kongruenziert werden. Die
Bauordnung gehört entrümpelt. Auch eine österreichweit einheitliche
Bauordnung würde helfen - nicht nur im Hinblick auf Umsetzungszeiten,
sondern auch zur Reduzierung der Bürokratie und damit einhergehenden
Kosten, die sich wiederrum auf Mieten und Kaufpreise auswirken!
Wettbewerbe sollen bezahlt werden und das kooperative Verfahren in
Form einer Klausur mit allen Beteiligten auf zwei Tage beschränkt
werden“.
Nach der Diskussion nutzten die rund 150 Gäste aus Politik, Medien
und Wirtschaft das anschließende Networking, um vertiefende Gedanken
zum Thema auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
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