• 16.11.2016, 10:15:22
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  • OTS0065

Missbrauch: Bures/Schönborn Veranstaltung eine „Geste der Verantwortungslosigkeit“

Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt kritisiert parlamentarische Gedenkveranstaltung und kündigt Protestaktion an.

Der Kardinal-Schlitten. Aus Zeichen des Protest
wird er am 17.11. um 16.00 beim Bundeskanzleramt auffahren.

Utl.: Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt kritisiert
parlamentarische Gedenkveranstaltung und kündigt Protestaktion
an. =

Wien (OTS) - Eine sogenannte “Geste der Verantwortung” zur sexuellen
Gewalt durch Kirche und Staat haben Kardinal Schönborn und
Parlamentspräsidentin Doris Bures für den 17.11 im Parlament
angekündigt. Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt forderte
mehrfach, diese Veranstaltung, bei der die Opfer nicht mal selbst
nicht zu Wort kommen, abzusagen. „Kardinal Schönborn hat seit
Aufkommen der Kirchenmissbrauchsskandale die Täter vertreten, indem
er die Klasnic-Kommission installiert hat. Diese hat die Opfer mit
Almosen abgespeist und hält die Daten der Täter bis heute unter
Verschluss“ kritisiert Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener
kirchlicher Gewalt. „Schönborn ist bei dieser Veranstaltung
Tätervertreter – eine echte Geste der Verantwortungslosigkeit“ so
Rothwangl. Er kündigt eine Protestaktion am selben Tag an: „Wir
werden unseren Kardinal-Schlitten fein herausputzen, um 16.00 beim
Bundeskanzleramt auffahren und zeigen, dass wir mit unseren Anliegen
gehört werden wollen.“
http://www.ots.at/redirect/kirchen-privilegien

Schönborns leere Versprechen

Auch habe Schönborn damals, beim Aufkommen der Kirchenskandale,
Verjährungsverzicht angekündigt, damit die Justiz die Täter, deren
Verbrechen Jahrzehnte zurück liegen, zur Verantwortung ziehen kann.
„Dieses Angebot war jedoch ein leeres Versprechen“, zeigt sich
Rothwangl enttäuscht. Außerdem sei Schönborn selbst in die Skandale
involviert, denn auch er habe persönlich Täter durch Nichthandeln
gedeckt, indem er eine Frau, die sich hilfesuchend an ihn wandte,
trotz Versprechen nicht half.
https://www.youtube.com/watch?v=lxkzgmGM-2k

Alt-BP Fischer zeigt nur Desinteresse

Nun möchte Parlamentspräsidentin Bures einen Schlussstrich unter das
leidige Thema ziehen und so die staatliche Verantwortung abgeben,
moniert Rothwangl: „Wir fordern, dass der Staat seine Verantwortung
wahrnimmt und eine staatliche Kommission zur Aufklärung der Gewalt-
und Sexualverbrechen einsetzt.“ Dass der Staat das Thema nur noch
totschweigen will, wird auch durch die Haltung von Altbundespräsident
Fischer deutlich, der während seiner Amtszeit nie bereit war, sich
mit den Betroffenen an einen Tisch zu setzen („hatte vorher keine
Zeit“). Die Klasnic-Kommission zeichnete er mit dem goldenen
Verdienstzeichen der Republik aus.
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160423_OTS0031/

Erst nach seiner Amtszeit, am 14.11.16, hat Fischer die Plattform -
lang nach Ende seiner Amtszeit - empfangen, doch das Gespräch dauerte
nur knappe 10 Minuten und war von Unverständnis und Desinteresse von
Fischers Seite getragen.

Missbrauchs-Doku: „Die Kinder lassen grüßen“

Wie die Kirche an den Vertuschungen beteiligt war und wie der Staat
die Schutzinteresse der Kinder vernachlässigt hat, zeigt die aktuelle
Filmdoku „Die Kinder lassen grüßen“. Neun Betroffene schildern in nie
dagewesener Offenheit, was ihnen angetan wurde.

Trailer: http://die-kinder-lassen-gruessen.at/#trailer
www.die-kinder-lassen-gruessen.at
www.betroffen.at

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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