• 14.11.2016, 11:08:05
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  • OTS0076

MINT-Gütesiegel holt Vorzeigeschulen mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt vor den Vorhang

Gemeinsame Initiative von Bildungsministerium, Industriellenvereinigung, Wissensfabrik Österreich und Pädagogische Hochschule Wien.

Hammerschmid: „Wir wollen junge Menschen für
Naturwissenschaft und Technik begeistern.“

Utl.: Gemeinsame Initiative von Bildungsministerium,
Industriellenvereinigung, Wissensfabrik Österreich und
Pädagogische Hochschule Wien. =

Wien (OTS) - „Wissbegierde und Forschergeist sind wichtige
Triebfedern für das Lernen und die spätere berufliche Karriere.
Engagierte und gut ausgebildete junge Menschen im Bereich
Naturwissenschaft, Informatik und Technik sind der Grundstein für den
Wirtschaftsstandort Österreich“, sagt Bildungsministerin Dr.in Sonja
Hammerschmid bei der Auftaktpressekonferenz der MINT-Initiative, die
vom Bildungsministerium, der Industriellenvereinigung, der
Wissensfabrik – Unternehmen für Österreich und der Pädagogischen
Hochschule Wien getragen wird.

Neue Technologien und die zunehmende Digitalisierung bergen große
Chancen, sie verändern unsere Welt aber auch immer rascher. Die
Schulen seien gefordert, auf diese Veränderungen zu reagieren,
insbesondere durch eine Schwerpunktbildung im Bereich Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). „Das
Schulautonomiepaket schafft den notwendigen Spielraum dafür. Mit dem
heute ausgeschriebenen MINT-Gütesiegel bieten wir gemeinsam mit der
Industrie nun ein Werkzeug für die Praxis an, um diesen
Gestaltungsraum mit Leben zu erfüllen. Mir geht es darum, Mädchen
ebenso wie Burschen möglichst früh für Zukunftsthemen zu begeistern“,
so Hammerschmid. Die bestehenden MINT-Projekte wie IMST
(„Innovationen Machen Schulen Top“), Wettbewerbe wie „Jugend
Innovativ“ und Kooperationen wie Sparkling Science, Lange Nacht der
Forschung unterstützen bereits bisher dabei.

Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Georg Kapsch,
unterstrich das Engagement der IV für Bildung, „die für uns in allen
Bereichen und Disziplinen die Grundlage für Demokratie, Wohlstand und
die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft ist“. Gerade in den
MINT-Disziplinen gebe es jedoch Aufholbedarf. Noch immer hätten hier
acht von zehn Unternehmen Probleme bei der Stellenbesetzung. Zwei
Drittel des heimischen Wohlstandes würden jedoch auf Forschung und
Technologie basieren. Auch global steige das Bildungsniveau „und
damit auch der internationale Wissenswettbewerb, in dem sich jeder
einzelne Mensch befindet. Die Jobchancen in MINT-Fächern sind höher,
als in anderen Bereichen – allein bis 2020 könnten hier bis zu 40.000
neue Arbeitsplätze entstehen. Die Einstiegsgehälter sind höher, die
Karrierechancen größer“, so Kapsch. Doch viel zu oft würden jene
Möglichkeiten ungenützt bleiben. „Begeisterung für das Thema – schon
im Elementarbereich – ist und bleibt daher der wesentliche Hebel“, so
der IV-Präsident. Die bisherigen MINT-Förderprogramme würden bereits
zu greifen beginnen, „und wenn wir hier noch mehr tun, dann wird sich
das langfristig auch positiv auf die Arbeitslosenzahlen auswirken“.
Insgesamt brauche es in Österreich mehr als bisher eine
technologieinteressierte und -offene Geisteshaltung. MINT trainiere
logisches, faktenbasiertes Denken, „was in einem ‚postfaktischen
Zeitalter‘, in dem wir uns leider gerade befinden, umso wichtiger
ist“, unterstrich Kapsch die gesellschaftspolitische Bedeutung der
gemeinsamen Initiative.

„Mit dem MINT-Gütesiegel bieten wir interessierten Schulen genau
dazu eine Möglichkeit an“, sagte Dr. Klaus Peter Fouquet, Präsident
der Wissensfabrik Österreich und Alleinvorstand der Robert Bosch AG
in Österreich. „Wir laden alle Schulen – von der Volksschule bis zur
maturaführenden Schule – in ganz Österreich ein, bei der
Ausschreibung bis 31. Jänner 2017 mitzumachen.“ Bewerben können sich
die Schulen über das neue Onlineportal www.mintschule.at, wo auch
alle relevanten Informationen zum MINT-Gütesiegel angeführt sind.
„Bei der Bewerbung ist wichtig, den heute schon gelebten MINT-Spirit
an den Schulen darzustellen“, so Fouquet. Insbesondere die
Verankerung von MINT im Schulprofil, anwendungsorientiertes und
forschendes Lernen, die Einbeziehung außerschulischer Lernorte wie
innovativer Unternehmen oder Hochschulen, die MINT-Förderung von
Mädchen und Burschen, die Einbeziehung der Berufswelt in MINT oder
die Professionalisierung der MINT-Pädagoginnen und –Pädagogen. Die
eingereichten Bewerbungen werden von einer Fachjury geprüft. Im Mai
2017 werden jene Schulen mit besonders innovativem und begeisterndem
Unterricht in den MINT-Fächern im Rahmen einer Festgala
ausgezeichnet. „Diese MINT-Schulen bekommen das Gütesiegel für drei
Jahre verliehen und können es im Außen- und Innenauftritt verwenden“,
so Fouquet.

Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) in Wien, Mag. Ruth
Petz, betonte die entscheidende Rolle der Lehrerinnen und Lehrer für
die Gestaltung eines begeisternden MINT Unterricht. Allerdings können
sie diese herausfordernde Aufgabe nur dann optimal leisten, wenn sie
durch entsprechende Maßnahmen und Rahmenbedingungen (Arbeitsumfeld,
Schulleitung, passende Weiterbildungsangebote) unterstützt werden.
Deshalb werde gegenwärtig ein Unterstützungsprogramm konzipiert, das
interessierte Schulen auf dem Weg zum MINT-Gütesiegel begleiten soll.
„Das MINT-Coaching ist für jene Schulen gedacht, die am Gütesiegel
interessiert sind und im Rahmen der Schulentwicklung einen
Schwerpunkt im Bereich Naturwissenschaft und Technik setzen wollen.“
Gemeinsam mit weiteren Pädagogischen Hochschulen werde an einem
Schulentwicklungsprogramm gearbeitet, in einer Pilotphase an
ausgewählten Schulen erprobt und evaluiert. Nach dieser Startphase
werden mit Beginn des Schuljahres 2017/18 österreichweit schulinterne
Fortbildungen zum MINT Gütesiegel und Möglichkeiten zur Vernetzung
von MINT-Schulen in die Weiterbildungsangebote der Pädagogischen
Hochschulen übernommen.
„Es geht uns nicht nur darum, die nächste Generation von
Wissenschafter/innen und Techniker/innen sicherzustellen. Wir sind
überzeugt, dass alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig der
weiteren Studien/Berufswahl - ein naturwissenschaftlich-technisches
Grundverständnis benötigen, um an der Diskussion
gesellschaftsrelevanter Fragestellungen wie Klimawandel oder
Energiewende teilhaben zu können“, sagte die Rektorin.

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