- 10.11.2016, 10:22:43
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Wirksamer Schutz vor Elektrosmog
Wien (OTS) - Die Verordnung elektromagnetische Felder (VEMF) soll für
einen wissenschaftlich fundierten Umgang mit elektromagnetischen
Feldern sorgen und zum verbesserten Schutz von Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern beitragen. Die AUVA-Landesstelle Wien berät Betriebe
bei der Umsetzung dieser neuen Verordnung und bietet zusätzlich mit
dem Softwaretool “EMES” ein kostenloses Evaluierungssystem an.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind fast überall von
elektromagnetischen Feldern (EMF) umgeben. Ist man diesen Feldern zu
intensiv ausgesetzt, können sie eine Gefährdung für die Sicherheit
und Gesundheit darstellen. In Extremfällen können sogar
Schwindelgefühl, Muskelreizungen oder Trugbilder auftreten. Nicht
erfasst werden mögliche Langzeitwirkungen elektromagnetischer Felder,
da diese wissenschaftlich noch nicht gesichert festgestellt wurden.
Es ist davon auszugehen, dass die elektromagnetische Belastung in den
letzten Jahren stark zugenommen hat“, sagt Alexander Bernart,
Direktor der AUVA-Landesstelle Wien. „Mit der neuen Verordnung gibt
es jetzt aber festgelegte Grenzwerte, die als Grundlage für die
verpflichtende Arbeitsplatzevaluierung dienen“, so Rudolf Silvan,
Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien.
Kostenloses Evaluierungssystem EMES
Zur Beurteilung vieler Arbeitsplätze kann das von der AUVA
entwickelte und kostenlose Softwaretool EMES verwendet werden. EMES
richtet sich an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, an
Sicherheitsfachkräfte sowie an Arbeitsmedizinerinnen und
Arbeitsmediziner. Die einfache Bedienbarkeit ermöglicht auch ohne
Vorkenntnisse, die Evaluierung elektromagnetischer Felder am
Arbeitsplatz durchzuführen. Die Datenbank von EMES beinhaltet
zahlreiche EMF-Quellen, wie sie an einem typischen Arbeitsplatz in
Büro oder Gewerbe vorkommen. Anzugeben sind lediglich die Geräte am
Arbeitsplatz und deren Abstand zum Arbeitnehmer bzw. zur
Arbeitnehmerin. Die Software EMES der AUVA ist abrufbar unter
www.eval.at/emes.
Ein einfaches Ampelsystem zeigt eine etwaige Überschreitung der
Grenzwerte klar an. „Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die
Festlegung von Schutzmaßnahmen. Sie können dokumentiert werden und
schaffen so Rechtssicherheit für Arbeitgeber“, erklärt Christian
Zehethofer, Präventionsexperte der AUVA-Landesstelle Wien. Die
Evaluierung kann auch mittels technischer Angaben von
Geräteherstellern oder anhand einer Messung durchgeführt werden. Die
AUVA kann Betriebe bei der Durchführung solcher Messungen
unterstützen.
Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen
„Ergibt die Evaluierung eine Überschreitung der festgelegten
Grenzwerte, sind Unternehmen verpflichtet, die Belastungen durch
technische oder organisatorische Maßnahmen zu senken und die
Belegschaft über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren“, so
Zehethofer. Ausnahmen bestehen für Magnetresonanzverfahren im
Gesundheitswesen, für bestimmte Schweißarbeiten und für Arbeiten im
Bereich der Stromerzeugung. Bei der Evaluierung sind außerdem
besonders gefährdete oder schutzbedürftige Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer wie z. B. Jugendliche, Schwangere oder Personen mit
passiven oder aktiven Implantaten – insbesondere Herzschrittmachern –
zu berücksichtigen.
Infoveranstaltung zur VEMF am 24. November in Bad Vöslau
Aktuelle Fragen zur neuen Verordnung werden im Rahmen der
Informationsveranstaltung „Elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz
und die neue Verordnung VEMF“ am 24. November in Bad Vöslau
beantwortet. Expertinnen und Experten der AUVA, des
Zentral-Arbeitsinspektorats, der Med-Uni Wien und der Seibersdorf
Labor GmbH gehen auf rechtliche Vorgaben ein und stellen Beispiele
zur Evaluierung aus der Praxis vor. Außerdem informieren sie über
Vorsorgemaßnahmen nach aktuellem Stand der Forschung. Programm und
Anmeldung unter www.auva.at/veranstaltungen
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert
ihre Aufgaben fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber und
übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von
Berufskrankheiten. Prävention ist die Kernaufgabe der AUVA, denn
Unfallverhütung und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die
Kosten für die weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation
und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern.
Die Landesstelle Wien betreut in den Bundesländern Wien,
Niederösterreich und Burgenland 42 Prozent der AUVA-Versicherten. Pro
Jahr erhalten rund 150.000 Verletzte in den Wiener
AUVA-Unfallkrankenhäusern Meidling und Lorenz Böhler sowie rund 1.900
Patientinnen und Patienten in den Rehabilitationszentren
Wien-Meidling und Weißer Hof, Klosterneuburg, die bestmögliche
Behandlung.
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