- 09.11.2016, 12:45:40
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„100 Ernährungs-Mythen“ auf dem Prüfstand
Ist vegetarische Ernährung wirklich gesünder? Schadet Kuhmilch der Gesundheit und helfen Knoblauch-Präparate bei erhöhtem Blutdruck?
Utl.: Ist vegetarische Ernährung wirklich gesünder? Schadet Kuhmilch
der Gesundheit und helfen Knoblauch-Präparate bei erhöhtem
Blutdruck? =
Wien (OTS) - Halbwahrheiten und Gerüchte spielen bei kaum einem
Gesundheitsthema eine größere Rolle als bei Ernährung und
Nahrungsergänzung. Täglich werden wir im Internet, in den Zeitungen
und im Fernsehen mit Ernährungsratschlägen, Behauptungen zu
sogenannten Superfoods, Warnungen vor
Nahrungsmittel-unverträglichkeiten oder scheinbar
krankheitsvorbeugenden Vitaminpräparaten konfrontiert. Was daran
tatsächlich stimmt, ist oft nur schwer zu überprüfen. Fundierte
Antworten liefert ein neues Buch, für das Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler von Medizin-transparent.at an der Donau-Universität
Krems in Zusammenarbeit mit dem Verein für Konsumenteninformation
(VKI) hundert ernährungsbezogene Aussagen auf deren wissenschaftliche
Stichhaltigkeit überprüft haben.
Informationsflut im Gesundheits- und Ernährungsbereich
Mehr als zwei Millionen medizinische Artikel erscheinen pro Jahr neu,
in mehr als 25.000 medizinischen Zeitschriften. Eine
Datenbankrecherche zu Ernährungsthemen ergibt rund 1,4 Millionen
Studien. Suchmaschinen im Internet liefern für das Stichwort „Gesunde
Ernährung“ 4 Millionen Treffer.
„Aus dieser Informationsflut das beste verfügbare Wissen
herauszufiltern, ist für ÄrztInnen, PatientInnen und politische
EntscheidungsträgerInnen gleichzeitig Herausforderung und Chance.
Unabhängige und wissenschaftlich gesicherte Fakten sind entscheidend
für optimale gesundheitsrelevante Entscheidungen, sowohl für einen
selber als auch in der Gesundheitspolitik“, so NÖGUS-Vorsitzende
LH-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner.
Einer europaweiten, wissenschaftlichen Befragung zufolge haben 59
Prozent der österreichischen Bevölkerung große Schwierigkeiten zu
beurteilen, ob Gesundheits-Informationen in den Medien
vertrauenswürdig sind. 51 Prozent fällt es schwer, die
Nährstoff-Angaben auf Lebensmittelverpackungen zu verstehen.
„Kompetenz in Sachen eigener Gesundheit ist in Österreich ein
Minderheitenprivileg“, so Univ. Prof. Gerald Gartlehner, MPH, Leiter
von Medizin-transparent.at und Direktor von Cochrane Österreich an
der Donau-Universität Krems.
Medizin-transparent.at - objektiv und leicht verständlich
Seit zwei Jahren haben rund 400 Leser und Leserinnen Anfragen zu
Gesundheitsbehauptungen und -Mythen eingereicht, um eine unabhängige
und wissenschaftlich fundierte Antwort zu erhalten. Diese werden von
Wissenschaftlern in laiengerechter verständlicher Sprache auf
medizin-transparent.at veröffentlicht. Die Genauigkeit kommt dennoch
nicht zu kurz, Fachleute können die Antworten anhand der ergänzend
angeführten Studiendetails transparent nachvollziehen. Die Themen
Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel sind dabei mit rund 60 Prozent
der Anfragen führend. Das zeigt den hohen Bedarf in der Bevölkerung
nach objektiver, wissenschaftlich fundierter Information.
„Die Bevölkerung braucht leicht verständliche, objektive
Informationen und gezielte Angebote, um richtige Entscheidungen für
die eigene Gesundheit treffen zu können. Mit dem Faktencheck durch
Medizin-transparent.at sowie den Angeboten der Initiative »Tut gut!«
bieten wir ein umfassendes Service für alle NiederösterreicherInnen
und Niederösterreicher“, betont NÖGUS-Vorsitzende LH-Stellvertreterin
Mag. Johanna Mikl-Leitner.
Medizin-transparent.at ist der erste Anbieter von
Gesundheitsinformation in Österreich, der den strengen Güte- und
Transparenzkriterien der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe „Gute
Praxis Gesundheitsinformation“ des Deutschen Netzwerks für
Evidenzbasierte Medizin entspricht. „Das honorieren mittlerweile
gezählte 60.000 Leser und Leserinnen in 140.000 Webseiten-Besuchen
pro Monat – dreimal so viel wie noch zwei Jahre zuvor“, freut sich
Mikl-Leitner. In einer Nutzer-Befragung an 830 Personen gaben 95% der
Plattform die Bestnote in Sachen Verständlichkeit. Ältere Personen
und Menschen ohne Hochschulabschluss bewerteten die Informationen auf
der Webseite dabei ähnlich leicht verständlich wie andere
Seitenbesucher.
100 Ernährungs-Mythen aufgedeckt
Wie die Internet-Plattform bietet auch das neue Buch „100
Ernährungs-Mythen“ leicht verständliche Gesundheitsinformationen, die
zugleich streng wissenschaftlich geprüft, objektiv und frei von
wirtschaftlichen Interessen sind.
Wer beispielsweise davon ausgeht, dass die Einnahme von oft teuren
Multivitaminpräparaten einen lebensverlängernden Effekt hat, kann
dort nachlesen, dass bisher veröffentlichte Studien diese Wirkung
klar widerlegen. Vielmehr könnte die regelmäßige Einnahme von
Betacarotin und möglicherweise auch Vitamin E die Lebenswartung sogar
senken. Einzig Vitamin D könnte bei älteren Menschen eine positive
Wirkung zeigen.
Laut Überlieferungen sollten Milchprodukte im Alter den Knochenbau
stärken. Der Faktencheck zeigt jedoch: Wer 40 Jahre oder älter ist
und viele Milchprodukte zu sich nimmt, scheint dadurch sein Risiko
für altersbedingte Knochenbrüche nicht verringern zu können.
Gesundheitsbezogene Aussagen, sogenannte „Health Claims“, dürfen von
Unternehmen in der Werbung für Lebensmittel zwar nur mehr unter
bestimmten Voraussetzungen verwendet werden (z.B. „Vitamin C trägt
zur normalen Funktion des Immunsystems bei“). „Nichtsdestotrotz kommt
es aber immer wieder zu Mythenbildung über vermeintliche Wirkungen
von Lebensmitteln. Das zeigen auch Anfragen von Konsumentinnen und
Konsumenten, die wir im Zuge unserer Tests und über unsere Plattform
www.lebensmittel-check.at erhalten“, erläutert Mag. Dr. Rainer
Spenger, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation
(VKI).
„Wissenschaftlich abgesicherte und von der Industrie unabhängige
Informationen sind im Gesundheits- und Ernährungsbereich daher
besonders wertvoll“, so Spenger. „Deshalb freut es uns, dass wir seit
Juni 2013 eng mit Medizin-transparent.at kooperieren – einerseits in
Form der monatlichen Rubrik ,Fakten-Check Medizin‘ in unserem
Testmagazin KONSUMENT, andererseits im Rahmen unseres Buchprogramms.
Mit unserer neuesten gemeinsamen Publikation, den ,100
Ernährungs-Mythen‘, möchten wir Konsumentinnen und Konsumenten nun
eine objektive Grundlage bieten, Aussagen zur gesundheitlichen
Wirkung von Lebensmitteln selbst überprüfen zu können.“
Das Buch „100 Ernährungs-Mythen“ ist im Buchhandel und beim VKI unter
01/588 774 erhältlich bzw. kann online unter
www.konsument.at/ernaehrungsmythen bestellt werden. Hrsg. Verein für
Konsumenteninformation (VKI), Wien 2016; Flexcover, 220 Seiten, ISBN
978-3-99013-060-5; 19,90 Euro.
Verlosung:
Alle Österreicherinnen und Österreicher sind herzlich eingeladen,
Anfragen zu Gesundheitsbehauptungen in der Werbung, im Internet und
in Medienberichten unter www.medizin-transparent.at/anfrage zu
stellen. Das Team von Medizin-transparent.at recherchiert für Sie die
wissenschaftliche Beweislage.
Unter allen Teilnehmern werden im Zeitraum 9. bis 30. November 10
Bücher „100 Ernährungs-Mythen“ verlost. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Pro Person ist die Teilnahme nur einmal möglich.
Keine Barablöse möglich. Gewinner werden schriftlich verständigt.
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