- 03.11.2016, 10:30:16
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IMC FH Krems wird zum Biotech-Forschungshub
FWF fördert Projekt zur Bekämpfung humaner Infektionen
Utl.: FWF fördert Projekt zur Bekämpfung humaner Infektionen =
Krems (OTS) - Der Forschungsbereich medizinische Biotechnologie im
 Department Life Sciences wird weiter ausgebaut: Das von IMC FH
 Krems-Professor Dr. Reinhard Klein beim österreichischen
 Wissenschaftsfonds FWF eingereichte Projekt mit dem Titel „In vivo
 RNA interference strategies against adenoviruses“ erhielt den
 Zuschlag für ein Gesamtfördervolumen von 350.000 Euro auf drei Jahre.
 Zwei PhD-Studierende ergänzen dabei das Forscherteam. Der wichtige
 Bereich der humanen Infektionen – zusammen mit
 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die weltweit häufigsten
 Todesursachen – wird somit nicht nur in der Lehre, sondern auch in
 der Forschung abgebildet.
Bisherige Medikamente nur bedingt wirksam, Entwicklung
 alternativer Therapieoptionen notwendig
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie zum Beispiel
 HIV-positive Patientinnen und Patienten oder Empfängerinnen und
 Empfänger von Organtransplantaten, aber vor allem Empfängerinnen und
 Empfänger von hämatopoetischen Stammzellen habe ein hohes Risiko, an
 lebensbedrohlichen Adenovirusinfektionen zu erkranken. Für die Gruppe
 der Stammzelltransplantationspatientinnen und -patienten mit
 systemischer Infektion wurden Letalitätsraten von an die 80 %
 beschrieben. Die Wirksamkeit von üblicherweise verabreichten
 Medikamenten ist limitiert und diese rufen häufig toxische
 Nebenwirkungen hervor. Alternative Medikamente befinden sich erst in
 der Testphase. Angesichts der Tatsache, dass die Anzahl an
 Empfängerinnen und Empfängern von Organtransplantaten und
 hematopoetischen Stammzellen stetig steigt, ist die Entwicklung
 alternativer Therapieoptionen vonnöten.
Bekämpfung humaner Infektionen durch hochwirksame siRNAs und
 amiRNAs
Short interfering RNAs (siRNAs) und artifizielle mikroRNAs (amiRNAs)
 sind eine Klasse artifizieller RNAs, die zur Inaktivierung zellulärer
 und viraler Gene über den Mechanismus der RNA-Interferenz (RNAi)
 herangezogen werden können. In einem von Dr. Reinhard Klein
 geleiteten Vorläuferprojekt konnten hochwirksame siRNAs und amiRNAs,
 die gegen die adenovirale DNA-Replikation gerichtet sind, entwickelt
 werden. Diese RNAs waren in der Lage, die Vermehrung von Adenoviren
 in Zellkultur effizient zu inhibieren.
Forschungsziel potenzielle Therapie gegen unkontrollierte
 Virusausbreitung
Im Zuge des neuen Projekts soll untersucht werden, ob
 Adenovirusinfektionen mittels dieser RNAs auch in vivo inhibiert
 werden können und welche Art der RNA-Interferenz (mittels siRNAs oder
 amiRNAs) die wirksamere Methode darstellt. Des Weiteren wird
 untersucht werden, ob die gleichzeitige verstärkte Produktion eines
 bestimmten zellulären Proteins die Inhibierung von Adenoviren
 verbessern kann. Einer der beiden strategischen Ansätze soll auch
 dazu führen, dass die anti-adenoviralen RNAs spezifisch in mit
 Adenoviren infizierten Zellen vermehrt und in Nachbarzellen in der
 Folge vermehrt produziert werden. Auf diese Art könnte der
 unkontrollierten Ausbreitung des Virus im Gewebe entgegengewirkt
 werden.
Zusammengefasst soll in dem Projekt nicht nur ein Ansatz für eine
 potenzielle Therapie von Adenovirusinfektionen untersucht werden,
 sondern gleichzeitig soll beispielhaft demonstriert werden, wie
 antivirale RNAs – möglicherweise auch solche, die gegen andere Viren
 gerichtet sind – spezifisch am Ort der Infektion vermehrt werden
 können, wenn sie in Kontakt mit virusinfizierten Zellen kommen.
„Am Institut für Biotechnologie werden gegenwärtig weitere angewandte
 Forschungsprojekte im Bereich Melanom und Brustkrebs durchgeführt.
 Dabei werden mit nationalen und internationalen Projektpartnern aus
 Industrie und universitärer Forschung neue Methoden entwickelt, die
 in Form von Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten in die Lehre
 einfließen. In den letzten Jahren wurden am Department Life Science
 etwa 15 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und zusätzlich
 erhielten 2015 beide Studiengänge am Institut eine internationale
 Akkreditierung (ASIIN). Dies spiegelt die hohe Qualität von
 Ausbildung und Forschung am Department Life Science wider“, so der
 Institutsleiter und Vizerektor(FH) Prof.(FH) Mag. Dr. Harald
 Hundsberger.
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