- 02.11.2016, 13:43:44
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„matinee“ und „dok.film“ am 6. November mit Teil zwei der USA-Reise: „Traumrouten“ und Noam Chomskys „Requiem“
Außerdem: Sinatra-Doku und „Die Kulturwoche“
Utl.: Außerdem: Sinatra-Doku und „Die Kulturwoche“ =
Wien (OTS) - Zwei Tage vor der US-Präsidentschaftswahl befassen sich
die „matinee“ und der „dok.film“ am Sonntag, dem 6. November 2016,
nochmals mit Nordamerika. Der ORF-Kulturvormittag bringt den zweiten
und letzten Teil der Dokumentation „Traumrouten der USA“, der in den
atemberaubenden Süden des Kontinents führt, „Durch Louisiana entlang
des Mississippi“ (9.05 Uhr). Danach zeichnet „Legenden der Leinwand –
Frank Sinatra“ (9.50 Uhr) ein sehr persönliches und umfassendes
Porträt des berühmten Sängers und Entertainers. „Die Kulturwoche“
(10.35 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps beschließt die
„matinee“. Der „dok.film“ am Sonntagabend präsentiert eine besondere
ORF-Premiere: den neuesten Film mit Noam Chomsky („Manufacturing
Consent“, „The Corporation“), in dem der stets unbequeme
Intellektuelle die US-Politik des vergangenen halben Jahrhunderts
darlegt und gegen ökonomische und politische Ungleichheit auftritt –
ein „Requiem für den amerikanischen Traum“ (23.05 Uhr).
„Traumrouten der USA: Durch Louisiana entlang des Mississippi“ (9.05
Uhr)
Nach der ersten Folge der „Traumrouten“ durch den Westen der USA
führt nun die Folge zwei in den Süden, nach Louisiana. Ausgangspunkt
der Reise ist das gewaltige Mississippi-Delta, wo sich der Fluss wie
ein gigantischer Fächer in den Golf von Mexiko ausbreitet. Die Route
folgt den französischen Siedlern und den unzähligen Sklaven, die über
den Ol’ Man River, wie der Mississippi genannt wurde, flussaufwärts
gebracht und in den Städten wie New Orleans – Welthauptstadt des Jazz
und ehemaliges Zentrum des Sklavenhandels – verkauft wurden.
Die Reise stromaufwärts führt weiter durch die endlosen Felder und
Zuckerrohrplantagen, auf denen die Sklaven schufteten. Ein knappes
Dutzend der imposanten Herrenhäuser der Plantagenbesitzer ist
erhalten geblieben und dokumentiert den damaligen Reichtum
Louisianas.
Vorbei an der Hauptstadt des Bundesstaates Baton Rouge geht es in die
Sümpfe des Atchafalaya Basins. Das schwer zugängliche Gebiet diente
den französischstämmigen Siedlern, den Cajuns, die einst von den
Engländern aus dem heutigen Kanada vertrieben wurden, als
Rückzugsgebiet. Hier konnten sie ihre Sprache und Kultur bewahren, wo
sie auch heute noch ein Leben im Einklang mit der Natur führen und
sich den Lebensraum mit dem nordamerikanischen Alligator teilen. Die
letzte Station der Filmemacher Jörg Daniel Hissen und Michaela
Brzezinka ist die die Prärie, wo die Cowboys und Viehzüchter den
amerikanischen Traum von Freiheit, Weite und Abenteuer leben.
„Legenden der Leinwand – Frank Sinatra“ (9.50 Uhr)
Frank Sinatra war nicht nur einer der weltweit populärsten Sänger und
Entertainer seiner Zeit. In Filmen wie „Der Mann mit dem goldenen
Arm“ (1955) und „Botschafter der Angst“ (1962) bewies der
Ausnahmekünstler, dass er ein ernstzunehmender Schauspieler war.
Seine ersten großen Kinoerfolge feierte Sinatra an der Seite von Gene
Kelly in den Musicals „Urlaub in Hollywood“ (1945) und „Heut’ gehn
wir bummeln“ (1949). Für die Rolle eines Soldaten in Fred Zinnemanns
Kriegsdrama „Verdammt in alle Ewigkeit“ (1953) wurde er mit dem Oscar
als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Das Filmporträt von Lyndy
Saville geht nicht nur auf das künstlerische Schaffen von „Frankie
Boy“ ein, sondern auch auf die Familiengeschichte sowie seine
Leidenschaften und zahlreichen Affären.
„Requiem für den amerikanischen Traum“ (23.05 Uhr)
Geld regiert die Welt. Doch wer regiert das Geld? Im minutiös
recherchierten Dokumentarfilm „Requiem für den amerikanischen Traum“
von Kelly Nyks und Jared Scott legt US-Linguistik-Professor,
Philosoph und Sozialkritiker Noam Chomsky unaufgeregt und
eindrucksvoll dar, wie eine kleine Elite von Reichen und Mächtigen
den Diskurs der amerikanischen Gesellschaft lenkt und dabei ist,
quasi unbemerkt die klassische Mittelschicht auszuradieren. Chomsky,
seit seinem Engagement gegen den Vietnamkrieg in den USA einer der
umstrittensten Intellektuellen, zeigt auf, dass von eben diesem Traum
bald nicht mehr viel übrig bleiben wird, wenn es nicht rasch
Bewegungen gegen die „zwei Amerika“, also gegen die seit Langem
zunehmende ökonomische und politische Ungleichheit im Land, gibt. In
über einen Zeitraum von vier Jahren geführten Interviews verdeutlicht
er, wie es zu dieser nie zuvor dagewesenen Ungleichheit gekommen ist:
Indem er ein halbes Jahrhundert US-Politik nachzeichnet, die die
Reichen zuungunsten der Mehrheit bevorteilt hat, warnt er
eindringlich vor einer Entsolidarisierung der Gemeinschaft und
rüttelt das Publikum auf, für eine gerechte Zukunft einzustehen. Ein
Gedanke, der in den vergangenen fünfzig Jahren vollkommen verloren
gegangen scheint.
Die ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) stellt den „dok.film“ sowie
alle Sendungen der „matinee“, für die entsprechende Lizenzrechte
vorhanden sind, als Live-Stream und als Video-on-Demand bereit.
Das gesamte TV-Angebot des ORF – ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
SPORT + – ist auch im HD-Standard zu empfangen. Alle Informationen
zum ORF-HD-Empfang und zur Einstellung der neuen HD-Angebote finden
sich auf der Website hd.ORF.at, die ORF-Service-Hotline 0800 / 090
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