• 26.10.2016, 12:56:33
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Experten: Durchbruch von Online-Videos nicht mehr aufzuhalten - BILD/Video

Tipps von den Profis: 30 bis 90 Sekunden lang, knackiger Einstieg, Text statt Ton und für Interaktion sorgen - Wackelige Clips wirken authentisch

Tipps von den Profis: 30 bis 90 Sekunden lang,
knackiger Einstieg, Text statt Ton und für Interaktion sorgen -
Wackelige Clips wirken authentisch

Utl.: Tipps von den Profis: 30 bis 90 Sekunden lang, knackiger
Einstieg, Text statt Ton und für Interaktion sorgen -
Wackelige Clips wirken authentisch =

Wien/Graz (OTS) - Ausgereifte Technologien, Smartphones als
Lebensbegleiter und intensive Mediennutzung: Die Voraussetzungen für
den Siegeszug von Online-Videos sind gegeben. Worauf Unternehmen und
Medien achten müssen, um hier mitzumischen, haben Experten gestern,
Dienstagabend, bei der Veranstaltungsreihe „Digitaldialog" in Graz
erklärt.

„Rund fünf Prozent der Österreicher besuchen regelmäßig Webseiten und
Apps, um Online-Videos zu sehen. Bei den Unter-30-Jährigen sind es
schon 63 Prozent. Da bewegt sich etwas, und zwar in mächtigem Tempo“,
verwies Alexis Johann von styria digital one auf die rasante
Entwicklung. „Man darf die Bedeutung von Online-Videos nicht mehr
länger ignorieren“, ist auch Alexander Falchetto von der APA-IT
überzeugt.

Die Tipps der beiden Hauptredner: Die optimale Länge der Clips -
abgesehen von Sonderformaten - beträgt 30 bis 90 Sekunden. Wichtig
ist der Einstieg, da die ersten fünf Sekunden entscheiden, ob man
hängen bleibt oder nicht. Die Videos sollten auch ohne Ton
funktionieren, weil am Smartphone überwiegend im „Silent Mode“
geschaut wird. „Rohe“, also scheinbar wenig bearbeitete, mitunter
wackelige Beiträge sind durchaus akzeptabel und führen zum Teil sogar
zu noch mehr Klicks, weil sie sehr authentisch wirken.

Algorithmen sind die neuen Gatekeeper

„Wichtig ist auch ein Start-Bild, das zum Draufklicken verleitet,
gleichzeitig müssen die erzeugten Erwartungen auch erfüllt werden.
Dazu kommen Suchmaschinenoptimierung und Teilbarkeit“, so Falchetto.
Die Bedeutung von Interaktion, strich auch Johann hervor: „Wenn etwas
angeschaut, geteilt oder geliked wird, wandern die Inhalte nach oben.
Sonst existieren sie praktisch nicht.“ Die dahinter liegenden
Algorithmen „sind also die Gatekeeper, ob wir etwas sehen oder
nicht“. Das begehrteste Genre sind derzeit lustige oder süße
Kurz-Videos. „Das heißt, sei unterhaltsam oder zumindest nützlich“,
so Johann.

Bei aktuellen Nachrichten ist laut Falchetto vor allem der Zeitfaktor
wichtig, also eine gute Vorbereitung beziehungsweise ein optimaler
Workflow, um Videos möglichst schnell - bestenfalls in zehn Minuten -
online zu bringen. „Dann dauert es 20 bis 30 Minuten bis es mit den
Klicks so richtig losgeht. Nach vier bis sechs Stunden ist alles
wieder vorbei. Da braucht es eine schnelle Produktion“, betonte
Falchetto. Entsprechende Vorhaben sollten am besten mit Profis
umgesetzt werden.

Organisationen werden zu Contentlieferanten

„Man kann schimpfen, nicht in den Medien vorzukommen, oder selbst zum
Contentlieferanten werden und gute Inhalte anbieten“, verwies Martin
Aschauer von Global 2000 auf das Engagement seiner Organisation. Auf
der einen Seite würden Redaktionen ausgedünnt, auf der anderen steige
die Nachfrage nach Bewegtbild. „Für Journalisten ist es daher sehr
verführerisch, angebotene Videos zu übernehmen“, so Aschauer.
Sein Tipp, um eine große Reichweite zu erreichen: Egal, ob man ein
Nachrichten-, Service-, Image- oder Mobilisierungs-Video einsetze,
man sollte sich den jeweiligen Gesetzen unterwerfen. „Bei einem
Nachrichten-Video muss der Sprecher genauso gut sein wie bei einem
TV-Sender. Außerdem muss man Gegenmeinungen zulassen. Ich bestimme
wer zu Wort kommt und welche Argumente unter den Tisch fallen und
lande per Distribution über APA-OTS direkt in den Redaktionen“,
schilderte der Experte seine Erfahrungen.

Videos sind bei weitem keine Selbstläufer

Auf Anfangsschwierigkeiten mit Online-Videos verwies Dieter
Hardt-Stremayr von Graz Tourismus und Stadtmarketing: „Hochglanz,
fünf Minuten lang und in Briefmarkengröße. Da haben sich viele eine
blutige Nase geholt.“ Videos seien auch heute bei weitem keine
Selbstläufer. So manche gewünschten Effekte könnten beispielsweise
auch mit Schwarz-Weiß-Fotos mit einer gewissen Aussagekraft erreicht
werden. Generell sei es schwieriger eine Region zu bewerben als ein
Produkt, weil man hier weniger Kontrolle habe. „Wenn ein Koch die
Suppe versalzt, kann ich das nicht beeinflussen.“
Wichtig sei, sich die Fragestellungen der User gut zu überlegen,
erklärte Max Sommer vom Messtechnikspezialisten Anton Paar: „Die
Antwort kann mit verschiedenen Video-Formaten gegeben werden. Das
reicht von Image-Clips über Success Storys bis zu Educational
Videos.“ Sehr wichtig sei auch das Storytelling, da die
Aufmerksamkeitsspanne immer geringer werde und man dennoch seine
Inhalte unterbringen müsse. Auch Klein- und Mittelbetriebe könnten
mit relativ wenig Aufwand tolle Videos produzieren. „Man muss nur den
Mut haben, das auszuprobieren.“

Der „Digitaldialog" ( www.digitaldialog.biz )ist eine von der
Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG), APA - Austria Presse Agentur,
evolaris, Campus02, Infonova, Kleine Zeitung und IBC Graz
organisierte Veranstaltungsreihe (www.digitaldialog.biz), die sich
den neuesten digitalen Trends, Technologien und Applikationen widmet.
Die nächste Veranstaltung in dieser Reihe findet am 29. November
statt.

Auf der Facebook-Seite der APA-IT ist die Video-Aufnahme des 43.
Digitaldialogs abrufbar.

https://www.facebook.com/APA-IT-Informations-Technologie-GmbH-200108296702445/?ref=bookmarks

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