• 24.10.2016, 16:09:02
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  • OTS0184

Ausstellungseröffnung „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“

Ausstellung „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“

Wien (OTS) - Rund 150 Besucherinnen und Besucher feierten am 23.
Oktober 2016 mit P. Antonio Sagardoy OCD (Restituta-Biograph,
Bischofsvikar für die Orden der Diözese Gurk-Klagenfurt) in der
Mutterhauskapelle der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
die Heilige Messe zum 100. Gedenktag der Ersten Profess der seligen
Restituta. Anschließend segnete er die Ausstellung „Restituta –
Glaube gegen NS-Gewalt“, die Generaloberin Sr. M. Hilda Daurer danach
offiziell eröffnete.

Die Ausstellung zeigt das Lebens- und Glaubenszeugnis der seligen
Restituta, Helene Kafka, von ihrer Herkunft in Brünn an, ihrer
Kindheit und Jugend im Einwanderer- und Arbeitermilieu der
Brigittenau, ihr Ordens- und Berufsleben als Franziskanerin von der
christlichen Liebe und Krankenschwester, ihren mutigen Widerstand
gegen das NS-Regime sowie ihre vielfältige Verehrung bis heute.
Zugleich gedenkt die Ausstellung allen Menschen, die aus
unterschiedlichen Gründen in dieser Zeit ohne Gnade verfolgt wurden,
besonders aber jenen 18 Männern und Frauen, die am 30. März 1943
unter dem Fallbeil dieselbe Todesstunde mit Sr. Restituta vereinte.

Team der Neugestaltung

2003 konzipierten Herbert Exenberger und Sr. Edith Beinhauer die
Ausstellung. Der ursprüngliche Aufbau wurde übernommen und baulich,
architektonisch und grafisch neu gestaltet von Baumeister Friedrich
Mayer, Architekt Checo Sterneck und Grafikdesigner Thomas Reinagl.
Kuratoren der Ausstellung sind Brigitte Perthold und Heinz Arnberger.

Besuchszeiten und Eintritt

Besichtigungen: jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 14.00 und
17.00 Uhr
Führungen: nach Voranmeldung unter 01 546 05-4310 oder
sekretariat@franziskanerinnen.org
An Feiertagen und während der Schulferien bleibt die Ausstellung
geschlossen.
Der Eintritt ist frei.

Selige Maria Restituta – Helene Kafka (1. Mai 1894 – 30. März
1943)

Herkunft und Jugend
Helene Kafka wurde am 1. Mai 1894 in Brünn-Husovice (Hussowitz,
Tschechien) geboren. Nach der Übersiedlung der Familie in die Bundes-
und Reichshauptstadt Wien wuchs sie im typischen Milieu einer armen
Zuwandererfamilie im 20. Gemeindebezirk Brigittenau auf. Helene
absolvierte Volks-, Bürger- und Haushaltungsschule und arbeitete
zunächst als Dienstmädchen und Trafikantin.

Ordens- und Krankenschwester
Im Oktober 1913 begann sie ihre Tätigkeit als Hilfskrankenschwester
im Städtischen Krankenhaus Wien-Lainz (heute Krankenhaus Hietzing mit
Neurologischem Zentrum Rosenhügel). Dort lernte sie die
Franziskanerinnen von der christlichen Liebe kennen und trat 1914 der
Ordensgemeinschaft bei. 1917–1919 war Sr. Restituta auf der Internen
Abteilung im KH Lainz tätig und entwickelte sich zu einer Pionierin
der ganzheitlichen Krankenpflege. Ab 1919 arbeitete sie am heutigen
niederösterreichischen Landeskrankenhaus Mödling. Dort war sie bald
als souveräne und energische Erste Operationsschwester bekannt –
ebenso als verständnisvoll-mütterliche Helferin und Begleiterin der
Patienten.

NS-Zeit
Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde die
leidenschaftliche Christin und Österreicherin Restituta wegen ihres
unerschütterlichen und konsequenten Eintretens für Glauben, Recht und
Menschenwürde zur Verbrecherin gestempelt. Sr. Restituta starb am 30.
März 1943 nach 13-monatiger Haft im Wiener Landesgericht durch
Enthauptung.

Erste Märtyrin Österreichs
Papst Johannes Paul II. sprach Sr. Restituta am 21. Juni 1998 auf dem
Wiener Heldenplatz selig. Sie ist die erste Märtyrerin Österreichs.
Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober (Tag des Todesurteils
1942).

Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe – (in Wien sind sie
vor allem) auch als Hartmannschwestern bekannt – sind eine 1857 in
Wien gegründete Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche mit
Schwerpunkt Sorge um kranke und alte Menschen. Das Mutterhaus mit dem
Generalat und dem ordenseigenen Krankenhaus befindet sich in 1050
Wien, Hartmanngasse 7-11. Weitere Niederlassungen bestehen in Wien,
Niederösterreich, Argentinien und Paraguay.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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