• 10.10.2016, 11:46:27
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Forschung zu Biografien von vor Nazis geflohenen Ärztinnen ausgezeichnet

Zwei Historikerinnen der Universität Wien erhalten den Förderungspreis des Vereins der Förderer des Josephinums

Utl.: Zwei Historikerinnen der Universität Wien erhalten den
Förderungspreis des Vereins der Förderer des Josephinums =

Wien (OTS) - Die Rechtshistorikerin Ilse Reiter-Zatloukal und die
Historikerin Barbara Sauer werden für ihre Forschungsarbeit „Frau Dr.
med. Jahrgang 1900“ mit dem Förderungspreis des Vereins der Förderer
des Josephinums 2016 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 7.000 Euro
dotiert und wird von der American Austrian Foundation gestiftet.

In ihrem Projekt mit dem Titel „Frau Dr. med. Jahrgang 1900“
untersuchten Reiter-Zatloukal und Sauer die Lebenswege von 19
Ärztinnen, die im Jahr 1900 geboren wurden, dem Jahr, in dem im
damals kaiserlichen Österreich das Medizinstudium auch für Frauen
geöffnet wurde. Im März 1938, zum Zeitpunkt des „Anschlusses“
Österreichs an das „Dritte Reich“, waren all diese Ärztinnen bereits
beruflich etabliert. „Alle Frauen, deren Biografie wir untersucht
haben, flohen vor den Nazis in die USA und konnten dort ihre
Karrieren erfolgreich fortsetzen“, erklärt Studienautorin
Reiter-Zatloukal.

„Wir freuen uns, eine so interessante und wichtige Forschungsarbeit
auszeichnen zu können“, betont Eliette Thurn, Präsidentin des Vereins
der Förderer des Josephinums. Christiane Druml, Direktorin des
Josephinums, fügt hinzu: „Das Thema des ausgezeichneten Projekts fügt
sich sehr gut in unseren eigenen Forschungsschwerpunkt zur Geschichte
der Medizin während des NS-Regimes ein.“

Der Preis wird den beiden Studienautorinnen von Vereinspräsidentin
Eliette Thurn, Vizepräsident Wolfgang Aulitzky und Rektor der
medizinischen Universität Wien Markus Müller im Rahmen der 3. Max
Neuburger Lecture überreicht, die am 12. Oktober 2016 ab 18:00 im
Josephinum stattfindet (Währinger Straße 25, 1090 Wien).

Vor der Preisverleihung halten Ursula Rokitansky und Felicitas
Seebacher einen Vortrag mit dem Titel „Freiheit, Gleichheit und
Fortschritt!“ zu Carl Freiherr von Rokitanskys Synthese von
Liberalismus und Naturforschung.
Anmeldung unter josephinum@meduniwien.ac.at

Über das Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien
Das Josephinum wurde 1785 von Kaiser Joseph II als
medizinisch-chirurgische Militärakademie gegründet und ist das
bedeutendste Beispiel klassizistischer Architektur sowie ein
wichtiges Zeugnis der Aufklärung in Österreich. Es ist das
historische Eingangstor zur Medizinischen Universität Wien und
beherbergt die Sammlungen zur Geschichte der Medizin, darunter die
einzigartigen anatomischen Wachsmodelle aus Florenz, beeindruckende
Instrumente, Bücher, Archivalien, Handschriften und Nachlässe. Es ist
auch heute wichtiger Ort für Austausch, Lehre und Forschung auf dem
Gebiet der Geschichte und Ethik in der Medizin.

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