• 07.10.2016, 11:16:36
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  • OTS0078

Umweltministerium bestätigt: HBCD-haltiges Alt-Styropor ist kein gefährlicher Abfall

Verwertung in Müllverbrennungsanlagen weiterhin erlaubt

Utl.: Verwertung in Müllverbrennungsanlagen weiterhin erlaubt =

Oberwaltersdorf/Wien (OTS) - In Österreich werden alte
Styropor-Abfälle, die das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan
(HBCD) enthalten, in Müllverbrennungs-anlagen oder Zementwerken
thermisch verwertet. Die mit 30.9.2016 in Kraft getretene
EU-Verordnung (Nr.2016/460 vom 30.3.2016), der zufolge ein
Zerstörungsgebot für HBCD-haltige Dämmstoffe besteht, sorgt deutschen
Medienberichten zufolge für Chaos bei der Entsorgung – nicht so in
Österreich. „Das BMLFUW hat in einem Erlass bestätigt, dass in
Österreich HBCD-haltiges Styropor auch zukünftig als nicht
gefährlicher Abfall (SN 57108 Polystyrol, Polystyrolschaum)
einzustufen ist. Es darf in Müllverbrennungsanlagen für nicht
gefährliche Abfälle weiterhin mitverbrannt werden. Das ist ökonomisch
wie ökologisch sinnvoll, denn 1 kg Styropor-Abfälle sparen 1,3 Liter
wertvolles Heizöl“, erläutert Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer
der GPH Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum.

Thermische Verwertung zerstört HBCD vollständig

Bei einem im Jahr 2013 durchgeführten Großversuch im
Müllheizkraftwerk Würzburg wurde nachgewiesen, dass die
Mitverbrennung von HBCD-haltigem Styropor mit keinerlei negativen
Auswirkungen für die Umwelt verbunden ist. Das Flammschutzmittel HBCD
wird vollständig zerstört. Sogar ein Anteil von bis zu 30
Volumsprozent HBCD-haltiges Styropor ändert bei der Müllverbrennung –
aufgrund der hohen Temperatur – nichts an der Zusammensetzung der
Endprodukte wie Schlacke, Stäube und Filterrückstände.

Zukunftstechnologie im Styropor-Recycling: CreaSolv®

Das vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung
entwickelte CreaSolv®-Verfahren erlaubt die Wiederaufbereitung von
Alt-Styropor, indem es das Polystyrol aus dem Abfall löst und dabei
die Polymerkette aufrechterhält. Zugleich ermöglicht es die
vollständige Rückgewinnung des enthaltenen Broms. Dieses Verfahren
schafft die Grundlage für das nachhaltige Recycling von
Polystyrolschaum innerhalb eines geschlossenen Stoffkreislaufs. „Mit
der Fraunhofer-Technik ist ein großer Durchbruch für die gesamte
Branche gelungen. Kein anderer Dämmstoff verfügt aktuell über so
viele Verwertungs-/Recycling-Möglichkeiten wie Styropor. Bei
Alt-Styropor wird es künftig neben der thermischen die chemische
Verwertung geben. Das seit 2015 verkaufte Styropor mit dem
alternativen Flammschutzmittel wird auch mechanisch recycelt.
Styropor ist damit sowohl aus ökologischer, wie ökonomischer Sicht
die beste Dämmstoff-Lösung“, so Dr. Clemens Demacsek.

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