Eine Website hat nichts mit Digitalisierung zu tun!

Utl.: Eine Website hat nichts mit Digitalisierung zu tun! =
Wien, 07.10.2016 (OTS) - Eine offensichtlich ungelöste
Herausforderung der Verlage ist, dass Auflagen und Leser sowie
Werbeumsätze für Anzeigen sinken. Mit der Digitalisierung tun sie
sich schwer: Die reine Übernahme der Printinhalte auf eine Website
gilt offiziell als gescheitertes Geschäftsmodell und Bannerwerbung
oder Pop-Ups gehören dem letzten Jahrzehnt an. Doch wie verdienen
Verlage in Zukunft noch Geld? Das geht nur durch einen radikalen
Wandel und ein Umdenken der Monetarisierungs-Modelle. Während aber
heute noch hunderte Anzeigenverkäufer täglich „last-minute Angebote“
mit Schleuderpreisen per Massen-E-Mail rausjagen, verdienen andere
mit Transaktionsmodellen gutes Geld. Natürlich wird es gedruckte
Magazine auch in ferner Zukunft noch geben, doch die großen
Massenmedien werden es nicht mehr sein und auch bei Drucksachen ist
die Verbindung mit Online-Angeboten heute essentiell.
Survival of the fittest!
Es gilt für Medienunternehmen, den digitalen Wandel zu überleben –
denn es geht nicht mehr um ein Zusatzgeschäft, sondern wahrhaftig um
die Existenz! Dabei sollte der Fokus im Aufbau neuer Geschäftsmodelle
liegen, die Strukturierung des Medienunternehmens an die neuen
Anforderungen angepasst werden, der digitale Vertriebsaufbau und die
Schaffung von Grundlagen für die Monetarisierung von Inhalten im Netz
sind nur so möglich. Und alles bitte ausgerichtet am Nutzerverhalten
(früher: Leserverhalten). Österreichische Medien haben dabei einen
deutlich höheren Aufholbedarf: Auf der dmexco, der wichtigsten Messe
für digitales Marketing, war auch dieses Jahr so gut wie kein
österreichisches Medium prominent vertreten, während deutsche
Verlagshäuser bereits die österreichischen Leser (Nutzer) zu sich
ziehen – im TV-Sektor ist das kein neues Phänomen und nun trifft es
auch die Verlagsbranche.
Ideen von Start-ups zur Digitalisierung:
Am 06.10.2016 fand im Media Quarter Marx ein B2B Erfahrungsaustausch
statt, bei dem Start-ups ihre Ideen für die digitale Zukunft von
Medienunternehmen präsentierten und mit dem Veranstalter,
Medienbetriebswirt Constantin Wollenhaupt, M.A. von HarCon Media &
Consulting, in zukunftsfähige Modelle gegossen haben. Die
grundsätzliche Erkenntnis war: „Innovative Ideen gibt es genügend,
die Verlage müssten sich nur trauen, diese umzusetzen. Eines steht
jedoch fest: Der Standardweg der meisten Verlage – Layout ändern,
Format ändern, Erscheinungsweise anpassen – ist nur noch ein Weg zum
Grab!“, so Wollenhaupt.
So verdienen Verlage in Zukunft noch Geld:
1. Einkaufen, direkt aus dem Magazin heraus!
Wenn man ganze Looks in Modemagazinen bewirbt – egal ob online oder
gedruckte Magazine – warum kann man dann nicht mit einem Klick (oder
QR-Code) gleich den kompletten Look online einkaufen? Das wäre
einfach umsetzbar. Kein Mensch schreibt sich die einzelnen Teile raus
und sucht sie in verschiedenen Läden und Onlineshops zusammen. Doch
so einfach könnte man Geld verdienen, denn als Verlag verdient man
bei dieser Transaktion mit. Auf die Idee sind offensichtlich bisher
weder die Marken gekommen, welche die Produkte bewerben, noch die
Verlage, die als Werbeträger dafür dienen - zumindest wurde es noch
nicht ausreichend umgesetzt.
2. Werbekunden erwarten mehr als last-minute Anzeigenplätze!
Der Anzeigenverkäufer wird letztlich zum echten Mediaberater –
ähnlich einer Inhouse-Kommunikationsagentur. Dazu braucht er eine
lösungsorientierte kreative und kundenzentrierte Denkweise. Das
erfordert auch ein Umdenken im Verlag sowie in der Vertragsgestaltung
(Entlohnung) der Verkäufer. Der Verlag muss für die Werbekunden
„Content produzieren“ können, statt nur die Druckunterlagen
anzufordern. Lead-Generation ist ein völlig neuer Ansatz im Verlag –
denn damit wird der Vertrieb des Kunden unterstützt (somit ist auch
der Ansprechpartner der Vertrieb und nicht mehr die Werbeabteilung).
Externe Partner wie Konzeptionisten, Grafiker, Programmierer, Social
Media Agenturen, App-Entwickler etc. können das Portfolio des Verlags
ergänzen.
Constantin Wollenhaupt betonte abschließend: „Verlage brauchen echtes
Business-Development. Sie müssen als Problemlöser für die Werbekunden
auftreten und ihnen ein Portfolio modernster Dienstleistungen und
Produkte anbieten. Und für den Werbeträger, das Magazin oder die
Zeitung gilt: Der Nutzen muss für die Leser emotional begreifbar sein
– sonst ergeht es den Verlagen so, wie vielen anderen in diesen
Tagen.“
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